Im Live-Ticker informiert NDR.de außerdem heute – Freitag, 22. Juli 2022 – über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Die Grundlagen in Kürze:

Die WHO fordert die Entwicklung neuer Impfstoffe Im Mai mehr Touristen in SH als vor Corona – auch in HH positiver Trend RKI-Bericht: Anteil des Omicron-Subtyps BA.5 nimmt weiter zu Aktuelle Fallzahlen im Norden: 10.773 in Niedersachsen, 2.982 in Schleswig-Holstein, 2.221 in Hamburg Bundesweit 107.819 Neuerkrankungen – Inzidenz 729,3

Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfrate und anderen Daten 16:21 Uhr

Die WHO fordert die Entwicklung neuer Impfstoffe

Impfstoffe gegen das Coronavirus haben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) Millionen Leben gerettet, aber die Ausbreitung des Virus nicht entscheidend eingedämmt. Deshalb ruft die Agentur Forscher nun dazu auf, neue Impfstoffe zu entwickeln, die Infektionen reduzieren. Andernfalls besteht weiterhin die Gefahr, dass Virusvarianten entstehen, gegen die Impfstoffe weniger wirksam sind. Außerdem werden Impfstoffe benötigt, die einfacher als bisher verabreicht werden könnten, etwa Nasensprays. Auch die WHO hat ihre Impfziele aktualisiert. 100 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen und 100 Prozent aller Menschen über 60 Jahre und andere durch Vorerkrankungen besonders gefährdete Personen müssen nun weltweit zweimal geimpft werden. Das bisherige Ziel, bis Mitte des Jahres 70 Prozent aller Menschen in allen Ländern zu impfen, wurde nicht erreicht. Bis Ende Juni hatten nur 58 Länder dieses Ziel erreicht. Weitere Informationen In der EU sind fünf Corona-Impfstoffe zugelassen, Stiko empfiehlt die Impfung auch für Kinder ab fünf Jahren. mehr 14:23 Uhr

Politiker und Behörden befürchten weitere soziale Spannungen

Erst Einschränkungen wegen Corona-Maßnahmen, jetzt die Folgen des Krieges in der Ukraine: Bei Politikern und Sicherheitsbehörden wächst die Sorge, dass die Inflation und der drohende Gasnotstand für erhebliche soziale Spannungen sorgen könnten. „Wenn Preiserhöhungen viele Menschen hart treffen und wir im Herbst noch eine starke Corona-Welle erleben, dann besteht die Möglichkeit der Mobilisierung und Radikalisierung“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Feser (SPD) dem Spiegel. “Dann wittern Populisten und Extremisten ihre Chance, ähnlich wie in der Hochphase der Corona-Proteste.” Daher beobachten die Sicherheitsbehörden die Situation genau, sagte Faeser. “Die Feinde der Demokratie warten nur darauf, Krisen zu missbrauchen, um Untergangsphantasien, Angst und Unsicherheit zu verbreiten.”
Die Sprachrohre der Anti-Corona-Protestbewegung wechseln „nahtlos das Thema“, sagte Bernhard Withaut, Leiter des Niedersächsischen Verfassungsschutzes. Der Inhalt wirkte fast willkürlich, vor allem sei er geeignet, „Angst und Wut zu schüren und auf den Staat zu projizieren“. 13:37 Uhr

DAK: Die Omikron-Variante führt zu besonders vielen Ausfalltagen

Nach Angaben der Krankenkasse DAK-Gesundheit erkrankten Arbeitnehmer in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 wieder häufiger. Die Krankenquote lag zwischen Januar und Juni bei 4,4 Prozent und damit 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahreszeitraum, DAK -Gesundheit sagte. Damit liegt die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage wieder auf dem Vor-Corona-Pandemie-Niveau. Die Mikron-Variante des Coronavirus hat laut DAK für mehr Arbeitsplatzverluste gesorgt als jede Coronavirus-Variante zuvor. Neben dem Coronavirus entwickelte sich mit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen ab März 2022 eine starke Erkältungs- und Grippewelle. Atemwegserkrankungen waren mit 16,9 % die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen. Im Vorjahr lag sie zum gleichen Zeitpunkt mit 7,1 Prozent auf Platz vier. Barmer und KKH hatten bereits gestern berichtet, dass die Zahl der Coronavirus-Fälle bei Arbeitnehmern und der daraus resultierende Krankenstand deutlich gestiegen seien. 12:40 Uhr

Im Mai sah Hamburg fast so viele Touristen wie vor der Pandemie

Auch der Tourismus in Hamburg scheint das tiefe Corona Valley hinter sich zu lassen. Im Mai reisten fast so viele Menschen in die Hansestadt wie vor der Corona-Pandemie. Im Mai wurden nach Angaben des Statistischen Amtes Nord 635.000 Besucher und 1,39 Millionen Übernachtungen gezählt. Im Mai 2021, als für Privatbesucher ein Aufenthaltsverbot galt, waren es nur noch 82.000, nach 78.000 im Mai 2020 und 699.000 im Mai 2019. Deutsche Gäste buchten im Mai 1,11 Millionen Nächte, ausländische Reisende 282.000. 17,9 Prozent aller Hamburg-Besucher kamen aus dem Ausland, die meisten aus Dänemark, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien. Der Städtetourismus aus dem In- und Ausland ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Hansestadt. 10:54 Uhr

Im Mai mehr Touristen in SH als vor Corona

Der Tourismus in Schleswig-Holstein hat im Mai erstmals in diesem Jahr sein Vor-Corona-Niveau übertroffen. Laut Statistik Nord kamen in dem Monat 911.000 Übernachtungen an, 17.000 mehr als im Mai 2019. Die Zahl der Übernachtungen lag bei 3,69 Millionen, rund 360.000 mehr. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verzeichnete die Statistik für Campingplätze und Häuser mit mindestens zehn Betten insgesamt 2,65 Millionen Übernachtungen, rund 200.000 weniger als im Vergleichszeitraum 2019. Die Zahl der Übernachtungen war dagegen rückläufig 10,59 Millionen, 350.000 mehr als vor drei Jahren. Vergleiche der aktuellen Zahlen mit dem Vorjahr 2021 sind nicht sehr aussagekräftig, da aufgrund der Coronavirus-Situation bis Mitte Mai ein Aufenthaltsverbot für Privatreisende galt. Die Mai-Statistik umfasste 3.422 Beherbergungsbetriebe mit knapp 241.000 Gästebetten und 270 Campingplätzen. Rund 20 Prozent weniger Besucher buchten für Mitte bis Ende Juli an den niedersächsischen Ufern als in den beiden vergangenen Jahren. 8:43 Uhr

MV: Corona-Virus-Erkrankungen häufig bei Lehrern und medizinischem Personal

Kitas und Arztpraxen in Mecklenburg-Vorpommern litten im ersten Halbjahr dieses Jahres besonders stark unter dem Corona-bedingten Personalmangel. Eine Analyse des Krankenstands der Versicherten der AOK Nordost ergab, dass sich vom 1. Januar bis 30. Mai 17,9 Prozent der dort versicherten Lehrkräfte nach der Diagnose einer Coronavirus-Infektion durch einen Arzt krank gemeldet haben. Die Quote sei doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Berufsgruppen im Land (9,4 Prozent), teilte die Krankenkasse mit. Auch bei Fachärzten und Zahnärzten, Bankangestellten, Verwaltungsangestellten, Physiotherapeuten und Altenpflegern wurden Krankmeldungen zwischen 13 und 17 Prozent ermittelt. Im Durchschnitt fehlten die Betroffenen fast zehn Tage am Arbeitsplatz. AOK Nordost-Geschäftsführerin Daniela Teichert nahm den verlängerten Krankenstand zum Anlass, von der Politik ein zielgerichtetes Vorgehen zur Eindämmung der Pandemie einzufordern. „Die Bundesregierung sollte jetzt rechtzeitig eine neue Rechtsgrundlage für Corona-Schutzmaßnahmen vereinbaren, damit noch vor dem Herbst gezielte Schutzmaßnahmen ergriffen werden können“, sagte er. Teichert appellierte an die Arbeitgeber, Bilanz aus den Erfahrungen der vergangenen Monate zu ziehen und Schutzmaßnahmen für ihre Belegschaft zu ergreifen. 7:48 Uhr

Für Hamburg meldet das RKI 2.221 Fälle

Das Robert-Koch-Institut verzeichnete in Hamburg 2.221 neue Coronavirus-Infektionen (Vortag: 1.969). Die Inzidenz entspannt sich leicht auf 479,9 (Vortag: 481,8). Zudem wurden vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet (Vortag: 13). 7:01 Uhr

10.773 neue Coronavirus-Fälle in Niedersachsen, Fälle sind rückläufig

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet heute 10.773 neue Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen (Vorwoche: 13.661). Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 883,4. Gestern lag der Kurs bei 919,2, vor einer Woche bei 939,9. Zudem meldet das RKI insgesamt 16 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Im bundesweiten Vergleich liegt Niedersachsen bei der Corona-Inzidenz hinter dem Saarland, Hessen und Bayern an vierter Stelle. Hinweis zu aktuellen Daten: Inzidenzwerte geben kein vollständiges Bild über den Infektionsstatus. Experten gehen seit einiger Zeit davon aus, dass es eine Vielzahl von Fällen geben wird, die vom RKI nicht erfasst werden – vor allem, weil längst nicht alle Infizierten PCR-getestet wurden. In die amtliche Statistik gehen nur positive PCR-Tests ein. Zudem können verspätete Anmeldungen oder Übertragungsprobleme zu Verfälschungen einzelner Tageswerte führen. 5:55 Uhr

RKI-Bericht: Anteil des Omicron-Subtyps BA.5 nimmt weiter zu

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) findet sich in Deutschland nach wie vor die Mehrzahl der Coronavirus-Neuinfektionen in der seit Mitte Juni dominierenden Sublinie BA.5 und den ihr zugeordneten Subtypen. Mittlerweile liegt ihr Anteil an den analysierten Proben bei 87 Prozent, andere Varianten wurden fast vollständig eliminiert, heißt es im aktuellen Wochenbericht des RKI. Die Zahlen der Agentur spiegeln Proben aus der Woche vom 4. bis 10. Juli wider. Die BA.2-Unterlinie BA.2.75, die sich in Indien und einigen anderen Regionen ausbreitet, wurde bisher viermal in Proben in Deutschland nachgewiesen. 5:55 Uhr

Unterschiedliche Regelungen für PCR-Tests im Norden

Wann sollten Infizierte einen PCR-Test machen lassen und wo kann er durchgeführt werden? Die Vorschriften für Corona-Tests sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Schleswig-Holstein beispielsweise sind PCR-Tests nach wie vor Pflicht, wenn der Schnelltest positiv ist…