Nach der pandemiebedingten Absage des Festivals 2020 und einem eingeschränkten Programm im vergangenen Jahr muss in diesem Jahr alles zur Normalität zurückkehren. Nach der Corona-Pause kehrt die Nightline mit einem musikalischen Abendprogramm zurück. Der zusätzliche Platz in Central und der Flow-Bereich blieben durch die Pandemie erhalten. Neben dem natürlichen Kinoerlebnis sind auf der Plattform KINO VOD CLUB zehn Filme des Festivals zu sehen und erstmals gibt es dieses Jahr auch eine Sammlung von Filmen früherer Festivalausgaben bei filmfriend.at, Festivalleiterinnen Katharina Riedler und Das teilte Sabine Gottesroither am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit. Den Auftakt macht am 27. April Nicolette Krebitz’ Berlinale-Beitrag „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“, eine Liebesgeschichte zwischen einer betagten Schauspielerin und einem jungen Dieb. Ebenfalls zu Beginn setzt sich der portugiesische Dokumentarfilm „Journey to the Sun“ von Susana de Sousa Dias und Ansgar Schaefer mit dem Trauma von Krieg und Vertreibung auseinander und zeigt das Schicksal von Kindern, die aus dem zerbombten Nachkriegskrieg nach Portugal „geschickt“ wurden . Wien. Als weiteren Film am Eröffnungsabend präsentiert der belgische Ehrengast Fabrice du Welz die Österreich-Premiere seines aktuellen Thrillers „Unerbittlich“, mit Benoît Poelvoorde als dem neurotischen Autor mit Schreibblockade. Der Nachtsichttrack beginnt mit dem gruseligen Erstlingswerk „Hatching“ der finnischen Regisseurin Hanna Bergholm. Das Programm ist in vier Wettbewerbssektionen unterteilt – Spielfilm, Dokumentarfilm, Lokale Künstler und die YAAAS-Jugendkategorie! – sowie die Arbeitswelten, die in diesem Jahr den Titel “Care” trägt, und die Reihe Architektur & Gesellschaft, die sich dem Thema “Land für alle!” widmet. So setzt sich die oberösterreichische Regisseurin Ella Raidel in „A Pile of Ghost“ mit chinesischen Geisterstädten auseinander. Das Europapanorama zeigt die Schwerpunkte der aktuellen Festivalsaison. Uraufgeführt wurde hier unter anderem das Porträt des Künstlers Philipp Hochmair „Jedermann und ich“ von Katharina Pethke, die sich auch mit der Annäherung an jemanden beschäftigt, der sich als Schauspieler der Illusion verschrieben hat. Die Nachtschicht ist wieder dem Fantasy-Genre verpflichtet, auf dem Programm steht die bitterböse französische Horror-Satire „Barbaque / Manche mögen’s selten“ für einen veganen Schinken im wahrsten Sinne des Wortes. Gast der diesjährigen Hommage ist der belgische Regisseur Fabrice du Welz. Der Abschlussfilm des diesjährigen Festivals wird ein weiterer Berlinale-Beitrag sein: Annika Pinskes erster Film „Alle reden vom Wetter“ erzählt die Geschichte von Clara, die als Dozentin den Sprung aus der ostdeutschen Provinz nach Berlin schafft, sich aber stellen muss die Frage, wie hoch der Preis sein wird. Dazwischen diskutieren viele Streifen gesellschaftspolitische Themen von Krieg über Einwanderung bis hin zu LGBTIQ+. Morias Dokumentarfilm „Nasim“ zeichnet ein Bild vom Alltag im griechischen Flüchtlingslager. Der Österreicher Harald Hood beschäftigt sich in “Sanatorium Druschba” mit dem Verhältnis zwischen Ukrainern und Russen auf der Krim – obwohl der Film vor Kriegsbeginn gedreht wurde. Mehrere Filme widmen sich dem Thema totalitärer Systeme. Gábor Fabricius’ abendfüllendes Debüt „Erasing Frank“ bezieht sich auf einen charismatischen Sänger in einer verbotenen Punkband, der zum Schweigen gebracht werden soll. „Hinterlasse keine Spuren“ von Jan P. Matuszyński basiert auf der wahren Geschichte des Mordes an einem jungen Studenten durch die Militärpolizei in Polen in den 1980er Jahren und der Vertuschung durch den Staat. Ein Schwerpunkt lag auf der Gender-Programmierung: 53 Prozent der Filme im gesamten Programm – mit Ausnahme von Local Artists Special, das dem Linzer Experimentalregisseur Dietmar Brehm gewidmet ist, und Tribute – werden von Frauen co-regiert. Auf den Wettbewerb warten Sach- und Geldpreise im Gesamtwert von 26.500 Euro. Das Festival hat in diesem Jahr ein Budget von rund 750.000 Euro. Laut Gottesroither und Riedler ist dies eine feste Einrichtung, aber angesichts der steigenden Kosten – darunter Bemühungen wie grüne Planung und gerechte Planung sowie faire Entlohnung – müssen Förder- und Sponsorengelder eingesetzt werden.