Brandenburgs rechtsextreme AfD hat fast jedes sechste Mitglied verloren.  Doch der Chef des Kreisverbandes mit den größten Verlusten ist nun neuer Parteivorsitzender.                 

Zwei Jahre nach dem Rauswurf des Neonazis Andreas Kalbitz (49) ist nun die Vertraute von Birgit Bessin (44) gewählt worden. Mit nur 53 Prozent. Der Verband Ihres Kreises Teltow-Fläming schrumpfte von 212 auf 134 Mitglieder, die Landespartei von 1650 auf 1386. Als Gründe nannte Bessin interne Meinungsverschiedenheiten, illegale Mitwirkende, den Rauswurf von Kalbitz und Äußerungen des Verfassungsschutzes. Zahlreiche Vereine und Fraktionen in der Region fielen und spalteten sich. In Brandenburg/Havel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin hat die AfD nur jeweils zwei Dutzend Mitglieder. Auch die Finanzen liegen in Trümmern: 2019 verlor die Partei 200.000 Euro, Kalbitz hatte teure Anwälte engagiert. Nach Angaben des Wirtschaftsprüfers ist die Beweislage „nicht nachvollziehbar“. „Wir stehen kurz vor dem Bankrott“, klagte ein örtlicher Schatzmeister.