Der Abwärtstrend der Nummer 2 am Finanzplatz scheint unaufhaltsam. Nun haben die Vertreter der größten Anteilseigner aus dem Ausland den Eigentümern geraten, das Management in die Pflicht zu nehmen. Keine Absage am 29. April ist die Forderung von ISS und Glass Lewis, wie diese Woche von der Financial Times berichtet wurde. Für das Führungsteam um Präsident Axel Lehmann, CEO Thomas Gottstein und Legal Director Romeo Cerutti wird die Lage ernst. Nach den beiden Desastern mit Greensil und Archegos weht ein eiskalter Wind ins Gesicht. Die Rechnung geht auf – für Master Blasters vom Paradeplatz (IP) Der Einbruch der Aktie ist ein Spiegelbild der Misere im Geschäft. Die Credit Suisse findet keinen Halt, die Guten sind geflüchtet, die Strategie bleibt unklar und intern herrscht ein organisatorisches Chaos. Die Revanche des Führungsteams in den letzten Jahren wird nun gerächt. Eine Liste von Geschäftsabschlüssen von 2014 bis 2021 liefert Zahlen, die zum Zurücklehnen und Zuschauen einladen. Während die CS in diesen 8 Jahren durch die ständigen Rückfälle nur einen Gesamtgewinn von 1,7 Milliarden gemacht hatte, beliefen sich die Boni im gleichen Zeitraum auf das 15-fache. 26,3 Milliarden CS sorgten für so viel „variable Entschädigung“, Abstürze, Sanktionen, Handelsverluste hin oder her. Der größte Teil der verrückten Summe landete in den Taschen der Top-Bosse. Ihr CS-Geizhals habt persönlich am meisten profitiert. Als wäre er der Kopf eines florierenden Unternehmens. Sanatorium in 10 Jahren? (IP) Die Aktionäre kommen an zweiter Stelle. In den 8 Jahren von 2014 bis 2021 erhielten die Eigentümer etwa das Vierfache der ausgewiesenen Gewinne: insgesamt 6,4 Milliarden Dividenden. Das Missverhältnis zwischen Dividenden für Eigentümer und Boni für Führungskräfte ist ein Problem für Schlüsselaktionäre. Bei Gottstein & Co scheinen Sie die Geduld verloren zu haben. verlieren. Warum die riesigen Erfolgsprämien der Verwaltung finanzieren, wenn wir nicht einmal ein Viertel so viel bekommen wie wir selbst, so der Tenor. Hinzu kommt der Aktienkurs. Es lässt sich in einem Wort zusammenfassen: himmlisch traurig. Die Zukunft der CS in ihrer jetzigen Form als großer globaler Finanzkonzern ist ungewiss geworden. Am Paradeplatz, wo sich Alfred Eschers Bank eindrucksvoll befindet, breitet sich die Flut auch baulich aus. Der deutsche Küchenhersteller Bosch wird demnächst in ein leerstehendes Restaurant einziehen, berichtete die Handelszeitung gestern. Bosch statt Banken – symbolträchtiger könnte der Absturz der Firmen von Olympus nicht sein.