„Grease“ nimmt die Gäste mit auf eine musikalische Sommerreise in Amstetten zurück in die 1950er Jahre – eine Ära der Leichtigkeit und Sorglosigkeit, wie Produzent Christoph Heigl betont. © Agentur und Punkt
Der diesjährige Musiksommer in Amstetten führt uns zurück in die 1950er Jahre, „Grease“ feierte dort am Mittwoch Premiere. Die Verfilmung von 1978 mit John Travolta und Olivia Newton-John in den Hauptrollen war ein bleibender Erfolg. Hits wie „Summer Nights“ und „You’re the One that I want“ finden auch heute noch ihren Weg in viele Radio-Playlists. Die Geschichte dahinter ist leicht verständlich und garantiert perfekte Unterhaltung an einem lauen Sommerabend. Sandy (Deike Darrelmann) geht zufällig auf dieselbe Schule wie ihr Urlaubsschwarm Danny (Alexander Auler). Aber er will nichts mehr von ihr wissen. Der ehemalige Schüler des Klosters passt nicht ins Image des Machos und coolen Frauenhelds. Sandy ist zutiefst enttäuscht und behandelt Danny mit Verachtung. Das wiederum kann er nicht vertragen und bemüht sich mal mehr, mal weniger um Sandys Herz. Am Ende wird Sandy „cooler“, Danny singt „You’re the one that I want“, und so finden sich die beiden Charaktere nicht wie ursprünglich gesungen im Himmel, sondern bereits auf der Bühne wieder.
Aufregende Leichtigkeit ohne hohe Spritpreise
Unbeschwerte Leichtigkeit ist das Ziel, so Produzent Christoph Heigl. Dies war zweifellos erfolgreich. Das Bühnenbild samt Videoprojektionen und Kostüme samt Elvis-Frisuren und natürlich den obligatorischen Petticoats vermitteln authentisches 50er-Jahre-Feeling. Man erinnert sich an eine Zeit, in der hohe Spritpreise, Rauchverbote und Inflation keine Rolle spielten. Die Band um Christian Frank sorgt für die perfekte musikalische Atmosphäre. Die Ohrwürmer sitzen. Einige der Nebendarsteller, wie Muriel Willfurth als Jan oder Eiko Keller als Johnny Casino, hatten jedoch stärkere Stimmen als die beiden Hauptdarsteller.
Premiere mit Vocal-Playback
Hauptdarstellerin Deike Darrelmann hat den Satz “Hals- und Beinbruch” vielleicht zu wörtlich genommen, denn ihre Stimme brach direkt in der Pause ab. Die Aufführung musste mit aufgenommenem Gesang und Playback gespeichert werden. Darrelmann hat es aber besser hinbekommen als mancher Playback-„Profi“ und so konnte dieser kleine Fehler den tosenden Applaus und Standing Ovations am Ende nicht stoppen. Beim abschließenden Applaus sang das Publikum die Highlights der Show begeistert mit. Der Kartenvorverkauf verspricht einen erfolgreichen Musical-Sommer in Amstetten: Acht weitere Shows sind geplant und 82 Prozent der Karten sind bereits im Vorverkauf verkauft. Von Verena Schöberl