Familienvater tot aufgefunden: «Du durftest dort gehen, wo du am liebsten warst»

Der Ittiger Markus J. kehrte im letzten November nach einer Bergtour nicht mehr zurück. Nun herrscht Gewissheit: Der zweifache Familienvater ist tot.  1 / 3 «Wir sind extrem dankbar, dass wir nun abschliessen können», sagt Anina S. (links), eine enge Freundin des verstorbenen Markus J. (rechts).  Anina S.  Der Berner Familienvater Markus J. war seit letztem November vermisst worden. Im Mai wurden seine Überreste gefunden.  Anina S. Markus J. war im November zu einer Bergtour aufgebrochen. Sein Auto wurde auf einem Parkplatz zwischen Lattenbach und Wimmis gefunden. Google Maps «Wir sind unsagbar traurig, aber du durftest dort gehen, wo du am liebsten warst. Wir haben dich lieb und werden dich vermissen. Du wirst immer bei uns im Herzen bleiben.»: Mit diesen Worten in der Todesanzeige nehmen Familie und Freunde Abschied von Markus J.*  Der zweifache Familienvater aus Ittigen BE war im November 2021 nicht von seiner Bergtour auf dem Gehrihorn zurückgekehrt. Auf einem Parkplatz zwischen Latterbach und Wimmis wurde sein Auto gefunden, die Suche nach dem Vermissten blieb jedoch erfolglos.  Seit einigen Wochen herrscht für die Angehörigen nun Gewissheit: Markus J. ist tot. Ein Helikopterpilot habe im Mai seinen verwaisten Rucksack gesichtet, erzählt Anina S.*, die mit dem leidenschaftlichen Berggänger eng befreundet war. Bald darauf seien auch menschliche Überreste gefunden worden, die anschliessend von der Rechtsmedizin untersucht wurden. «Einige Wochen später erhielten wir von der Polizei den Bescheid, dass es sich um Markus handelt», sagt S. zu 20 Minuten. 

«Dankbar, abschliessen zu können»

Der Verstorbene sei am Fusse eines steilen Abhangs gefunden worden. «Wir gehen davon aus, dass er abgerutscht ist», sagt S. Der genaue Unfallhergang lasse sich allerdings nicht mehr rekonstruieren. Die Freundin, die Markus J. oft auf seinen Bergtouren begleitete, geht davon aus, dass dieser vor seinem Tod nicht leiden musste: «Er hatte die Rega-App auf seinem Handy installiert. Wenn er noch bei Bewusstsein gewesen wäre, hätte er nach dem Unfall sicher die Rettungskräfte alarmiert.»  Nach Monaten der Ungewissheit bringe die Nachricht über Markus’ Tod vor allem eines: Erleichterung. «Wir sind extrem dankbar, dass wir nun damit abschliessen können», sagt S. Zwar habe nach so langer Zeit kaum mehr jemand geglaubt, dass der Vermisste noch am Leben sei. «Auch ich habe schon vorher versucht, Abschied von Markus zu nehmen. Aber da bleiben halt diese Fragen im Hinterkopf: Was ist ihm zugestossen? Hat er leiden müssen? Ist er nicht vielleicht doch noch am Leben?» Nun, da man J. gefunden habe, könnten Familie und Freunde den Trauerprozess zu einem Ende bringen.   *Name der Redaktion bekannt Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst? Jüdische Fürsorge, [email protected] Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

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