Am Mittag startete in Hannover eine prorussische Autokolonne. Laut Polizei sind mehr als 600 Menschen mit 350 Autos beteiligt. Bisher sei die Lage ruhig, sagte er. Laut Polizei gab es in der Ukraine zunächst keine kriegsverherrlichenden Symbole. Zuvor hatte Innenminister Boris Pistorius (SPD) angekündigt, dass die Polizei russische Kriegspropaganda auf deutschen Straßen nicht tolerieren werde. Auch in der Innenstadt fand am Mittag eine Gegendemonstration mit ukrainischen Fahnen statt. Zu der Demo hatten die sogenannten Freunde Hannovers aufgerufen. Die Polizei sprach zunächst von etwa 850 Teilnehmern, die Organisatoren von etwa 2.000.
VIDEO: Werden Russen in Niedersachsen diskriminiert? (02.04.2022) (6 Minuten)
Verzögerungen bei der Abreise
Hunderte Menschen versammelten sich zu einer Gegendemonstration im Zentrum von Hannover und schwenkten ukrainische Fahnen. Die Abfahrt des Konvois verzögerte sich zunächst, weil die Hauben nicht mit ausrollbaren Fahnen abgedeckt werden durften, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Dies ist eine der Anforderungen. Die Parade sollte im Bereich Linden-Limmer beginnen. Sie durchquert laut Polizei die Stadtteile Mitte, Vahrenwald, List, Zoo und Calenberger Neustadt. Eine Einzelperson hatte das Treffen mit dem Slogan „Gegen Hassreden, Einschüchterung und Diskriminierung der russischen Bevölkerung“ aufgezeichnet. Laut den Inspiratoren wollen sie Russischsprachige in Deutschland und Europa unterstützen. Vor einer Woche hatte eine Autoparade in Berlin mit rund 400 Fahrzeugen laut Polizei für Empörung gesorgt.
Polizei: Bereiche meiden oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen
Die Polizei sagte im Vorfeld, dass für alle Versammlungen ausreichende Einsatzkräfte bereitstehen würden – um die Versammlungsfreiheit zu wahren, aber auch um „Straftaten aus den Versammlungen konsequent zu verhindern und zu verfolgen“, sagte ein Sprecher. Das Innenministerium wies darauf hin, dass die öffentliche Zurschaustellung des Kriegssymbols „Z“, der UdSSR-Flaggen und der St.-Georgs-Bänder strafbar seien, da sie im Kontext des Krieges eindeutig als Territorialsymbole interpretiert werden müssten Expansion des russischen Staates.
Mögliche Straßensperren in Hannover
Zudem wiesen die Behörden auf mögliche Verkehrsunfälle hin. Anwohner und Besucher sollten in die entsprechenden Gebiete reisen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Andernfalls müsse man sich auf entsprechende Verzögerungen im Straßenverkehr einstellen, sagte er. Am Vormittag hatte der „Vespa Club Hannover“ bereits zu einer Fahrzeugparade eingeladen. Es sollte eine “Solidaritätsreise für die vom Krieg in der Ukraine Betroffenen und eine Forderung nach einem sofortigen Kriegsende” sein. Laut Polizei nahmen etwa 50 Personen daran teil. Mehr Informationen “Keine russische Kriegspropaganda auf deutschen Straßen”, sagte der Minister. In Hannover und Osnabrück sind Demonstrationen geplant. (08.04.2022) mehr 1 Minute In Hannover ist eine prorussische Autokolonne geplant. Der stellvertretende Ministerpräsident ist schockiert. (04.07.2022) 1 Minute Der niedersächsische Innenminister hat die Polizeibehörden mit der Aufklärung von Strafsachen beauftragt. (25.03.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen Aktuell | 10.04.2022 | 13:00 ‚Oh Zeit