Im Live-Ticker informiert Sie NDR.de außerdem heute – Donnerstag, 7. April 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Grundlagen in Kürze:
Abstimmung beginnt: Bundestag beschließt Corona-Impfpflicht Bestätigte Neuerkrankungen im Norden: 25.125 in Niedersachsen, 5.988 in Schleswig-Holstein RKI: Bundesweit 201.729 neue Coronavirus-Fälle – Auswirkung 1.251,3
Tabellen und Grafiken: So funktioniert die Impfkampagne im Norden Karte: Neuinfektionen im Norden Deutschlands 12:18 Uhr
Die Abstimmungsreihenfolge für die Impfpflicht wird festgelegt
Nach der Abstimmung über die Serie wird zunächst über den Gesetzentwurf aus den Reihen der Koalition abgestimmt, dann über den Vorschlag der Union, drittens über den Vorschlag von Kubicki und schließlich über den Vorschlag der AfD. 12:03 Uhr
Impfpflicht: Abstimmung über die Abstimmungsreihenfolge
Im Bundestag stimmten die Abgeordneten in der Reihenfolge ab, in der über die vier Vorschläge zur Impfpflicht abgestimmt werden muss. Das Treffen wurde nun für die Zählung verschoben. Es liegen vier Vorschläge zur Abstimmung vor:
Impfpflicht ab 60: Für diesen Gesetzentwurf haben sich Befürworter der „Impfpflicht ab 18“ und diejenigen, die sich eine schrittweise Impfpflicht ab 50 hätten vorstellen können, zusammengetan. Die Abgeordneten von SPD, Grünen und FDP schlagen vor, dass Menschen ab 60 Jahren ihre Impfung oder Genesung seit dem 15. Oktober nachweisen können. Je nach Pandemielage, Kenntnis von Virusvarianten und Impfquote könnte der Bundestag diese Verpflichtung auch vorab aussetzen. Sie könnte aber auch per Beschluss frühestens im September auf Personen ab 18 Jahren ausgeweitet werden. Der Gesetzentwurf dieser Gruppe sieht auch die Verpflichtung zur Impfberatung und die Einrichtung eines Impfregisters vor. Impfschutzgesetz: CDU und CSU legen als Fraktion einen eigenen Vorschlag vor: Ein Impfregister soll eingerichtet werden, um zu verdeutlichen, wer überhaupt nicht geimpft ist und wer gezielt angesprochen werden soll. Befürworter der Impfung haben seitdem den Vorschlag angenommen, die Abgeordneten davon zu überzeugen, dafür zu stimmen. Einen Beschluss zur Impfpflicht lehnt die Unionsfraktion in ihrem Vorschlag zum jetzigen Zeitpunkt allerdings ab. Stattdessen plädiert sie für einen “gestuften Impfmechanismus”, den Bundestag und Bundesrat bei einer Verschärfung der Pandemielage umsetzen könnten. Diese könnte theoretisch auch eine Impfpflicht vorsehen, allerdings nur für bestimmte besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen und Berufsgruppen. Impfpflichtantrag: Ein Team um FDP-Vizepräsident Wolfgang Kubicki hat einen Antrag gegen die Impfpflicht gestellt. Nach Angaben aus Kubickis Büro wurde er von 50 Abgeordneten begleitet, darunter Gregor Gisi und Sahra Wagenknecht von der Linken. Argumentiert wird unter anderem damit, dass es ungeklärte Fragen zu Schutzdauer und Schutzumfang einer Corona-Impfung gebe und immer wieder versprochen werde, dass es keine generelle Impfpflicht geben werde. Antrag gegen Impfpflicht und Aufhebung der Teilimpfpflicht: Auch die AfD legt einer Bundestagsfraktion einen Vorschlag vor. Er spricht sich nicht nur gegen die Verlängerung der Impfpflicht aus, sondern unterstützt auch die seit Mitte März geltende Aufhebung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht für das Personal der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
11:46 Uhr
MV: Was die Corona-Regeln betrifft, fordern Kinos eine Gleichbehandlung mit der Gastronomie
Die Einstellung von 3G in der Gastronomie Mecklenburg-Vorpommerns ab Gründonnerstag fordert die Filmbranche auf. Die gemeinnützige Filmland GmbH, die unter anderem das jährliche Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet, forderte eine Gleichbehandlung der Kulturwirtschaft, einschließlich der Filmwirtschaft, mit der Gastronomie. Auch die 3G-Regelung (geimpft, getestet, genesen) soll je nach Bedarf in der Kulturwirtschaft aufgehoben werden. Auch Kapazitätsengpässe sollen abgebaut werden. Mecklenburg-Vorpommern ist nun das einzige Bundesland, in dem Kinos nur noch 50 Prozent ihrer Sitzplätze belegen dürfen. 11:01 Uhr
Wagenknecht kritisiert Bevormundung wegen Corona-Zwangsimpfung
Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kritisierte in der Debatte um die Corona-Impfpflicht die Bevormundung. Wie gut der Impfstoff vor künftigen Mutationen des Virus schützen werde, sei nicht bekannt, sagte er im Bundestag. “Und trotzdem lassen Sie sich nicht entmutigen, Menschen zum Impfen zu zwingen – warum sollte die Kanzlerin Dynamik zeigen?” fragte Wagenknecht. „Deutsche Autofahrer auf der falschen Fährte gegen den Rest der Welt, wo niemand mehr über Impfpflichten nachdenkt und diskutiert, kann nicht seriös sein“, sagte Wagenknecht. Er forderte: „Hört auf, Menschen zu bevormunden. “Coronavirus-Impfung muss eine persönliche Entscheidung bleiben.” Auch der Grünen-Abgeordnete Max Lax forderte die Aufhebung der „Impfpflicht“. Er hält diesen Regulierungsdruck für den falschen Weg. Die Impfpflicht birgt rechtliche Risiken und die Durchsetzung ist nicht gewährleistet. „Ein Gesetz, das nicht durchsetzbar ist, wird uns in der Pandemie nicht weiterbringen“, sagte Lax dem Bundestag. 11:00
Genauso frustriert über das geplante Pflegebonus-Gesetz
Nach der Abstimmung zur Corona-Impfung berät der Bundestag heute Abend über das geplante Pflegeprämiengesetz. Der Gesetzentwurf der Ampelallianz sieht Bonuszahlungen in Höhe von insgesamt 1 Milliarde Euro vor, davon 500 Millionen Euro für Pflegekräfte. Vollzeitbeschäftigte sollen bis zu 550 Euro erhalten. Demnach sollen spezialisierte Pflegekräfte in Krankenhäusern 1.700 Euro und Intensivpflegekräfte „mindestens 2.500 Euro“ erhalten. Der Bonus dient der Anerkennung der Leistung des Pflegepersonals in der Corona-Pandemie. Der Paritätische Wohlfahrtsverband zeigt sich frustriert über das geplante Pflegegeld. Es wurde gesagt, dass die aktuelle Rechnung viele Arbeiter mit mageren Beträgen ernähren oder ihnen absolut nichts hinterlassen würde. „Für die überwiegende Mehrheit der Altenpfleger wird das geplante Pflegegeld wegen der Teilzeitbeschäftigung nochmals gekürzt“, kritisiert Gewerkschafts-Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. 10:17 Uhr
Lauterbach: Es könnte 90 Prozent der künftigen Todesfälle verhindern
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich vor der Bundestagsabstimmung erneut für die Einführung einer Corona-Impfpflicht eingesetzt. „Wenn ältere Menschen gezielt geimpft würden, könnten 90 Prozent der zu erwartenden Todesfälle im Herbst und Winter vermieden werden“, sagte der SPD-Politiker, der heute als Abgeordneter und nicht als Minister vor dem Bundestag spricht. Er appellierte eindringlich an die Union, dem Kompromissantrag zur Impfpflicht ab 60 Jahren zuzustimmen. “Heute ist der Tag der Entscheidung”, sagte Lauterbach in seiner Rede, “enttäuschen Sie uns nicht.” 10:01 Uhr
Kubicki: „Impfpflicht nicht zu rechtfertigen“
In der Debatte um eine mögliche Impfpflicht in Deutschland hat sich der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki entschieden gegen die Einführung einer solchen Pflicht ausgesprochen. Kubicki hatte zusammen mit anderen Abgeordneten eine Erhöhung der Impfbereitschaft ohne allgemeine Impfung gefordert und heute dem Bundestag Argumente vorgelegt. Durch die Impfung wird keine Herdenimmunität erreicht und das Gesundheitssystem wahrscheinlich nicht überlastet. Es ist nicht Aufgabe des Staates, Erwachsene zu zwingen, sich gegen ihren Willen zu schützen. Auch die mildere Mikron-Variante des Coronavirus erfordert eine erneute Untersuchung. „Daher ist eine generelle Impfpflicht, entweder ab 18 oder ab 60, weder rechtlich noch gesellschaftspolitisch zu rechtfertigen“, sagte der FDP-Abgeordnete. 09:55 Uhr
Weidel: Impfpflicht „komplette Vermutung“
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat sich gegen die Einführung einer Corona-Impfpflicht ausgesprochen. Die Regierung handle verfassungswidrig, wenn das Recht auf körperliche Unversehrtheit angeblich “beliebig verbogen” werde, sagte er im Bundestag. „Die Impfpflicht ist nicht nur radikal verfassungswidrig, sie ist eine totale Arroganz, eine Erniedrigung des Individuums“, sagte Weidel. Einer der vier Vorschläge, über die heute abgestimmt wird, kommt von der AfD. Er spricht sich nicht nur gegen die Verlängerung der Impfpflicht aus, sondern unterstützt auch die seit Mitte März geltende Aufhebung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht für das Personal der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. 09:39 Uhr
Die Schlussdiskussion zur Impfpflicht hat begonnen
Der Bundestag hat die entscheidende Schlussberatung zur allgemeinen Impfpflicht eingeleitet. Am Mittag soll über die vier Modelle abgestimmt werden. Das Ergebnis der Abstimmung ist noch nicht absehbar. SPD-Fraktionschefin Dagmar Schmidt hat sich zu Beginn der Debatte aus den Reihen der Koalitionsfraktionen für den Gesetzesentwurf eingesetzt, der eine Impfpflicht für Menschen über 60 vorsieht. Der Impfstoff biete zwar keinen zuverlässigen Schutz vor einer Coronavirus-Infektion, aber „schützt davor, schwer zu erkranken oder daran zu sterben“, sagt Schmidt. CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge bewarb den Antrag seiner Fraktion als “ausgewogenen Vorschlag”. „Man kann nicht ‚sofort und auf allen Ebenen‘ über eine Impfpflicht entscheiden“, sagte er. Die Union schlägt statt Impfpflicht vorab die Einführung eines Impfregisters vor. 09:05 Uhr
Der Bundestag beschließt die Impfpflicht
Wird es in Deutschland eine generelle Pflicht zur Corona-Impfung geben oder nicht? Heute beschließt der Bundestag nach monatelanger Debatte. Morgens um 9….