13:48 Uhr 9. April 2022
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Die Zeitung, die im Finanzverband Vorarlberg für Ärger sorgt © (c) APA / JOCHEN HOFER (JOCHEN HOFER)
Im Zusammenhang mit dem Werbeskandal des σκVP Wirtschaftsverbandes verriet Vorarlberg Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) auf Nachfrage, wie viel Geld das Land in den vergangenen 27 Jahren für Werbung in der Zeitung des Vorarlberger Wirtschaftsverbandes ausgegeben habe. Insgesamt wurden laut einem ORF-Bericht 80.000 Euro gezahlt, wovon angeblich knapp 11.000 Euro in Walners Amtszeit gefallen sein sollen. Wallner betonte, dass die während seiner Amtszeit geschalteten Anzeigen großen Schlüsselaktionen im finanzverbundenen Land wie Wohnungsbau, Renovierung oder Änderung der Raumplanung zuzuordnen seien. Darüber hinaus ist die Schaltung von Anzeigen auf Partei- oder Parteimedien nach Maßgabe der gesetzlichen Grundlagen zulässig. Der schwarze Gouverneur verwies auch auf das für Mai geplante Gesetz zur Parteienförderung. Dieser sieht die Festsetzung einer Höchstgrenze für die Kosten der Vorwahlwerbung und die Verkürzung der Vorwahlwerbezeit von vier auf drei Wochen sowie die Kontrolle durch den Landesrechnungshof vor. Vorarlberger NEOS-Klubpräsidentin Sabine Scheffknecht zeigte sich genervt von einer Sendung und erinnerte an „viele Ermittlungen zum ÖVP-Werbeskandal“. Erstaunlich sei, dass „jedes Mal eine andere Summe hinzukam“. So lag es bei der ersten Antwort bei 3000 Euro, bei der zweiten bereits bei 9000 und jetzt knapp 11.000 unter Wallner und 80.000 insgesamt. Wallner spielt die Beträge herunter, daher der Vorwurf des rosafarbenen Politikers, der Wallner vorwirft, Steuergelder missbraucht zu haben, was in erster Linie dem Wohlstand der PVP dient. Die ÖVP in Vorarlberg ist durch den Werbeskandal unter Druck geraten. Das Finanzamt stellt fest, ob der Vorarlberger Wirtschaftsbund – ein Unterverband der ÖVP Vorarlberg – Steuern hinterzogen hat. Einerseits wird die Werbefirma kontrolliert und andererseits die Abführung von insgesamt 900.000 Euro an die Muttergesellschaft ÖVP. Der Wirtschaftsverband legte eine Selbstanzeige vor. Sowohl Geschäftsführer Jürgen Kessler als auch Vorsitzender Hans Peter Metzler traten zurück und die Mitgliederzeitschrift „Vorarlberger Wirtschaft“ wurde eingestellt. Die Prüfung beim Wirtschaftsbund soll diese Woche abgeschlossen werden. Das letzte Treffen am Freitag wurde krankheitsbedingt verschoben. Laut der Tageszeitung „Der Standard“ vom Wochenende gibt es nun Gespräche zwischen den Wirtschaftsprüfern und der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Dies wurde jedoch noch nicht offiziell von der Staatsanwaltschaft oder der Finanzabteilung bestätigt.