Bochum.  Nach einem Zusammenstoß mit einem Wachmann stirbt ein Gast von „Polarize“ im Ruhrcongress.  Die Obduktion enthüllt nun die Todesursachen. 			

Nach dem Tod eines Bochumers (41), der am Sonntagmorgen vor dem Betreten des „Polarize“ im Ruhrkongress mit einem Wachmann (42) zusammenstieß, gaben Staatsanwaltschaft und Polizei die Todesursache bekannt. „Bei der angeordneten Obduktion der Leiche wurde festgestellt, dass Gewalttaten die Todesursache des Mannes waren“, heißt es in der Mitteilung. Der Partygast wurde im Morgengrauen von der Techno-Party im Bochumer Showroom verwiesen. Als er gegen 2.30 Uhr morgens um Wiedereinreise bat, hatte er Streit mit dem Sicherheitsbeamten.

Meinungsverschiedenheiten mit Sicherheitspersonal: Bochumer Gast stirbt bei “Polarisieren”-Party des Ruhrkongresses

„Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, sagte Polizeisprecherin Gianna Isabella Strack am Montagmorgen. Laut Mitteilung vom Montag, 11. April, sei der zunächst festgenommene Sicherheitsbeauftragte (42) „auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Bochum im Amtsgericht Bochum erschienen“. „Die Untersuchungshaft wurde wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeordnet“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Die leeren Alkoholflaschen vor dem Rourcresso erinnern an die Lächerlichkeit seiner Partygäste, die von Samstagabend um 22 Uhr bis Sonntag um 10 Uhr durchfeierten. Einer von ihnen, ein 41-jähriger Mann aus Bochum, starb in der Nacht nach einem Zusammenstoß mit Sicherheitskräften. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Foto: Dietmar Wäsche / FUNKE Fotoservice Nach verbalen Auseinandersetzungen vor dem Konferenzraum kam es laut Polizei zu Schlägereien, “die dazu führten, dass die Person von einem Mitarbeiter repariert wurde”, so die Polizei. Die Bochumer Feuerwehr – die in dieser Nacht zweimal im Showroom im Einsatz war – musste den 41-Jährigen aus Bochum dann wiederbeleben und anschließend in eine Klinik transportieren. „Dort wurde der Mann nach mehrstündiger Genesung für tot erklärt“, teilte die Polizei mit.

Nach dem Tod: Die Bochumer Polizei richtet eine Mordkommission ein

Inzwischen hat die Polizei eine Mordkommission eingerichtet. „Der Oberstaatsanwalt Bachmann hat eine Obduktion angeordnet. Die Obduktion der Leiche soll Aufschluss darüber geben, ob möglicherweise ein Tod durch innere Ursache vorliegt“, heißt es in der Staatsanwaltschaft und im Polizeibericht. Wie Bachmann erklärt, wird ein solcher Ausschuss regelmäßig bei möglichen Fremdverschuldungen eingerichtet. Die Bewachung erfolgte nicht durch Personal des Veranstalters, sondern durch einen externen Bewachungsdienstleister mit festem Vertrag mit Ruhrcongress. Ruhrcongress-Geschäftsführer Andreas Kuchajda verweist auf das vorab entworfene Sicherheitskonzept. Angesprochen auf den Drogenkonsum bei Partys betont er, dass bei Techno-Events immer besondere Situationen berücksichtigt werden müssen. Abgesehen von diesem Zwischenfall vor dem Konferenzsaal „lief“ die Veranstaltung.

WAZ vor Ort – Polizei und Veranstalter melden Vorfall vor Ruhrcongress nicht

Die Sonne ist längst aufgegangen – doch der Ruhrcongress brummt sonntagmorgens immer noch – trotz allem, was über Nacht passiert ist. Die Techno-Party „Polarize“ lockt rund 2000 Gäste zur Party in den Bochumer Showroom. Ab 6.45 Uhr vor Ort hat unsere Redaktion einen Blick darauf geworfen, was die Nachtschwärmer ab Samstag 22 Uhr wach hielt. bis Sonntag 10 Uhr Erst um 9 Uhr gab die Bochumer Polizei den Grund für das Absperrband vor dem Foyer bekannt. Während Techno-Fans bei der „Polarize“-Party im Ruhrcongress feierten, starb ein 41-jähriger Bochumer nach einem Zusammenstoß mit einem Wachmann vor der Halle.
Foto: Tien Duc Pham / Polarisieren

Nach dem Vorfall vor Rourkogreso – die Party geht weiter

Nach Bekanntgabe des Todes am Vormittag stand Organisator Max Sollmann unserer Redaktion nicht mehr zur Verfügung. Beim Interview vor Ort um 7 Uhr morgens äußerte er sich nicht zu dem Vorfall. Nur ein Partygast fragte die WAZ vor Ort: “Stimmt es, dass da draußen jemand gestorben ist?” – als die Techno-Party im Ruhrcongress in den frühen Morgenstunden des Sonntags weiterging.

Party ab 22 Uhr bis 10 Uhr: Techno „Polarize“ zieht 2.000 Menschen aus Bochum an

Mit einer Prise Studentinnen und knappen, ausgefallenen Klamotten taumeln und tanzen einzelne Partygäste gegen 18.30 Uhr vor dem Foyer. der kalte Sonntagmorgen. In langen Schlangen wartende Taxifahrer freuen sich über das lukrative Geschäft: Partygäste kommen aus ganz Nordrhein-Westfalen und legen weite Anfahrten auf sich. Auf dem Ruhrcongress breitet sich Grasgeruch aus. Manche Gäste suchen fieberhaft in der Umkleide ihre Jacken, während andere – noch gut 200 – im großen Konferenzraum kräftig feiern – mit Glitzer-BHs, Fetisch-Masken oder Sonnenbrillen. Die Taxischlange ist am Sonntagmorgen um 6.40 Uhr vor dem Ruhrcongress lang. Partygäste wollen in verschiedene NRW-Städte nach Hause ziehen.
Foto: Verena Lörsch / WAZ Jan Dahlhaus – auch bekannt als DJ Ian Crank – kuratierte den Künstler. „Wir haben ein komplett internationales Line-up – DJs kommen aus Italien, der Schweiz, Irland und Spanien.“ Für „Polarize“ gelang es ihm, den „Rising Star“ auf die Bühne zu holen, DJane Lilly Palmer. „Wenn wir noch zwei Jahre warten, ist das von unschätzbarem Wert“, sagte Dahlhaus, der von Mitternacht bis 14 Uhr auflegte. „Es ist so schön, dort zu stehen – und man sieht, dass es ihnen gefällt, sonst wären hier nicht so viele“, sagt der DJ, neben dem ein Partygast stehen bleibt und grüßt: „Es ist toll, dass es mir gefällt .” Organisator Max Sollmann zieht am Vormittag – vor dem Polizeibericht – eine positive Bilanz. Rund 2000 Gäste zwischen 18 und 60 Jahren feierten, warten auf „2000 plus“. Allerdings bemerkte er einige „genitale Defekte“ – bedingt durch den neuen Ort für diese Erscheinungsform. „Wir haben sehr wenig Personal in der Umkleidekabine und an der Theke“, sagte Sollmann, der während des Gesprächs immer wieder von Mitarbeitern mit Gemurmel unterbrochen wurde: „Wir haben ein Problem – wir finden die Jacken mit diesen Nummern nicht wieder.“ Rund 2000 Techno-Fans kamen ins Konferenzzentrum, um die internationalen Techno-DJs und DJanes zu feiern.
Foto: Tien Duc Pham / Polarisieren Techno-Partys würden im Allgemeinen ziemlich ruhig sein. „Für Fans ist Techno eine Religion“, sagt Sollmann. „Es ist Freiheit, hier sind Dinge erlaubt, die sonst nicht erlaubt sind – egal ob Kleidung oder die Art, wie man tanzt.“ Auf die Frage nach Drogenkonsum und Türkontrollen betonte der Veranstalter: „Alle Taschen werden kontrolliert und auch Personen werden stichprobenartig kontrolliert.“ Einige Gäste von “Polarize” schildern einen anderen Eindruck. „Sie haben alle reingelassen. „Sie haben nicht einmal nachgesehen, ob einer der Gäste Drogen genommen hat“, sagte Kathy, 34, nach der Party. “Ich hätte alles reinbringen können – niemand hat unsere Koffer kontrolliert.”

Partygäste loben Musik und Lichtshow – kritisieren aber lange Schlangen

Die lange Warteschlange der Kundschaft war für ein Techno-Event sehr aggressiv. „Es war ein klarer Schuss – meine Freundin und ich waren nüchtern und fühlten uns wie die einzigen ‚normalen‘ unter den 90 Prozent der Menschen, die bekifft waren.“ Insgesamt standen sie zwei Stunden lang in verschiedenen Warteschlangen. „Das war schlecht organisiert. „Nur eine Tür war zum Einlass offen“, resümierte eine junge Frau, die um 8 Uhr morgens den Ruhr Congress verließ. „Die Schlange hat den Kreisverkehr erreicht.“ Auf die Frage, wie ihnen “Polarize” gefällt, antwortet ein junger Mann wie ein Schuss: “Zu viele Drogen!” Einer seiner Freunde fügt hinzu: „Die Musik und die Beleuchtung sind großartig, aber die Umkleidekabine ist scheiße, das Buchungssystem auch – und zu viel.“ ein paar Toiletten für 2000 Menschen.“ Ein dritter fügte hinzu: „Was zählt, war gut. Der Rest ist so mittelmäßig.“ Techno-Fan Kathi erklärt nach der Party: „Wenn wir gewusst hätten, dass da draußen jemand um sein Leben kämpft und es dann verloren hat, hätten wir die Party sofort verlassen.“ Erstmals wurde der Ruhrcongress Bochum bis 10 Uhr zur Techno-Partynacht.
Foto: Tien Duc Pham / Polarisieren Wissen, was in Bochum jeden Tag passiert: Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter der WAZ Bochum an! Weitere Artikel in dieser Kategorie finden Sie hier: Bochum