Im Einsatz gegen den Großen Moorbrand im Raum Gifhorn meldet die Feuerwehr erste Erfolge. Das Feuer ist unter Kontrolle – und viel kleiner als zunächst angenommen. Allerdings ist Vorsicht geboten. Nach Angaben der Feuerwehr breiten sich die Flammen nicht mehr aus und die Intensität der Brandinseln im unzugänglichen Naturschutzgebiet zwischen Neudorf-Platendorf und Stüde hat abgenommen. Aber: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass etwa 90 Prozent der betroffenen Fläche größtenteils unterirdisch brennen“, sagte Sprecher Bjarne Wegmeier am Freitag. Die Zahl der Einsatzkräfte wurde um etwa die Hälfte reduziert, etwa 180 blieben vor Ort. Neben der Freiwilligen Feuerwehr waren auch Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und zwei lokale Teams des Technischen Hilfsdienstes im Einsatz.
VIDEO: Wie breitet sich ein Sumpfbrand aus? (25.09.2018) (1 Minute)
Die Löscharbeiten dauern an, die Kontrolle wochenlang
Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Löscharbeiten und Beobachtungen noch einige Tage andauern werden. Je nach Witterung sind wochenlange Kontrollen notwendig, um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern. Immerhin fiel die Größe der betroffenen Fläche mit vier Hektar viel kleiner aus als ursprünglich angenommen. Nach Angaben der Feuerwehr vermittelten Rauchentwicklung und mit einer Drohne aufgenommene Luftaufnahmen zunächst ein verzerrtes Bild der Lage und es wurde eine Fläche von 25 Hektar betrachtet. Spätere GPS-Daten würden ein anderes Bild zeigen. Weitere Informationen Der Einsatz schwerer Löschgeräte vor Ort ist oft nicht möglich. Das kostet Zeit und erschwert Löscharbeiten. mehr
Brand wegen Trockenheit besonders gefährlich
Passanten bemerkten am Donnerstagnachmittag das Feuer auf dem Großen Moor und alarmierten die Retter. Zunächst war die Lage prekär. „Es bestand die Gefahr einer weiteren Ausbreitung. Die Trockenheit der letzten Wochen – insbesondere hier in den Mäandergebieten und in den Kiefernwäldern – hat uns vor große Herausforderungen gestellt“, sagte der stellvertretende Brandbezirksleiter Matthias Klose am Freitag. „Wir wollten über Nacht verhindern, dass sich das Feuer weiter ausbreitet. Wir haben es mit viel Mühe geschafft.” Das Gebiet wird weiterhin mit viel Löschwasser überflutet. Die Feuerwehr vermischt das Löschwasser mit einem speziellen Schaum, damit es tiefer in den Boden eindringen kann.
Bis zu 4.000 Liter pro Minute fördert die Pumpe aus dem Seitenkanal der Elbe
Die Arbeit gestaltete sich zeitweise schwierig, da die Feuerwehrfahrzeuge das Feuer aufgrund des schwierigen Geländes nicht erreichen konnten. Folglich musste Löschwasser in kilometerlangen Rohren transportiert werden. In der Nacht kam eine Hydraulikpumpe der Feuerwehr Braunschweig zum Einsatz. „Die Pumpe kann bis zu 4.000 Liter Wasser pro Minute fördern. Sie steht im Seitenkanal der Elbe und pumpt große Wassermengen in die Schadstelle“, so Klose. Zusätzlich unterstützte ein Hubschrauber der Bundespolizei den Löscheinsatz aus der Luft.
Menschen sind durch ein Feuer in Sümpfen nicht gefährdet
Die Einsatzkräfte seien aufgrund der aktuellen Wetterlage vorbereitet, damit die umliegenden Feuerwehren schnell mit den Löscharbeiten beginnen könnten, sagte Bezirkskommandant Tobias Heilmann (SPD) am Freitag. Zur Brandursache konnte die Feuerwehr zunächst keine Angaben machen. Menschen waren nicht gefährdet, da das betroffene Gebiet weit genug von Gebäuden entfernt in einem Naturschutzgebiet liegt. Weitere Informationen Detlef Maushake aus Vechelde bekämpfte die Flammen in Portugal – mit wesentlich geeigneteren Schläuchen. (21.07.2022) mehr Weitere Informationen Angeklagt sind drei Personen. Die Grünen sehen die Verantwortung für den Brand im Emsland bei einer höheren Ebene der Bundeswehr. (13.12.2021) mehr So lange habe es gedauert, einen geeigneten Hersteller zu finden, teilte die Bundeswehr mit. Sie sollen 2022 in Betrieb gehen. (09.09.2021) mehr Umweltminister Lies fordert vom Bund 25 Millionen Euro für das Emsland. Die Grünen kritisieren Landes- und Bundesregierung. (02.09.2021) mehr Dürre, Hitze und Wind: Im August 1975 wüteten verheerende Brände in der Südheide und im Wendland. Sieben Menschen sterben. mehr Datei 8min Was in Ihrer Nähe wichtig ist, hören Sie um 15:00 Uhr in der regionalen Nachrichtenaufzeichnung. bei NDR 1 Niedersachsen. 8 Minuten Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 22.07.2022 | Zeit 19:30