In deutschen Freibädern wird dieser Tage gestritten – aber nicht nur um die Schlangenreihenfolge am Sprungturm oder wer sein Handtuch wo hinlegen darf. Aber auch: in „oben ohne“. Dürfen Frauen wie Männer mit nacktem Oberkörper in Pools plantschen, tauchen und sich sonnen? Nun folgt ein Wasserspielplatz im Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick. Bereits letztes Jahr gab es hier einen heftigen Streit um das Verbot von Oben-ohne-Frauen. Ab Ende Juli ist der Besuch der „Plansche“ ohne Oberkörper für alle Geschlechter erlaubt. Das Landratsamt sagt nun: „Der Aufenthalt im Schwimmbad ist nur in handelsüblicher Badebekleidung gestattet. Die Badebekleidung muss die Hauptgenitalien vollständig bedecken. Das gilt für alle Geschlechter.“

„Oben ohne“ im Schwimmbad: Die Frage polarisiert die Deutschen

Diese letzte kleine Floskel hätte den Berliner Bädern letztes Jahr deutschlandweit die mediale Berichterstattung erspart. Denn eine Frau hatte berichtet, dass sie von der Polizei vom Gelände „Plantsche“ eskortiert werden musste, weil sie sich geweigert hatte, sich zu verhüllen. In den Berliner Bädern, zu denen die Plansche nicht gehört, ist Oben-ohne-Baden für Frauen nach wie vor offiziell verboten, obwohl es in manchen Strandbädern geduldet wird.