Viele leiden vor allem im Winter unter Mangel. Kein Wunder, dass der Mensch dieses wichtige Vitamin hauptsächlich über die Sonnenstrahlen aufnimmt. In der Nahrung kann das Vitamin durch den Verzehr von fettem Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering und bestimmten Pilzarten besser aufgenommen werden. Oder Sie nehmen Nahrungsergänzungsmittel ein, um genügend Vitamin D in Ihrem Körper zu bekommen. Genau das wollte ein Mann mittleren Alters in Großbritannien. Aber der Plan scheiterte. Er landete wegen einer Überdosis Vitamin D, der sogenannten Hypervitaminose D, im Krankenhaus. Laut dem Fachblatt „BMJ Case Reports“ hatte er 20 verschiedene Nahrungsergänzungsmittel als Vitamincocktail eingenommen.

Das 375-fache der empfohlenen Menge konsumiert

Unglaublich: Seine Ernährungsberaterin hatte ihm dazu geraten. Der Brite hatte einen vermeintlichen Experten aufgesucht, nachdem er im Radio von Nahrungsergänzungsmitteln erfahren hatte. Das einzige Problem war: Er endete als Scharlatan und nicht als zertifizierter Ernährungsberater. Denn der Beruf ist nicht geschützt. In Großbritannien kann sich jeder Ernährungsberater nennen. Auf seinen Vorschlag hin nahm der Brite dreimal täglich 50.000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D ein. Das ist das 375-fache der empfohlenen Menge. Laut British Health System (NHS) ist eine Vitamin-D-Zufuhr von 400 IE pro Tag absolut ausreichend. So dauerte es nicht lange, bis die Überdosis zu spüren war. Innerhalb eines Monats litt der Mann unter Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall und wiederholten Erbrechen, Beinkrämpfen und Tinnitus.

Er ist immer noch in Behandlung

Schließlich musste der Brite ins Krankenhaus.  Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits 12,7 kg abgenommen und seine Nieren funktionierten nicht mehr richtig.  Tests ergaben schnell ein klareres Bild.  Die Folge: Sein Vitamin-D-Spiegel stieg dramatisch an!  
Der Mann verbrachte dann volle acht Tage im Krankenhaus und bekam Medikamente, um den Kalziumspiegel in seinem Blut zu senken.  Denn eine Überdosierung von Vitamin D wird meist durch zu viel Calcium im Blut verursacht, denn Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium über den Darm. 

Bei einer Nachuntersuchung zwei Monate später stellte sich heraus, dass der Vitamin-D-Spiegel des Mannes immer noch sehr hoch war, sich aber bereits deutlich verbessert hatte. Er wird noch behandelt, bis sich seine Werte wieder normalisiert haben. Wie die Autoren des Berichts anmerken, handelt es sich bei dem Briten um einen Einzelfall. Allerdings sollte die Gefahr einer zu hohen Zufuhr von Vitamin D nicht unterschätzt werden, denn weltweit gibt es einen zunehmenden Trend zur Hypervitaminose D. (CD)