08.04.2022, 22:58
Gegen hessische Polizeibeamte wird erneut ermittelt. Neben dem Vorwurf der Körperverletzung sind auch rechtsextreme Gesprächskreise in die Ermittlungen eingebunden. Es sind nicht die ersten Fälle dieser Art – ähnliche Gespräche haben im vergangenen Jahr für Probleme gesorgt. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt wegen möglichen Fehlverhaltens gegen mehrere hessische Polizeibeamte. Laut “Frankfurter Rundschau” (“FR”) spielt auch eine Chat-Gruppe eine Rolle. Laut Staatsanwaltschaft geht es um den Vorwurf der Beleidigung und Körperverletzung. Das Verfahren richtet sich an sechs Personen. Die Beweismittel wurden nach Angaben des Polizeipräsidiums Südhessen im Rahmen von Ermittlungen gegen den Beschuldigten gewonnen und ausgewertet. Darunter waren unter anderem ein Gespräch und diverse Bilddateien mit einem möglichen kriminellen Hintergrund. Laut einer Recherche von „FR“ bezeichnete einer der beschuldigten Beamten seine Wohnadresse im Chat als „Wolfsschanze“. Der Begriff bezieht sich auf das Hauptquartier von Adolf Hitler während des Zweiten Weltkriegs. Er ließ sich auch in Büros mit aufgestecktem Hitlerbart fotografieren und veröffentlichte auch dieses Foto. Gegen diese Polizisten werden laut “FR” weitere Vorwürfe erhoben, darunter unsachgemäßer Umgang mit Waffen und Munition sowie Einschüchterung. Nach Angaben der Polizei wurden vier Disziplinarverfahren gegen die Arbeiter eingeleitet. In der Folge wurden drei Mitarbeiter von ihren bisherigen Stellen entbunden. Polizei-Chatteams haben in Hessen in der Vergangenheit bereits für Probleme gesorgt. Es seien mehrere Fälle bekannt geworden, in denen er rechtsextremistische, rassistische und sexistische Inhalte ausgetauscht habe.