Die Wiener Konzerthausgesellschaft bedauere die Absage, entspreche aber dem Wunsch des Diplomaten, “zum Wohle der Ukraine auf die Teilnahme russischer Künstler an Konzerten zu verzichten”, erklärte Wassyl Chymynez am Freitag. „Das Konzerthaus in Wien darf die politische Dimension des Auftritts eines in St. Petersburg ansässigen Orchesters in der Zeit der unzähligen Leiden, die der Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine verursacht hat, nicht ignorieren. Wir verstehen und teilen die Verzweiflung der „ und verurteilen diese Aggression uneingeschränkt”, sagte Matthias Naske, Intendant des Wiener Konzerthauses, am Montag in einer Stellungnahme der Apa zur aktuellen Absage. Für das Konzerthaus stand bei dem Benefizkonzert die „humanitäre Hilfe für Menschen in der Ukraine und Ausreisende“ im Vordergrund: „Es war unsere Absicht, gemeinsam mit Musikern aus Russland, der Ukraine und anderen Ländern der Welt, durch Kraft zur Musik, Kunst und Musik kann über Grenzen hinweg eine wichtige verbindende Rolle spielen“. Der Vorstand der Konzerthausgesellschaft hat nun beschlossen, „den Verkauf von Konzerten mit Beteiligung von musicAeterna für die Spielzeit 2022/23 vorübergehend auszusetzen, bis die eigenständige Finanzierung des Orchesters gesichert ist“.
50.000 Euro kamen aus dem Ticketverkauf zusammen
Die morgige Veranstaltung hätte unter dem Titel „Ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens“ im Großen Saal des Konzerthauses zugunsten notleidender Menschen in der Ukraine stattfinden sollen. Bereits in den Tagen zuvor hatte es Diskussionen über die Nacht gegeben. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und Roten Halbmond (IFRC) zog sich als ursprünglich geplanter Partner zurück und begründete dies gegenüber dem deutschen Klassiker-Magazin „Crescendo“ damit, dass man sich nicht in ein politisch interpretierbares Umfeld begeben wolle. Ende letzter Woche hat das Konzerthaus die Caritas als neuen Partner gefunden. Bis dahin waren bereits mehr als 50.000 Euro aus dem Ticketverkauf zusammengekommen. Abgesehen vom Ukraine-Abend ist Currentzis heute Abend noch als Leiter von musicAeterna im Konzerthaus zu erleben. Naske verteidigte das Benefizkonzert und weitere Nächte mit dem Stern am Freitag gegenüber der APA. „Ich glaube, dass sich Menschen durch Musik verbinden können. Aber ich weiß, dass die politische Dimension für alle Beteiligten sensibel ist“, sagte der Konzerthaus-Chef. (pa)