[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Laut dem Politmagazin ARD Report Mainz sollte bei einer Aktion namens „Klabutermann“ auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführt werden. Nach Bekanntwerden der Ermittlungsergebnisse erklärte Lauterbach selbst, er wolle sich von den mutmaßlichen Entführungsplänen nicht einschüchtern lassen. Am Mittwoch wurden nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft 20 Liegenschaften in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Schleswig-Holstein und Schleswig-Holstein durchsucht. Etwa 270 Beamte, darunter Spezialeinheiten, waren im Einsatz.

Zugeteilt an Mitglieder der Corona-Protestszene und der Reichsbürgerbewegung

Demnach wird zwölf Deutschen im Alter von 55, 54, 50, 42 und 41 Jahren vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet und gegen das Waffen- und Munitionskontrollgesetz verstoßen zu haben. Die Personen der Corona-Protestszene und der Reichsbürgerbewegung können zugeordnet werden. Bei den Durchsuchungen wurden Waffen, Munition, Bargeld, Goldbarren und Silbermünzen beschlagnahmt. Vier Verdächtige wurden festgenommen und Haftbefehle beantragt.

Lauterbach will sich nicht entmutigen lassen

„Manche Covid-Leugner gehen nicht auf den Kampf gegen Impfungen oder die Auflagen des Coronavirus ein. „Sie kämpfen gegen unsere demokratische Grundordnung“, sagte Gesundheitsminister Lauterbach der Bild am Sonntag. „Aber das werden sie nicht können. Ich lasse mich davon nicht abschrecken, sondern werde weiterhin die gesamte Bevölkerung unterstützen. Dieses Beispiel zeigt, wie gespalten unsere Gesellschaft ist. „Diese Spaltung zu überwinden und Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt das Ziel meiner Politik.“ Lauterbach hatte wiederholt Drohungen gegen ihn angezeigt. Insbesondere die Chatgruppe „United Patriots“ plante nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft neben den Entführungen auch die Zerstörung von Stromversorgungsanlagen, um landesweit Stromausfälle zu verursachen. „Nach Ansicht des Angeklagten soll dies bürgerkriegsähnliche Zustände heraufbeschwören und letztlich das demokratische System in Deutschland stürzen“, heißt es in der Erklärung. Seit vergangenem Oktober laufen Ermittlungen gegen die Gruppe. Am Mittwoch gaben rheinland-pfälzische Behörden die Festnahme mehrerer mutmaßlicher Mitglieder der Gruppe bekannt. (Teelöffel, dpa)


title: “Bundesweite Razzien Und Festnahmen Rechtsextremisten Planten Offenbar Anschl Ge Und Entf Hrung Von Lauterbach Politik " ShowToc: true date: “2022-11-01” author: “Kathleen Brand”


Karl Lauterbach ist Bundesgesundheitsminister Foto: IMAGO / Bettina Strenske Ermittler in mehreren Bundesländern sind hart gegen Mitglieder einer Chat-Gruppe namens Vereinte Patrioten vorgegangen, die im Telegram Bombenanschläge und Entführungen von “Prominenten” geplant haben soll. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Donnerstag gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz mit. [Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.] Laut dem Politmagazin ARD Report Mainz sollte bei einer Aktion namens „Klabutermann“ auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführt werden. Nach Bekanntwerden der Ermittlungsergebnisse erklärte Lauterbach selbst, er wolle sich von den mutmaßlichen Entführungsplänen nicht einschüchtern lassen. Das Bundeskriminalamt teilte dem Tagesspiegel mit, dass die Erkenntnisse der Ermittlungen „bei den getroffenen Schutzmaßnahmen für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach berücksichtigt wurden“. Es gab eine enge Abstimmung mit dem Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz. Am Mittwoch wurden nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft 20 Liegenschaften in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Schleswig-Holstein und Schleswig-Holstein durchsucht. Etwa 270 Beamte, darunter Spezialeinheiten, waren im Einsatz.

Rechtsextremisten, Reichsbürger und Coronavisten

Demnach wird zwölf Deutschen im Alter von 55, 54, 50, 42 und 41 Jahren vorgeworfen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet und gegen das Waffen- und Munitionskontrollgesetz verstoßen zu haben. Bei den Durchsuchungen wurden Waffen, Munition, Bargeld, Goldbarren und Silbermünzen beschlagnahmt. Vier Verdächtige wurden festgenommen und Haftbefehle beantragt. „Wer Kriegswaffen besitzt, Anschläge plant und Kämpfe zum Sturz des Systems plant, muss die Konsequenz und die volle Härte des Staates spüren“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD). “Wir dulden nicht richtig … einen Flügel von Gewaltverbrechern und Verfassungsfeinden. Die abscheulichen Ambitionen dieser Täter wurden im Ansatz abgeschafft.”

Faeser sieht eine neue Bedrohungsqualität

Bundesinnenministerin Nancy Pfizer (SPD) ist entsetzt.  “Ermittlungen zeigen Abgründe”, sagte Faeser.  “Von ihnen geht eine ernsthafte terroristische Gefahr aus. Bewaffnete Reichsbürger und radikalisierte Krönungsleugner teilen einen grenzenlosen Hass auf die Demokratie, unseren Staat und die Menschen, die unser Gemeinwesen verteidigen.”  Die Entführungspläne gegen Karl Lauterbach und die gewalttätigen Putschphantasien “zeigen eine neue Qualität der Bedrohung”, warnte der Minister.  Er betonte aber auch: “Karl Lauterbach und wir alle als Demokraten werden uns nicht einschüchtern lassen.”  Auch Faeser ärgert sich über das Telegramm.  „Erneut wurden gewalttätige Extremisten und Coronaviren im Telegram vernetzt und radikalisiert“, sagte der Minister.  „Das zeigt, wie wichtig es ist, auf dieser Plattform entschlossen gegen extremistische und terroristische Bedrohungen vorzugehen. Diesen harten Weg werden wir weiter verfolgen.“

Aufstand am “Tag X”

Laut Tagesspiegel handelt es sich bei der Chatgruppe “United Patriots” offenbar um eine typische Telegram-Gruppe aus einer extremistischen Mischszene. Mitglieder sind Rechtsextreme, Reichsbürger und Fanatiker der Krone. Die Gruppe suchte noch Gleichgesinnte für einen gewalttätigen Aufstand am „Tag X“. In Sicherheitskreisen hieß es, der Bundesdienst für Verfassungsschutz habe an der Entlarvung der Gruppe mitgewirkt. Innenminister Lewentz verwies auch auf einen Bericht des Verfassungsschutzes Rheinland-Pfalz an die Gruppe. Insbesondere die Chatgruppe „United Patriots“ plante nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft neben den Entführungen auch die Zerstörung von Stromversorgungsanlagen, um landesweit Stromausfälle zu verursachen. „Nach Ansicht des Angeklagten soll dies bürgerkriegsähnliche Zustände heraufbeschwören und letztlich das demokratische System in Deutschland stürzen“, heißt es in der Erklärung. Seit vergangenem Oktober laufen Ermittlungen gegen die Gruppe. Am Mittwoch gaben rheinland-pfälzische Behörden die Festnahme mehrerer mutmaßlicher Mitglieder der Gruppe bekannt.

Lauterbach will sich nicht entmutigen lassen

„Manche Covid-Leugner gehen nicht auf den Kampf gegen Impfungen oder die Auflagen des Coronavirus ein. „Sie kämpfen gegen unsere demokratische Grundordnung“, sagte Gesundheitsminister Lauterbach der Bild am Sonntag. „Aber das werden sie nicht können. Ich lasse mich davon nicht abschrecken, sondern werde weiterhin die gesamte Bevölkerung unterstützen. Dieses Beispiel zeigt, wie gespalten unsere Gesellschaft ist. „Diese Spaltung zu überwinden und Vertrauen zurückzugewinnen, bleibt das Ziel meiner Politik.“ Lauterbach hatte wiederholt Drohungen gegen ihn angezeigt. Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen hat in seinem vergangene Woche vorgestellten Jahresbericht 2021 von massiven Anfeindungen gegen den Bundesgesundheitsminister berichtet. „Die Bandbreite der Einschüchterungsversuche umfasst Drohungen per E-Mail, Versammlungen vor seiner Privatwohnung, Beschädigung seines Autos und Einschlagen einer Scheibe in seinem Büro im Bundestag in Köln“, heißt es in dem Bericht.

Die Fanatiker wollen einen Bürgerkrieg

Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt haben in der vergangenen Woche in elf Bundesländern Razzien gegen mehrere rechtsextreme Gruppierungen gestartet. Unter anderem waren es die Aktivitäten der „Nuclear Weapons Division“, die auch mit Terroranschlägen einen Bürgerkrieg anzetteln will. (mit dpa)