Am Rande des letzten EU-Gipfels äußerten Sie sich optimistisch, dass die Sanktionen gegen Russland wirken würden. Wie einig sind die EU-Staaten? Leider reicht es nicht. Sanktionen haben noch Lücken. Es gibt immer noch russische Banken, die nicht unter Embargo stehen. Es gibt Teilsektoren wie Technologie und Hochtechnologie, in denen ein Embargo schon vor langer Zeit hätte verhängt werden müssen. Vor allem, wenn es auch für militärische Ausrüstung verwendet wird. Beispiel Diamanten: Der Antwerpener Diamantenhandel ist eng mit Russland verbunden. Es bietet die Möglichkeit, viel Geld auf kleine Steine ​​zu überweisen. Und ich habe das Gefühl, dass jeder Mitgliedsstaat versucht, Sanktionen in bestimmten Bereichen nicht zu ernst zu nehmen. Warum sind die Oligarchen in Österreich noch ungestört mit ihrem Vermögen? Österreich hat den Boykott von Öl und Gas gestoppt. Verstehst du? Auch in diesem Bereich müssen dringend harte Maßnahmen ergriffen werden. Russland bezieht den größten Teil seiner Energieeinnahmen aus Ölexporten. Ein sofortiges Ölembargo ist dringend erforderlich. Es gibt zwei weitere Bereiche, die wir uns genauer ansehen müssen: die Rohstoffe, die für Kernkraft und Gas benötigt werden. Beim Gas müssen wir schnell nach Alternativen suchen und einen mittelfristigen Ausstiegsplan entwickeln. Dies wird kurzfristig nicht zu organisieren sein. Das verstehe ich auch. Wofür ich kein Verständnis habe, ist, wenn wir so weitermachen wie bisher. Halten Sie ein direktes Ölembargo für möglich?