Wien. Vier Tatverdächtige aus Wien, vier aus Niederösterreich, zwei aus Vorarlberg und einer aus Salzburg, Oberösterreich und dem Burgenland machten am Donnerstag offizielle “Besuche”: In zwölf Fällen wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt. in einem Fall erfolgte eine freiwillige Nachsorge. Handys, Computer und NS-Souvenirs wurden beschlagnahmt. Ziel der vom Innenministerium am Freitag angekündigten Großrazzia war es, gegen Rechtsextremismus und “Hasskriminalität” im Internet vorzugehen. Zwei von zwölf Personen sind legal bewaffnet und einer Person wurde bereits das Tragen einer Waffe verboten. Organisiert wurde die koordinierte Aktion von der Direktion für Staatssicherheit (DSN) in Zusammenarbeit mit den Staatsdiensten für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT). Die Zwangsmaßnahmen wurden von der zuständigen Staatsanwaltschaft angeordnet. Nach Angaben des Innenministeriums gab es in elf weiteren Ländern von Europol koordinierte Aktionen gegen Hasskriminalität. Inzwischen wurden in Österreich drei vorübergehende Waffenbesitzverbote verhängt. Ein Blackjack und zwei Messinggelenke wurden beschlagnahmt. Bei einem Verdächtigen wurde ein Waffenkontrolldokument beschlagnahmt. Die Hauptkategorie: Reaktivierung im Sinne des NSDAP-Verbotsgesetzes. Tatort war das Internet oder die virtuelle Seite von sozialen Medien wie WhatsApp, Facebook oder Telegram. „Das entschlossene Vorgehen gegen alle Formen des Rechtsextremismus ist nicht nur Teil unserer historischen Verantwortung, sondern auch ein zentraler Ermittlungsauftrag des Staatssicherheits- und Nachrichtendienstes und staatlicher Stellen“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Justizministerin Alma Zadić (Grüne) sprach von einem „wirksamen Vorgehen gegen das rechtsextreme Umfeld in Österreich“. (ms/APA)