Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Zakharova (rechts) verurteilte die Äußerungen von Ignacio Kassis zum Krieg in der Ukraine scharf. Schweizer Aussenpolitiker finden die Rhetorik des Bundesrats gerechtfertigt. – Schlussstein ein D
die Grundlagen kurz
Der Kreml verurteilte die Äußerungen von Ignazio Cassis „aufs Schärfste“. Schweizer Aussenpolitiker sehen jedoch kein Problem darin, die Worte des Aussenministers zu wählen. Der “schreckliche Offensivkrieg” müsse “mit jedem Titel” verurteilt werden.
Die Verurteilung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine durch die Schweizer Regierung hat Wellen geschlagen. Der Kreml wirft dem Bundesrat und insbesondere Aussenminister Ignacio Cassis vor, die schweizerische Neutralität verletzt zu haben. Auch die Landesregierung sei aufgefordert worden, „sachlich und gewissenhaft mit den Ereignissen umzugehen“. Die Erklärung wurde von der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, verfasst.
Krieg in der Ukraine: Schweiz gilt als “unfreundlich”
Wegen des Krieges in der Ukraine steht sie auf der Sanktionsliste der Schweiz gegenüber der EU, dann wurde die Schweiz von Russland in die Liste der «unfreundlichen Länder» aufgenommen. Außenministerin Annalena Baerbock und die Bundesregierung haben zwei russische Diplomaten als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine zu “unerwünschten Personen” erklärt. – sda – Keystone/Reuters/Pool/Hannibal Hanschke Sacharowa hat auch andere Regierungsmitglieder kritisiert, darunter die deutsche Außenministerin Annalena Bairbock. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hat Deutschland alle russischen Botschafter des Landes ausgewiesen.
FDP: “Schweiz kann nicht auftreten”
Schweizer Aussenpolitiker unterstützen die Rhetorik von Bundespräsident Cassis, wie auf Anfrage berichtet wird. Der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller sagt zum Beispiel: «Ein barbarischer Überfall, ein entsetzlicher Angriffskrieg, ist ein Ereignis, das unter keinem Titel verurteilt werden muss.» “Jeden Tag sterben Menschen”, fügt er hinzu, “und Häuser werden zerstört.” FDP-Ständerat Damian Müller (LU) bei der FDP-Delegationssitzung, Februar 2021. – Keystone «Die Schweiz bezieht in diesem Zusammenhang eine klare Position und lässt sich nicht einsehen», sagte der Liberale. Cassis habe das Neutralitätsprinzip nicht verletzt, bestätigt Roland Fischer. Der GLP-Nationalrat stellt fest, dass auch neutrale Staaten Verstöße gegen das Völkerrecht verurteilen können. Der Luzerner Nationalrat Roland Fischer (GLP) spricht im Bundeshaus während der Wintersession 2020. – Keystone “Die Äußerungen zeigen, dass Russland versucht, die aktuelle öffentliche Neutralitätsdebatte in der Schweiz propagandistisch zu instrumentalisieren”, sagte Fischer. Tatsächlich ist Neutralität ein tägliches Thema: Die SVP profitiert stark davon, da Altbundesrat Christoph Blocher eine Bürgerinitiative lancieren will. Wie seine Partei sieht Blocher die Neutralität durch Sanktionen gegen Russland begraben. Die JSVP nutzt ihrerseits Sacharows Aussage, um für eine Rückkehr zur “wahren, verfassungsmäßigen Neutralität” zu werben. Nils Fiechter, Vorstandsmitglied der Berner SVP, schrieb auf Twitter: «Es ist beängstigend!» SVP-Politiker Nils Fiechter kommentiert die Ankündigung Russlands auf Twitter. – Twitter-Screenshot Fichter sagte in einer Erklärung, er verurteile den Anschlag in der Ukraine. Der Bundesrat muss jedoch zur Neutralität zurückkehren, um die Freiheit und Sicherheit der Schweiz weiterhin zu gewährleisten.
Christoph Blocher Volksinitiative Ignazio Cassis Nationaler Botschafterrat Bundesrat Regierung Ständerat Twitter GLP SVP FDP EU Krieg in der Ukraine Krieg im Kreml