Berlins Justizsenator will “scharf” für Enteignung plädieren

Stand: 11.04.2022  Lesezeit: 2 Minuten 
„Man könnte durchaus ein Anhänger dieses Grundgesetzes sein und den Kapitalismus dumm finden“, sagt Kreck (Archivfoto). 

Quelle: Getty Images / Omer Messinger In Berlin soll ein Expertengremium über den Umgang mit einem erfolgreichen Enteignungsreferendum in der Hauptstadt beraten. Senatorin Lena Kreck (links) pocht auf die Möglichkeit der Sozialisierung. Justizsenatorin Lena Crack (links) hat gesagt, sie werde weiterhin Enteignungen durch große Wohnungsunternehmen unterstützen. „Was wir hier vorhaben, ist so eine große Sache, weil es den Kapitalismus ein bisschen in seinen Grundfesten erschüttert“, sagte Craig am Montagabend bei einer öffentlichen Debatte mit dem Titel „Vom Mietwahn zur Sozialisierung“ über die Berliner Wohnungspolitik. Gleichzeitig ist sie in der Verfassung bereits strukturell vorgesehen. „Und dafür werde ich kämpfen, das ist meine politische Überzeugung“, sagte Craig. Deshalb gibt es so viel Interesse an Artikel 15 des Grundgesetzes, der Enteignungen grundsätzlich möglich macht, ohne während der Durchführung des Berliner Volksbegehrens vor dem Bundesverfassungsgericht sterben zu müssen. „Dafür werde ich mit ganzem Herzen kämpfen“, sagte die Senatorin bei der Veranstaltung, zu der unter anderem die Initiative Deutsche Wohnen & Co. eingeladen hatte. enteignet” und der Berliner Mieterbund. „Man könnte sehr wohl ein Anhänger dieses Grundgesetzes sein und den Kapitalismus dumm finden“, sagte Crack. “Und das ist eigentlich die Position, die ich als Linke weiter füttern werde.” Lesen Sie auch Enteignung in einem Neubaufehler
Crack forderte die Initiative, die das erfolgreiche Referendum zur Enteignung großer Wohnungsunternehmen gestartet hatte, auf, den vom Senat angekündigten Expertenausschuss Enteignungen zu verstärken und ihm drei Mitglieder zu benennen. Darüber will die Initiative am Dienstagnachmittag in einer internen Plenarsitzung entscheiden. Die Ergebnisse werden am Mittwochmorgen auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Der Ausschuss wird beraten, ob ein Enteignungsgesetz verfassungsrechtlich und wohnungswirtschaftlich sinnvoll wäre und dem Senat in knapp einem Jahr eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen vorlegen.