Auch wenn Putin es nicht gewollt hat, der Krieg gegen die Ukraine bedeute, “dass wir bei den Erneuerbaren besser werden”. Das müsse es sein, aus dem Fossilienbestand herauszukommen, sagte Außenminister Baerbock in den Tagesausgaben.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bekräftigte in den Tagesnachrichten, dass die CO2-Emissionen innerhalb der nächsten acht Jahre halbiert werden müssen. „Wenn wir die Krise jetzt nicht gemeinsam bekämpfen, werden wir in Zukunft vor noch größeren Sicherheitsherausforderungen stehen, als wir sie heute schon haben“, sagte Baerbock.

Die große Frage in Bezug auf die Klimakrise wird die Frage der Finanzierung sein: “Wie stellen wir Kapital bereit, um die Länder zu unterstützen, in denen der Klimawandel bereits am stärksten ist?” Dies gilt laut Außenminister auch für die Entwicklung von Technologien, um erneuerbare Energiequellen weltweit nutzen zu können.

„Auch wenn der russische Präsident Wladimir Putin sicher nicht beabsichtigt hat, dass dieser schreckliche Krieg dazu führt, dass wir bei erneuerbaren Energien besser werden: Das ist jetzt das Ergebnis“, sagte Baerbock. Weltweit zeige sich: „Wenn wir aus den fossilen Brennstoffen aussteigen wollen, dann geht das nur mit einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien.“ Nun muss mit dem Bau der Anlagen begonnen werden.

Konzept der Entwicklungsländer

Beim Petersberger Klimadialog hat die Bundesregierung eine Idee für einen Schutzschild gegen Risiken und Schäden in Entwicklungsländern vorgestellt. Der Vorschlag zielt auf Regelungen für Frühwarnsysteme in besonders gefährdeten Ländern, Notfallpläne und Schnellfinanzierungssysteme im Schadensfall ab.

Außenministerin Annalena Baerbock im Gespräch mit Ingo Zamperoni

Tagesthemen 22:30 Uhr, 19.7.2022

Baerbock verteidigte den Petersberger Klimadialog beispielsweise gegen Kritik von NGOs, er habe zu wenig konkrete Informationen geliefert. Auf dem Gipfel geht es vor allem um die Vorbereitung auf die Klimakonferenz im Herbst.

Er betonte nach der Konferenz, Deutschland werde „keinen Millimeter von unseren Klimazielen abweichen – im Gegenteil, wir werden noch schneller herauskommen“. Die Bundesregierung stehe “fest am Ziel der Klimaneutralität bis 2045”.