Ein Waldbrand hat sich auf eine Fläche von rund 27,5 Hektar bei Kolbe in Mittelhessen ausgebreitet. Acht Feuerwehrleute erlitten eine Rauchvergiftung. In Mühlheim brannte eine Wiese. Auch in anderen Teilen Hessens kam es zu Bränden. Audio-Beitrag Ton 00:36 Min. | 19.07.22 |Andreas Gerlach
Der Wald in Cölbe brennt auf zehn Hektar
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Das Feuer, das am Dienstag in einem Waldstück bei Cölbe-Schönstadt (Marburg-Biedenkopf) ausgebrochen war, konnte am Mittwochmorgen unter Kontrolle gebracht werden. „Aber es gibt noch unendlich viel Glut im Wald“, sagte ein Vertreter der Region, die die Führung der Betriebe übernommen hat. Es brannte auf einer Fläche von etwa 500 mal 550 Metern, was 27,5 Hektar und fast 39 Fußballfeldern entspricht.
Über Nacht waren bis zu 400 Einsatzkräfte an den Löscharbeiten beteiligt, am Mittwochmorgen waren es noch 150. Acht Feuerwehrleute wurden verletzt. Sie erlitten eine Rauchvergiftung und wurden ins Krankenhaus gebracht.
Brand könnte durch Mähdrescher verursacht worden sein
Ein Polizeihubschrauber leistete Luftunterstützung. 2.000 Liter Wasser müssen laut Sprecher aus einem Baggersee geholt werden. Unterstützung kam auch von Landwirten, die mit Wasser gefüllte Güllecontainer auf die Baustelle brachten. Nach Angaben der Feuerwehr hatte sich das Feuer in dem überwiegend mit Kiefern und Tannen bewachsenen Waldgebiet rasch ausgebreitet. Nach Angaben des Sprechers waren die Flammen von einem nahe gelegenen Feld ausgegangen, auf dem die Ernte stattgefunden hatte. Laut Polizei könnte das Feuer durch einen in der Nähe geparkten Mähdrescher verursacht worden sein.
Wiese in Mühlheim in Flammen
In Mühlheim am Main (Offenbach) brannten in der Nacht zum Dienstag rund 15.000 Quadratmeter Wiese. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit. Nach etwa zwei Stunden gelang es etwa 90 Feuerwehr- und Polizeikräften, das Feuer zu löschen. Was das Feuer auslöste, war zunächst unklar. Da es mehrere Brandherde gegeben habe, könne Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden, so die Beamten. Allerdings könnte der Wind das Feuer entzündet und an vielen Orten verbreitet haben.
Im Haunetal brennen die Felder
Am Dienstagnachmittag führte auch ein Feldbrand in Haunetal (Hersfeld-Rotenburg) zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Nach Angaben der Polizei wurden mehrere Felder zwischen den Ortsteilen Kruspis und Stärklos niedergebrannt. Auch hier wurde niemand verletzt, die bei schweißtreibenden Temperaturen eintreffenden Einsatzkräfte brachten den Brand nach kurzer Zeit unter Kontrolle.
Die A44 war wegen eines Brandes an einer Böschung gesperrt
Informationen zu Staus und Störungen im ÖPNV Aktuelle Verkehrsmeldungen für Straßen, Busse und Bahnen Zur Übersicht Wegen eines Dammbrandes musste die A44 von Dortmund in Richtung Kassel am Abend im Abschnitt zwischen Warburg und Breuna (Kassel) teilweise gesperrt werden, es kam zeitweise zu einer Verzögerung von rund acht Kilometern. Autofahrer wurden gebeten, von Warburg aus in das Gebiet anzureisen.
Hanau: Gesuchte Brandstifter in Badeanzügen
Nach einem Großbrand auf einer Fläche von rund 60.000 Quadratmetern im Stadtwald Hanau-Großauheim sucht die Polizei nach einem Brandstifter. Kurz vor Ausbruch des Feuers am Montag hatte es an anderer Stelle im Stadtwald zwischen Hanau-Wolfgang und Rodenbach gebrannt. Das Muster sei ähnlich wie bei den Bränden der vergangenen Wochen, bestätigte ein Forstamtssprecher: „Es gab wieder mehrere Brände in kurzen Abständen.“ Videobeitrag Video 00:59 Min. | 19.07.22 | Zeit
Wald abgebrannt: Großbrand in Hanau-Großauheim
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Verdächtigt wurde ein nur im Badeanzug bekleideter Mann, der im Stadtwaldgebiet mit dem Fahrrad unterwegs war. Die Polizei leitete eine Fahndung ein, auch ein Hubschrauber kam zum Einsatz. Der Mann konnte jedoch nicht festgenommen werden.
Es wurde Waldbrandalarm ausgerufen
In den vergangenen Wochen kam es im Raum Offenbach immer wieder zu Waldbränden. Mal brannte es im Waldstück bei Heusenstamm, mal brannte es bei Hainburg oder im Raum Sommerfeld. Weil es vielerorts immer wieder in kurzen Abständen brennt, vermutet die Polizei Brandstiftung. Aber auch ohne Brandstiftung ist die Waldbrandgefahr derzeit hoch. Wegen der anhaltenden Dürre hat das hessische Umweltministerium am Montag die erste von zwei Alarmstufen (Alarmstufe A) für die Forstverwaltung ausgerufen. Die Aussicht auf anhaltend hochsommerliche Temperaturen ohne Starkniederschläge im ganzen Land mache diese Vorsichtsmaßnahme notwendig, teilte das Ministerium mit. Die Ausrufung der Alarmstufe gewährleistet unter anderem eine engere Überwachung besonders bedrohter Waldgebiete. Weitere Informationen Das hessische Umweltministerium mahnt zu erhöhter Vorsicht beim Besuch des Waldes. Feuer sind außerhalb ausgewiesener Grillplätze nicht erlaubt. In Grillbereichen muss darauf geachtet werden, Funken zu vermeiden und das Feuer vor dem Verlassen ordnungsgemäß zu löschen. Auch im Wald ist das Rauchen verboten. Aus dem Auto geworfene Zigaretten sind ebenfalls eine Waldbrandgefahr. Das Ministerium forderte auch, dass die Zufahrtsstraßen zu den Wäldern frei bleiben. Wer einen Schwel- oder Waldbrand bemerkt, wird gebeten, unverzüglich die Feuerwehr unter der Notrufnummer zu benachrichtigen. Ende der weiteren Informationen Vor allem Kiefern fingen Feuer, wenn sie trocken waren, wie der jüngste Brand gezeigt hat, sagte Volker Ahrend vom Forstamt Hanau-Wolfgang. “Es war relativ dramatisch, weil die Flammen schnell hochgingen.” Er warnte Waldbesucher, zum Beispiel darauf zu achten, keine Zigarettenstummel wegzuwerfen. Denn egal ob Brandstiftung oder nicht – es gilt: „Die meisten Brände werden von Menschenhand verursacht, absichtlich oder nicht.“ Genau aus diesem Grund hat die Stadt Marburg am Dienstag ein Verbot offener Feuer in Parks, Grünanlagen, dem Stadtwald und auf Grillplätzen angeordnet. Dies gilt auch für fest installierte Kamine sowie mitgebrachte Holz- oder Holzkohlegrills, Kerzen und Wasserpfeifen. formuliert
Update hessenschau – der Newsletter für Hessen Ende des Formulars Gepostet am 19.07.22 um 08:50 Diese: hessenschau.de