Für die Studie wurden Experten befragt, die in den vergangenen zehn Jahren Biodiversitätsstudien in Fachzeitschriften veröffentlicht hatten. Auch bisher unterrepräsentierte Experten, beispielsweise aus dem globalen Süden, und bisher weniger untersuchte Arten wurden berücksichtigt. Insgesamt schwankten die Expertenschätzungen zum Anteil gefährdeter Arten stark: Sie lagen zwischen 16 und 50 Prozent. „Obwohl aufgrund der begrenzten verfügbaren Informationen noch nicht klar ist, welche Zahlen näher am tatsächlichen Wert liegen, ist es klar, dass wir für ein vollständiges Bild der Situation die Meinung von Experten für alle Artengruppen in jeder Region der Welt einholen müssen Welt”, sagte Hauptautor Forest Isbell von der University of Minnesota (USA). Die Bewertung umfasste Antworten von mehr als 3.300 Experten aus 113 Ländern. Neben höheren Investitionen in den Naturschutz müssten auch geeignete Schutzkonzepte entwickelt werden, die auf ein breiteres Spektrum von Organismen abzielen, um der Biodiversitätskrise entgegenzuwirken, sagte Co-Autor Nico Eisenhauer vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung. „Zum Beispiel zeigen neuere Studien, dass viele aktuelle Naturschutzprogramme möglicherweise keine positiven Auswirkungen auf die Biodiversität des Bodens haben.“ Dort leben etwa ein Viertel aller Arten der Erde. (ap)