Angesichts der möglichen Vernichtung von Millionendosen von Coronavirus-Impfstoffen hat CDU-Gesundheitspolitiker Georg Kipels Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kritisiert. Lauterbach habe „zum Jahresende ohne triftigen Grund Impfstoffe bevorratet, die nun in großen Mengen zu verfallen drohen“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende dem Gesundheitsausschuss des Bundestags in den Zeitungen der Funke (Mittwoch). Kippels kritisierte dies als Widerspruch zu Deutschlands internationaler Verantwortung, „Gesundheitsversorgung auch im Süden der Welt zu ermöglichen“. Der Vorbildcharakter Deutschlands im Bereich der Weltgesundheit würde durch dieses Vorgehen stark geschädigt.
Ministerium: Er kann keinen Impfstoff mehr geben
Anfang dieser Woche gab das Gesundheitsministerium bekannt, dass aufgrund des Verfallsdatums bis Ende Juni etwa drei Millionen Dosen des Coronavirus-Impfstoffs vernichtet würden. Derzeit sind mehr Impfstoffe verfügbar, als verwendet wurden und verabreicht werden können. Die Covax International Vaccine Initiative zum Beispiel nimmt keine Spenden mehr an. Im Dezember warnte Lauterbach vor einer drohenden Impfstoffknappheit im ersten Quartal dieses Jahres und kündigte an, mehrere Impfdosen kaufen zu wollen.