Die in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestete EZB-Chefin Christine Lagarde hat den Zeitplan für die Zinswende bisher offen gelassen. Bundesbank-Chef Joachim Nagel signalisierte hingegen, Sparer könnten sich bald wieder über höhere Zinsen freuen. Führende deutsche Forschungsinstitute sehen die Münzhalter allerdings im Zielkonflikt. Eine hohe Inflation verlangt eigentlich nach höheren Zinsen. Allerdings erfordert die durch den Ukraine-Konflikt verursachte Konjunkturschwäche eine stimulierende Geldpolitik. Die Befürchtungen eines Konjunktureinbruchs schwappten zuletzt auch auf Börsenmakler über: „Auf die Frage, wann die Rezession in der Eurozone begonnen hat, dürften Ökonomen Anfang des zweiten Quartals 2022 bis zum Einsetzen einer Rezession zurückblicken“, prognostiziert Manfred Hübner. Der CEO der Anlageberatung Sentix spürt jeden Monat den Puls der Börsenmakler anhand eines Stimmungsindikators. Russlands Krieg gegen die Ukraine hat dazu geführt, dass ihr wirtschaftliches Vertrauen in die Eurozone weiter gesunken ist.