Im Live-Ticker informiert Sie NDR.de außerdem heute – Donnerstag, 7. April 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Grundlagen in Kürze:

Der Bundestag stimmt gegen die Einführung einer Corona-Impfpflicht Enttäuschende Reaktionen auf das Scheitern der Impfpflicht in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein Deutschland ARD-Trend: Mehrheit der Deutschen für Corona-Impfpflicht Neue bestätigte Fälle im Norden: 25.125 in Niedersachsen, 5.988 in Schleswig-Holstein, 4.177 in Hamburg, 3.563 in Mecklenburg-Vorpommern und 1.909 in Bremen RKI: Bundesweit 201.729 neue Coronavirus-Fälle – Auswirkung 1.251,3

Tabellen und Grafiken: So funktioniert die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen im Norden Deutschlands 20:05 Uhr

Kommentar: Durch die Verweigerung der Impfung wurde eine große Chance verpasst

Eine Impfpflicht gegen das Coronavirus wird es in Deutschland weiterhin nicht geben. Der entsprechende Gesetzentwurf fand im Bundestag keine Mehrheit. Das war eine Niederlage mit Ansage – vor allem für Bundeskanzler Olaf Soltz und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, wie ARD-Kapitelkorrespondent Jan Zimmermann kommentierte. Der Bundestag hat eine große Chance zur Vorsorge vertan. Sowohl die Regierung als auch die Opposition stehen nun mit leeren Händen da. AUDIO: Kommentar: Bundestag verpasst Gelegenheit (2 Minuten) wegen gescheiterter Impfforderung 19:19 Uhr

Deutschland ARD-Trend: Mehrheit der Deutschen für Corona-Impfpflicht

Die Mehrheit der Deutschen hätte die im Bundestag gescheiterte Einführung von Corona-Impfpflichten befürwortet: Fast jeder Zweite (46 Prozent) sprach sich gegenüber dem aktuellen deutschen ARD-Trend für eine generelle Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 Jahren aus. Demnach befürworten 13 Prozent der Befragten eine Impfpflicht für Menschen über 50, mehr als ein Drittel der Deutschen (37 Prozent) sind grundsätzlich gegen eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. 1.325 Wahlberechtigte haben in dieser Woche von Montag bis Mittwoch an der repräsentativen Umfrage von infratest dimap teilgenommen. 19:07 Uhr

Die Fälle im Land Bremen sind weiter rückläufig

Das Bremer Gesundheitsamt meldete sowohl für Bremen als auch für Bremerhaven erneut einen Rückgang der Sieben-Tage-Fälle. In Bremen liegt der Kurs bei 1.218,9 (Vortag: 1.260,5), in Bremerhaven bei 1.599,2 (Vortag: 1.726,9). Die Zahl der zuletzt erfassten Coronavirus-Fälle: 1.666 in Bremen und 243 in Bremerhaven – für das Land Bremen insgesamt 1.909 in 24 Stunden. Die Zahl der offiziell an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen hat sich auf 717 verdoppelt. 18:20 Uhr

Unterschiedliche Reaktionen auf die Ablehnung der Impfpflicht durch Hamburg

Mehr als die Hälfte der Bundestagsabgeordneten hat heute gegen die Corona-Impfpflicht ab 60 Jahren gestimmt. In Hamburg, aber auch bundesweit, löste das Ergebnis unterschiedliche Reaktionen aus. „Noch mehr Tote oder einen weiteren Corona-Winter kann sich niemand wünschen“, sagte Falko Droßmann (SPD) dem NDR 90,3. Auch die Grünen-Politikerin Emilia Fester beklagte den Ausgang der Wahl: „Wahrscheinlich freuen wir uns jetzt auf einen weiteren Corona-Winter“, schrieb sie auf Twitter. Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß bezeichnete den Antrag seiner eigenen Fraktion, der ursprünglich auf die Einrichtung eines Impfregisters abzielte, als „angepasste Antwort“ auf unterschiedliche Pandemieentwicklungen. Auch im Bundestag fand der Unionsvorschlag keine Mehrheit. Der AfD-Abgeordnete Bernd Baumann unterstützte den Entwurf seiner Fraktion, der auch die mit der Einrichtung verbundene Impfpflicht streichen soll. Michael Kruse (FDP) und Zaklin Nastic (Linke) stimmten gegen die Impfpflicht. 17:35 Uhr

Die Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern ist weiter rückläufig

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Sieben-Tage-Inzidenz neuer Coronavirus-Fälle pro 100.000 Einwohner erneut gesunken. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) meldete am späten Nachmittag den aktuellen Wert von 1.438,4. Der gestrige Bezugspunkt lag bei 1.547,8 (Vorwoche: 1.994,3). Die Behörden von MV verzeichneten 3.564 neue Fälle von Coronavirus, 2.402 weniger als vor einer Woche. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie an dem Coronavirus gestorben sind oder mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht wurden, ist um acht gestiegen. Nach Angaben des LAGuS und des Gesundheitsministeriums werden derzeit landesweit 603 wegen einer Infektion mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt. Das sind 21 Menschen weniger als am Vortag. Auf der Intensivstation liegen derzeit 62 Patienten, sieben weniger als am Mittwoch. Die Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der innerhalb einer Woche in Krankenhäusern aufgenommenen Coronavirus-Patienten pro 100.000 Einwohner – stieg im Vergleich zum Vortag um 0,8 Punkte auf 9,9. Weitere Informationen Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern sinkt auf 1.438,4. Die Häufigkeit der Krankenhauseinweisungen beträgt 9,9. mehr 17:12 Uhr

Impfpflicht: So haben die Laternenparteien abgestimmt

Die Abstimmung im Bundestag hat einmal mehr deutlich gemacht, wie widersprüchlich die Einstellungen zur Impfpflicht im Rahmen der Ampelkoalition sind. Bei SPD und Grünen unterstützt eine Mehrheit der Abgeordneten den Entwurf einer Impfpflicht ab 60, während der Plan innerhalb der FDP mehrheitlich abgelehnt wurde. Bei der SPD stimmten 179 Abgeordnete mit Ja (Nein: 5), bei den Grünen 102 (Nein: 6). Bei der FDP stimmten nur fünf Abgeordnete mit Ja, aber 79 dagegen. Die Abstimmung erfolgte ohne den üblichen Druck der Partei, wie es bei heiklen moralischen Fragen oft der Fall ist. Insgesamt 378 Abgeordnete stimmten gegen den von SPD, FDP und Grünen eingebrachten Impfpflichtvorschlag. 296 stimmten dafür, neun enthielten sich. 16:35 Uhr

Enttäuschung über die Ablehnung des Coronavirus-Impfantrags in SH

Auch die Reaktionen Schleswig-Holsteins auf die gescheiterte Corona-Impfpflicht für Menschen über 60 sind negativ. Thomas Maurer, Präsident der Bundeshausärztekammer, zeigte sich enttäuscht: „Ich muss gestehen, ich bin sehr überrascht. Ich hätte erwartet, dass nach langer Vorbereitungszeit eine nachhaltige Entscheidung getroffen werden kann“, sagte der NDR Schleswig-Holstein. Der Sozialverband Schleswig-Holstein würde bei der Bundestagsabstimmung auf ein anderes Ergebnis hoffen. Präsident Alfred Bornhalm sagte dem NDR Schleswig-Holstein: „Eine Impfung würde eigentlich Prävention und Vorsorge bedeuten.“ Die Reinheit der Abstimmung überraschte ihn. Weitere Informationen Parteien und Verbände in SH reagieren frustriert auf den gescheiterten Gesetzentwurf zur Impfpflicht für Menschen über 60 Jahre. mehr 15:10 Uhr

Hamburger Gesundheitssenatorin bedauert Scheitern der Impfpflicht

Die Hamburger Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) zeigte sich enttäuscht über das Scheitern der Korund-Impfforderung im Bundestag. “Es tut mir leid, dass derzeit keine Impfpflicht gegen das Coronavirus besteht.” Der Gesetzentwurf zur Impfpflicht ab 60 hat heute im Bundestag keine Mehrheit gefunden. Für ein weiteres Fortschreiten der Pandemie könne dies laut Leonhard bedeuten, dass je nach Stand der Infektion wieder andere Instrumente zum Einsatz kommen müssten. Für den weiteren Infektionsverlauf wird ab Herbst mit einem hohen Durchimpfungsstand in allen Bereichen gerechnet. „Die Impfpflicht ist dafür ein guter Weg“, sagte Leonhard. Nur eine Impfung bietet Schutz vor schweren Covid-Erkrankungen.

VIDEO: Bundestagsbeschluss: Coronavirus-Impfung kommt nicht (3 Minuten)

14:41 Uhr

Wegen gescheiterter Coronavirus-Impf-Claim: „Es ist bitter“

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat im Bundestag seinen Frust über die gescheiterte Corona-Impfklage zum Ausdruck gebracht. „Es tut ihm sehr leid, dass im Bundestag keine Einigung über die Impfpflicht erzielt werden konnte“, sagte der SPD-Politiker. “Das ist bitter!” Der Regierungschef betonte, wenn irgendwann keine Impfpflicht mehr vorliege, “werden wir im Herbst und Winter im schlimmsten Fall wieder eine Überlastung des Gesundheitssystems und langfristige Schutzmaßnahmen mit entsprechenden Einschränkungen für alle erleben.” 14:18 Uhr

Der Bundestag entscheidet sich gegen die generelle Impfung

Nach monatelanger Debatte hat das Parlament beschlossen: Eine generelle Impfpflicht in Deutschland wird es nicht mehr geben. Mehr als die Hälfte der heute anwesenden Abgeordneten lehnte den Vorschlag aus den Reihen der Koalition für eine Verpflichtung zunächst ab 60 Jahren ab. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatten für den Herbst eine vorsorgliche Impfpflicht gefordert. Der Gesetzentwurf war bereits ein Kompromiss, der von zwei Gruppen von Laternenparteien mit unterschiedlichen Modellen (Impfpflicht ab 18 und 50 Jahren) ausgearbeitet worden war, um gemeinsam die Mehrheit zu erreichen. Im Bundestag verlor der Vorschlag jedoch deutlich an Mehrheit. Nach langer, teils hitziger Debatte nach dem Gesetzentwurf stimmte der Gesetzgeber über drei weitere Vorschläge zum Thema Impfpflicht ab – alle abgelehnt. Daher wird kein Impfpass erstellt. Die mit der Anlage verbundene Impfpflicht bleibt bestehen. 13:55 Uhr

Nach Absage durch den Bundestag: Lauterbach hofft weiter auf Impfpflicht

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hofft weiter, dass es nach dem Nein des Bundestages zu einem Impfpflichtgesetz eine solche Regelung noch geben wird. „Um unnötige Opfer im Herbst zu vermeiden, sollten die Bemühungen um eine Impfpflicht bis dahin nicht aufgegeben werden“, erklärte Lauterbach heute nach der Abstimmung in Berlin. “Du solltest niemals aufgeben, wenn …