07.04.2022, 5:00 Uhr

Seit Beginn der russischen Offensive richten sich immer mehr Verbrechen gezielt gegen Russen oder Ukrainer. Bundesinnenminister Faeser sieht die Gefahr, Krieg gegen die Gesellschaft zu führen. Er warnt auch vor einer Entwicklung bei Rechtsextremisten. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums haben Sicherheitsbehörden seit Beginn des Krieges in der Ukraine in Deutschland 383 Straftaten gegen Russland und 181 gegen die Ukraine gezählt. Dies sind vor allem Beleidigungen, Sachbeschädigungen, aber auch einige Gewalttaten. „Dieser Krieg darf nicht auf dem Rücken von Ukrainern oder Russen in Deutschland geführt werden“, sagte Innenministerin Nancy Pfizer den Funke-Medien. Sicherheitskräfte “werden die Gefährdung russischer und ukrainischer Bürger in Deutschland genau beobachten”, sagte der SPD-Politiker. „Wir müssen sehr aufpassen, dass dieser Krieg nicht auf unsere Gesellschaft übergreift. Deshalb wehren wir uns so deutlich gegen russische Lügen und Propaganda“, sagte Faeser. Der Bundesinnenminister warnte zudem davor, dass Rechtsextreme in Deutschland aus dem Krieg in der Ukraine politisches Kapital schlagen wollen. „Wir sehen auch, dass Rechtsextreme den Krieg für sich nutzen wollen – genauso wie sie versuchen, jede Krise über ihre Hassreden zu missbrauchen“, sagte der SPD-Politiker. Der Minister fügte hinzu: “Die Sicherheitsbehörden achten sehr genau darauf, wer Putins Angriffskrieg verherrlicht.” Ukrainische Flüchtlinge sind zutiefst gekränkt, als das „Z“-Symbol in Deutschland erscheint. „Das ist ein Symbol der „Zustimmung und Unterstützung für Russlands verbrecherischen Angriffskrieg – und kann deshalb in Deutschland als Straftat verfolgt werden“, sagte Faeser. „Ich bin für ein konsequentes Vorgehen, wenn die Schwelle zur Strafmündigkeit überschritten wird. Auch hier haben wir als Staat eine Schutzanordnung.“