Czaja betonte: „Wir wollen vorbereitet sein, falls im Herbst eine Virusvariante auftaucht, die genauso gefährlich ist wie die Delta-Variante. Dafür schlagen wir einen Impfmechanismus vor.“ Voraussetzung dafür ist ein Impfausweis. Deshalb will die Union ihn jetzt schaffen. „Da dann ein geeigneter Impfstoff zur Verfügung steht, haben wir ein Stufenmodell entwickelt, wie wir besonders gefährdete Menschen bestmöglich schützen können.“ Auch ein ähnlicher Vorschlag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht an diesem Donnerstag zur Abstimmung. Angesichts der Tatsache, dass es in der Union – wie in allen anderen Fraktionen – Befürworter und Gegner der Impfpflicht gibt, wird es interessant sein zu sehen, ob tatsächlich alle 197 Abgeordneten dafür stimmen. Czaja war überzeugt: „Die Fraktion steht geschlossen hinter unserem Vorschlag.“ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte hingegen am Mittwoch, er gehe davon aus, dass der Bundestag an diesem Donnerstag über die allgemeine Impfung beschließe. Der jetzt von den Befürwortern vorgelegte Kompromissvorschlag sei ein “guter Vorschlag”. Es sieht eine Impfpflicht für alle über 60 Jahre vor. Sie könnte vom Bundestag im Herbst auf alle Erwachsenen ausgeweitet werden, wenn die Corona-Krise dies erfordert. (07.04.2022)
RKI meldet 201.729 Neuinfektionen, die Häufigkeit sinkt auf 1.251
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 201.729 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das sind 73.172 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als 274.901 positive Tests gemeldet wurden. Die Auswirkungen der sieben Tage auf nationaler Ebene gehen weiter auf 1251,3 von 1394,0 am Vortag zurück. Weitere 328 Menschen starben an dem Virus. Damit steigt die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 131.036. Die Zahlen sind von begrenztem Wert. Experten gehen von einer Vielzahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkompetenzen und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte finden sich nur bedingt. Deshalb nutzen wir das SZ-Corona-Dashboard, um einen Durchschnittswert aus den Meldungen der letzten sieben Tage anzuzeigen, der die Schwankungen von Tag zu Tag ausgleichen soll. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenz-Blog, weitere Fakten und Grafiken zur Pandemie hier. (07.04.2022)
Die vierte Impfung wollen die EU-Behörden nicht empfehlen
Die EU EMA hält den vierten Coronavirus-Impfstoff derzeit nicht für alle Bürger für notwendig. Für eine generelle Empfehlung sei es noch zu früh, sagte er zusammen mit der EU-Gesundheitsbehörde ECDC. Allerdings könnte eine vierte Dosis für Menschen ab 80 Jahren sinnvoll sein, angesichts des höheren Risikos einer schweren Covid-Erkrankung in dieser Altersgruppe. „Für Erwachsene ab 60 Jahren mit normalem Immunsystem gibt es derzeit keine überzeugenden Beweise dafür, dass der Impfschutz gegen schwere Erkrankungen abnimmt und die vierte Dosis einen Nutzen bringt“, so die Behörden. Aber auch gegen einen zweiten Booster gibt es keine Sicherheitsbedenken. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat kürzlich in Brüssel eine Kampagne für den vierten Corona-Impfstoff für alle über 60-Jährigen gestartet. Die EU-Staaten haben erklärt, dass sie in dieser Frage zusammenarbeiten wollen. Sie warteten auf die Einrichtung ihrer Gesundheitsbehörden, um die Entscheidung zu treffen. Bisher wurden die meisten Coronavirus-Impfstoffe in zwei Dosen verabreicht. Da der Schutz jedoch nach einigen Monaten nachlässt, empfehlen die Behörden eine dritte Dosis, die sogenannte Auffrischung oder Auffrischung. Laut Studien in Israel soll ein weiterer Booster den Schutz des Immunsystems erhöhen. Jemand hat sich jedoch gerade im Prestige wiedergefunden New England Journal of Medicine Eine veröffentlichte Studie aus Israel ergab, dass eine vierte Dosis des Biontech-Impfstoffs die Covid-19-Infektionsraten bei älteren Menschen senkt. Dieser Schutz scheint jedoch nur von kurzer Dauer zu sein. Es war also schon nach vier Wochen. Der Schutz vor schweren Erkrankungen ließ jedoch in den sechs Wochen nach der Impfung nicht nach. Allerdings seien weitere Folgestudien nötig, um den Langzeitschutz zu beurteilen, erklärten die Wissenschaftler. Eine andere Studie aus Israel im vergangenen Monat ergab, dass ältere Menschen nach einer zweiten Auffrischimpfung mit dem Biontech-Impfstoff eine um 78 Prozent niedrigere Sterblichkeitsrate hatten als diejenigen, die nur eine Auffrischung erhielten. In Deutschland hat die Ständige Impfkommission bisher eine Empfehlung für einen vierten Coronavirus-Impfstoff für ältere Menschen über 70 Jahre und für Risikogruppen ausgesprochen. In den USA will die FDA über die Notwendigkeit zusätzlicher Auffrischimpfungen beraten. Vor einer Woche wurde mit den Impfstoffen von Biontech und Moderna eine zweite Auffrischimpfung für Menschen ab 50 Jahren zugelassen. (06.04.2022)
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Isolationspflicht: Lauterbach räumt Fehler ein
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich persönlich für die Aufhebung der Verpflichtung zur Isolierung des Coronavirus eingesetzt. Sein erster Vorschlag, Infizierte nicht länger allein zu Hause zu lassen, sei ein „Falsch“ und eine „falsche Botschaft“. Es wurde als Entspannungsschritt verstanden, war aber nicht als solcher gedacht. Als ihm das am Dienstag klar wurde, habe er entschieden, “diese Idee nicht weitergehen zu lassen” und seine Entscheidung zu überdenken. Er habe den Bundeskanzler darüber informiert, sei aber nicht dazu gedrängt worden. Lauterbach kündigte die Kehrtwende nachts in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ und zu später Stunde via Twitter an, ohne vorher die Länder zu informieren, die die entsprechenden Regeln anwenden müssen. „Ich werde diesen Punkt sammeln, damit Infizierte isoliert und nicht mehr vom Gesundheitsministerium befragt werden können“, sagte er in der Sendung. Er besteht jedoch darauf, die Isolation auf fünf Tage zu verkürzen. Der Minister hatte nach Rücksprache mit den Gesundheitsministern von Bund und Ländern am Montag zunächst angekündigt, dass Corona-Infizierte und Kommunikatoren ab dem 1. Daher solle Infizierten „dringend geraten“ werden, sich für fünf Tage zu isolieren und Kontakte zu vermeiden – für Infizierte solle dies gelten. Eine Anordnung des Gesundheitsministeriums muss zurückgenommen werden. Kritik an der Ankündigung habe es von vielen Seiten gegeben – sowohl öffentlich als auch von Experten, die ihn beraten hätten, sagte Lauterbach. Das brachte ihn wieder zum Nachdenken. „Ich habe die Entscheidung selbst getroffen“, sagte er. “Du machst es nicht oft.” An einen Rücktritt dachte er jedoch nicht. Das Ende der Isolationspflicht sei zunächst dazu gedacht gewesen, die Gesundheitsämter zu beruhigen, sagte Lauterbach. Dies wird auch geschehen, weil sie künftig keine Quarantäne für Kommunikatoren anordnen müssen. Dies ist heute jedoch in vielen Fällen nicht mehr der Fall, da die Behörden mit ihrer Arbeit nicht hinterherkommen. Im Bundestag kritisierte die Union Lauterbach für die Verärgerung der Bevölkerung. Auch der Koalitionspartner der Grünen sagte, das sei keine “gute Kommunikation”. „Als Minister muss man auch in der Lage sein, Dinge zu reparieren, die nicht gut gelaufen sind“, sagte Lauterbach. (06.04.2022)
Kompromissvorschlag: Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren
Es kommt Bewegung in den Kampf um einen Kompromiss zur allgemeinen Corona-Impfung in Deutschland. Die beiden Fraktionen im Bundestag, die jeweils ein eigenes Impfgesetz eingebracht haben, einigten sich am Dienstag auf einen gemeinsamen Vorschlag zur Impfpflicht ab 60 Jahren. Das erhöht die Chancen der Abstimmung, die ohne die üblichen Gruppenrichtlinien für diesen Donnerstag angesetzt ist. Zunächst erwähnte das deutsche Redaktionsnetzwerk den Kompromiss. „Der Impfpass wird für alle Menschen über 60, also die besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe, verpflichtend“, sagte er in einer Mitteilung. Bis Oktober soll es erfüllt sein. Diese Verpflichtung muss an einen Bundestagsbeschluss geknüpft werden …