Die Schreckensbilder und Schrecken des Krieges in der Ukraine machten mehr als deutlich, dass die von Russland angegriffene Ukraine zusätzliche militärische Unterstützung brauche, um sich verteidigen zu können, erklärte der Minister.

Scholz will bei Waffenlieferungen in die Ukraine keinen Alleingang machen

Bundeskanzler Olaf Solz reagierte erneut zurückhaltend auf die Anfrage. Deutschland habe der Kiewer Regierung bereits Waffen übergeben und werde dies auch weiterhin tun, sagte Scholz. Darüber hinaus wird es weitere Konsultationen in der Europäischen Union geben. “Er wird nicht allein sein.” Strebt nach „sorgfältig ausgewogenem Handeln“.

Ins Detail ging der Außenminister nicht

Welche schweren Waffen aus Deutschland in die Ukraine geliefert werden könnten, sagte der Grünen-Politiker nicht. Zuletzt wurden parteiübergreifende Forderungen nach mehr Waffenlieferungen an die Ukraine lauter. Schwere Waffen sind Panzer, Kampfflugzeuge, Kriegsschiffe oder Artillerie. Bisher hat Deutschland unter anderem Flugabwehrraketen, Granaten und Maschinengewehre an die Ukraine geliefert. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte auf Lieferschwierigkeiten der Bundeswehr verwiesen. Es ist nahezu unmöglich, die Ukraine direkt aus Reserven der Bundeswehr mit Waffen und Ausrüstung zu versorgen, ohne die deutsche Verteidigungsfähigkeit zu gefährden.

Die EU gibt mehr Geld für Waffenlieferungen an die Ukraine

Baerbock deutete lediglich an, dass weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und anderem Militärgerät über die sogenannte Europäische Friedensfazilität bereitgestellt würden. Die Friedensfazilität ist ein neues Finanzinstrument der EU, das auch zur Stärkung der Fähigkeiten der Streitkräfte in Partnerländern eingesetzt werden kann. Für den Zeitraum 2021 bis 2027 ist die Friedensfazilität mit rund fünf Milliarden Euro ausgestattet, die von den Mitgliedstaaten getragen werden. Allein für die Ukraine wurden in kürzester Zeit bereits eine Milliarde Euro freigegeben.

Rheinmetall will bieten

Der Waffenhersteller Rheinmetall hat unterdessen angeboten, Panzer an die Ukraine zu liefern. Der erste Leopard 1 könne in sechs Wochen ausgeliefert werden, sagte Vorstandsvorsitzender Armin Papperger dem Handelsblatt. Voraussetzung dafür ist die Zustimmung der Bundesregierung. Der Leopard 1 ist der Vorgänger des Leopard 2, der auch von der Bundeswehr eingesetzt wird. Bis zu 50 Leopard 1 könne Rheinmetall an die ukrainischen Streitkräfte liefern, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Papperger. Dabei handelt es sich um Altbestände anderer Armeen, die häufig gebrauchte Ausrüstung an Lieferanten zurückgeben. Der Zustand der Fahrzeuge wird derzeit überprüft.