Hunderte Menschen demonstrierten in Frankfurt für Russlands Sicht auf den Krieg in der Ukraine. Die Polizei ermittelt wegen einzelner Vertragsverletzungen. Demonstranten erinnerten an russische Kriegsverbrechen. Video-Posting Video 02:58 Minuten | 10. April 2022, 19:30 Uhr | Hessenschau
Proteste zugunsten Russlands und der Ukraine in Frankfurt
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Viele Menschen haben am Sonntag in Frankfurt im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine demonstriert. Rund 800 Teilnehmer nahmen nach Polizeiangaben an einer prorussischen Kundgebung auf dem Opernplatz teil. Sie schwenkten russische und einige sowjetische Fahnen und riefen „Russland“. Eine Gruppe regierungstreuer Demonstranten reagierte mit „Schande, Schande“.
Fahnen versichert
Die Polizei, die mit großer Macht zur Stelle war, trennte die beiden Teams mit einer Kette von Einsatzkräften. Beamte betonten die Versammlungsfreiheit, betonten aber, dass unter anderem die Übertragung der sowjetischen Flagge, Flaggen und Erklärungen, die die territoriale Integrität der Ukraine in Frage stellen, den Anfangsverdacht einer Straftat begründen. Wegen mindestens zwei Flaggen, darunter der sowjetischen, hätten Beamte eingegriffen und sie gesichert, sagte ein Sprecher. Die Personalien von zwei Personen wurden ermittelt, um entsprechende Ermittlungen einzuleiten.
Die Stadt hat viele Vorschriften erlassen
Zu der prorussischen Veranstaltung „Gegen Hassreden und Diskriminierung russischsprachiger Bürger / Während des Krieges – Für den Frieden“ auf dem Opernplatz wurden bis zu 2.000 Menschen erwartet – deutlich weniger. Die Stadt hatte eine geplante Autokolonne mit etwa 700 Fahrzeugen verboten. Die Polizei stoppte einige Autos mit russischen Flaggen und wies die Fahrer auf das Paradeverbot hin. Audiobeitrag Ton 02:47 Minuten | 22.10.04 | Volker Siefert
Der Krieg in der Ukraine führt Tausende Menschen auf die Straße
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Zudem hatte die Stadt zahlreiche Auflagen für die Kundgebung gestellt. Es war ausdrücklich verboten, die russische Aggression zu loben oder zu akzeptieren oder die Ukraine, ihre Bevölkerung und die Opfer der russischen Invasion zu diffamieren. Einige Bilder mit den Buchstaben „V“ oder „Z“ durften nicht angezeigt werden. Sie repräsentieren Russlands militärische Aktivitäten in der Ukraine. Das orange-schwarze „St.-Georgs-Band“, das unter anderem den Kurs der Putin-Regierung unterstützt, war tabu.
Verbotene Gesänge und Tränengasangriff
Nach Angaben des Sprechers bemerkten russischsprachige Beamte während der Demonstration, dass die Teilnehmer auf Russisch „Donbass gehört zu Russland“ riefen. Sie wurden zunächst aufgefordert, darauf zu verzichten. Danach seien Video- und Audioaufnahmen für weitere Recherchen gemacht worden, sagte der Sprecher. Einige Teilnehmer wurden während der Demonstration mit Tränengas besprüht. Vier Menschen, darunter ein neunjähriges Mädchen, seien verletzt worden, teilte die Polizei mit. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Streit brach zwischen drei Personen im Generalkonsulat Russlands aus. Die Polizei ermittelte die personenbezogenen Daten und erstellte Anzeigen. Der Aufzug wurde ursprünglich vom Opernplatz auf den Hauptfriedhof verlegt. Es gab eine Versammlung. Dann war er wieder auf dem Opernplatz. Es gab eine letzte Versammlung. Insgesamt war es friedlich, daher das Fazit der Polizei.
Regierungsfreundliche Demonstranten erinnern an Kriegsverbrechen
Am Mittag gedachten pro-ukrainische Demonstranten auf dem Opernplatz der Kriegsverbrechen an der ukrainischen Zivilbevölkerung. Dazu legten sie sich auf den Boden und riefen „Buha“. Nach dem Abzug der russischen Streitkräfte wurden in den Vororten von Kiew viele Zivilisten tot aufgefunden, einige von ihnen gefesselt. Weitere Kundgebungen für die Ukraine mit deutlich mehr Teilnehmern fanden am Römerberg und am Roßmarkt in der Innenstadt statt. Auf Plakaten in englischer Sprache stand „Stoppt Russland“, „Kein Gas aus Russland“ und „Stoppt Völkermord“. Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich hier insgesamt etwa 2.500 Menschen.
Das Bündnis will sich mit der Ukraine solidarisieren
Unter dem Motto „Wir werden Frankfurt nicht den Warlords überlassen“ hatte ein Bündnis aus demokratischen Parteien und russischen zivilgesellschaftlichen Organisationen zum Handeln aufgerufen. Sie wollten Solidarität mit der Ukraine zeigen und ein Ende der russischen Offensive unterstützen.
Koordinator Dimitrij Peters vom russischen Verband Peremen FFM sagte: „Für uns als russische Opposition ist es wichtig, deutlich zu machen, dass viele Menschen, die aus Russland kommen, nicht auf die Kreml-Propaganda hereinfallen.“ Sie stehen eindeutig auf der Seite der ukrainischen Regierung und des ukrainischen Volkes.
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Übertragung: hr-iNFO, 10.04.2022, 18:15 Uhr
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Gepostet am 22.10.04 um 17:29
Quelle: hessenschau.de/Uwe Gerritz, Volker Siefert, dpa/lhe