Der FC Bayern München muss seine Hoffnungen auf den Gewinn der Champions League im Viertelfinale aufgeben. Nach einer 0:1-Niederlage im ersten Spiel bei Villarreal gelang ihnen im zweiten Aufeinandertreffen nur ein enttäuschendes 1:1. Nach dem frühen Aus war die Enttäuschung groß, Trainer Julian Nagelsmann konnte kaum in Worte fassen, was er zuvor in der Pressekonferenz erlebt hatte. Dass sich der ambitionierte deutsche Rekordmeister am Ende nicht gegen den Außenseiter durchsetzen konnte, hatte mehrere Gründe. Champions League Bayern in der Einzelkritik: Lewandowski hat trotz des Tores wenig zu sagen VOR 9 STUNDEN Die Gäste aus Spanien, die in der ersten Halbzeit mit einem beeindruckenden System geglänzt hatten, beschränkten sich in München fast ausschließlich auf die Abwehr. Obwohl der FCB die ganze Saison über das Geschehen im Griff hatte, fand der hochkarätige Angriff regelmäßig seine Zähne an der Mauer von Villarreal. Nur Kingsley Coman schaffte es, das stabile Yellow Submarine ein paar Mal zu zerkratzen. Am Ende drehte sich aber alles darum, dass Nagelsmann kurz vor Schluss den bis dahin im Sattel sitzenden Lucas Hernández durch Alphonso Davies ersetzte und damit kurzfristig für eine entscheidende Verwirrung in der Hintermannschaft sorgte. Nagelsmanns Erklärung für den Wechsel war nachvollziehbar – und warf dennoch Fragen auf. Drei Dinge, die aufgefallen sind.
Eine fatale Veränderung wirft Fragen auf
Als sich der Großteil des Publikums bereits auf die Verlängerung vorbereitete, schlug der bis dahin völlig unbewegliche FC Villarreal kalt zu. Wie aus dem Nichts schlüpfte Gerard Moreno von der Abwehr der bis dahin so hart und hart verteidigten Münchner zu Samu Chukwueze, der keine andere Wahl hatte, als den Ball ins Netz zu setzen (88.). ). Alphonso Davies wurde in dieser Szene zum ebenso unfreiwilligen wie traurigen Protagonisten. Der Kanadier, der 99 Sekunden zuvor für Hernandez gestoppt hatte, hob zunächst eine mögliche Abseitsstellung auf und konnte dann nicht mehr eingreifen. Natürlich stellte sich nach dem Spiel die große Frage, warum Nagelsmann sich entschieden hatte, den dominanten Spanier vom Feld zu nehmen und durch den deutlich aggressiveren Davies zu ersetzen. „Der Wechsel war nicht freiwillig – Lucy war verletzt“, nahm der Bayern-Trainer in der Pressekonferenz allen Angriffspunkten die Luft aus den Segeln. Alfonso Davis tritt für Lucas Hernandez an – Bayern München vs. Villarreal Bildnachweis: Getty Images Er stand vor der Entscheidung, Davies oder Tanguy Nianzou zu holen. Am Ende wurde der starke Kanadier bevorzugt, weil Villarreal-Trainer Unai Emery einen schnellen Spieler nach Chukueze holte. Allerdings: Zum Zeitpunkt seines Wechsels erweckte Hernandez nicht unbedingt den Eindruck, dass er die restlichen drei Minuten nicht spielen könne. Der ehemalige Atletico-Verteidiger hatte kein Problem mit der Offensive von Villarreal und nahm sich sogar die Freiheit, selbst weiterzumachen. Sollte Hernandez wirklich an einer akuten Verletzung leiden, ist Nagelsmann sicher kein Vorwurf zu machen. Kurz vor der Abreise wirkte der 26-Jährige jedoch recht fit. Seine Stabilität und Aggressivität in den letzten Zügen des Spiels würden den Bayern gut tun. Davis wäre auch in der Verlängerung eine praktikable Option.
Nur ein Offensivkünstler überzeugt
Nagelsmann hatte auf eine Offensivmannschaft vertraut. Mit Leroy Sané, Kingsley Coman, Jamal Musiala, Thomas Müller und Robert Lewandowski standen fünf potenzielle Differenzspieler in der Startelf. Vor allem im ersten Durchgang fand das sehr talentierte Quintett wenig. Immerhin erwischte Coman einen brauchbaren Tag und wusste zu überzeugen. Trotzdem: Die Bayern flüchteten sich in ein immer gleiches Muster: Ball an den Enden, Verzögerungen und Flanken aus der Hälfte des Feldes, die von den Abwehrgiganten von Villarreal aus dem Strafraum dankend ausgeführt wurden. In den ersten Momenten nach dem Seitenwechsel war deutlich mehr Flexibilität im Offensivspiel der Münchner. Die Bälle wurden höher kassiert, es gab mehr Bewegung und selbst Leroy Sané, der in den ersten 45 Minuten immer wieder in die Mitte schaute, um mit seinem starken linken Fuß zu flanken, gelang ein Dribbeln auf den Sockel und bediente Dayot Upamecano (50.). ) Kingsley Coman, Bayerns bester Offensivkünstler, brachte derweil den Gegner von Juan Foyth in Ordnung, dribbelte immer wieder schnell und sorgte damit für das größte Risiko im Angriffsspiel. Der Franzose, der durch Ballgewinne vor der 1:0-Führung mitverantwortlich für die Führung war, kämpfte in 17 Zweikämpfen und gewann mehr als die Hälfte (58,8 Prozent). Die erfolgsversprechenden Einzelkampagnen lehnten jedoch regelmäßig ab, weil seine Kollegen zu selten positioniert waren. Sowohl Müller als auch Lewandowski waren bei Villarreals körperlich starker Abwehr gut aufgehoben und bis auf das 1:0 aus einer Co-Produktion der beiden wirkungslos.
Villarreal parkt das gelbe U-Boot
Lange nachdem die Bayern-Spieler in der Kabine verschwunden waren, jubelte eine gelbe Menge auf dem Platz, während die mitgereisten Fans ihre Lieder in die Oberliga sangen. Grenzenlose Ekstase des Außenseiters, der den großen Favoriten KO geschlagen hatte. Lange ließ es an diesem Mittwochnachmittag nicht aus, die Bayern agierten zu dominant, die Spanier sehr harmlos. Anders als im Hinspiel hatte Emery sein Team offenbar angewiesen, sich komplett zu isolieren und die Startelf erst bei Gelegenheit aufzulösen. „Wenn der Gegner mit acht Leuten im Strafraum verteidigt, wird es schwierig“, sagte Nagelsmann. Es ist nicht einfach, „in den Flow zu kommen“, wenn man als starke Mannschaft auf einen Gegner trifft, der sich nur auf die Abwehr konzentriert. Samu Chukwueze führt Villarreal ins Halbfinale Bildnachweis: SID Abschließend muss man festhalten, dass die Taktik an der Wand von Emery richtig war. 88 Minuten warten, eine Weile spielen und sich dann im entscheidenden Moment erkälten, das war genau das, was Emery sich vorgestellt hatte. “Wenn Sie unsere Taktik in Frage stellen, müssen sie unser erstes Spiel vergessen haben. Wir haben sie überrascht”, sagte Emery mit Blick auf Cans Kritik. “Da hat er sicher nicht unrecht. Ein geparktes U-Boot ist schwer zu versenken. Das könnte Sie auch interessieren: Pressestimmen – so reagierten die Medien auf den Abgang des FC Bayern Nagelsmann erklärt das Sané-Phänomen: „Die Leute sind damit gespalten“ Champions League Bayern ist raus! Chukwueze schockt die Allianz Arena VOR 10 STUNDEN Bundesliga Kahn stellt am Lewandowski-Theater klar: „Wir sind doch nicht verrückt“ VOR 11 STUNDEN