18.07.2022, 21:45 Uhr

Die aktuelle Volkszählung begann im Mai. Doch es gibt Komplikationen bei der Volkszählung für Deutschland: Kommunen warnen vor Softwareproblemen. Das Bundesinnenministerium sieht den Zeitplan jedoch nicht gefährdet. In Städten und Landkreisen gibt es erhebliche Bedenken, ob die aktuelle Volkszählung 2022 erfolgreich abgeschlossen werden kann. Das für die bundesweite Datenerhebung zuständige Bundesinnenministerium hat Softwareprobleme eingeräumt. Ein Sprecher sagte, der erfolgreiche Abschluss der Volkszählung sei nicht gefährdet. „Wir erhalten derzeit eine Vielzahl von Problemmeldungen aus verschiedenen Bundesländern von den örtlichen Untersuchungsämtern zur Durchführung der Volkszählung 2022“, heißt es in einem Schreiben des Deutschen Städte- und Regionenbundes an den stellvertretenden Innenminister Markus Richter verantwortlich für die Digitalisierung. Die bundesweite Erhebung von Daten zu Bevölkerung, Wohnflächen, Mieten, Heizung, Bildung und Erwerbstätigkeit hat im Mai begonnen und wird voraussichtlich drei Monate dauern. Hauptproblem sei eine eigens für die Volkszählung entwickelte Software, die trotz entsprechender Angebote der Kommunen “nicht ausreichend und zuverlässig getestet” worden sei, heißt es in dem Schreiben. Im praktischen Einsatz zeigt die Software nun „erhebliche Performance-Probleme“. Schwierigkeiten mit dem Programm führten zu Verzögerungen bei der Datenerhebung. Hinzu kommen zeitliche Unterbrechungen bei der Datenerhebung durch Erhebungsagenturen. Aufgrund dieser massiven Schäden werde „eine zeitliche Abfolge und Fertigstellung der Volkszählung 2022 in Frage gestellt“, befürchten kommunale Spitzenverbände. In dem Schreiben äußern Sie auch die Sorge, „dass dadurch auch die Ergebnisse der Volkszählung beeinflusst und verzerrt werden“. Der Zensus 2022 ist kein klassischer Zensus wie der letzte in Deutschland im Jahr 1987. Vielmehr werden wie beim Zensus 2011 die der Verwaltung bereits vorliegenden Daten, beispielsweise beim Einwohnermeldeamt, durch die Erhebung von ergänzt Aktuelle Informationen.

Das Volkszählungsprogramm ist nicht gefährdet

Rund 100.000 Interviewer befragen zufällig ausgewählte Personen an ihrem Wohnort. Eine zweite Befragung bezieht sich auf das Thema Wohnen und wird ausschließlich schriftlich durchgeführt. Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, Auskunft zu erteilen. Die Veröffentlichung aller daraus resultierenden Statistiken für Bund und Länder ist für November 2023 geplant. Für Kommunen sind die Daten unter anderem deshalb relevant, weil die Einwohnerzahl bei der Mittelvergabe aus der Wirtschaftsgleichung der Kommunen eine Rolle spielt. Neu gewonnene Informationen sollen auch bei der Planung helfen, etwa wenn es darum geht, ob in einem Gebiet eventuell weitere Kitas gebaut werden müssen. „Bei einzelnen Funktionen in der Software zur Forschungsunterstützung gab oder gibt es punktuelle Einschränkungen“, räumte die Sprecherin des Bundesinnenministeriums ein. Diese Einschränkungen sind jedoch entweder bereits behoben oder werden in den kommenden Wochen „mit neuen Software-Releases behoben“. Bis dahin würden bestehende Einschränkungen durch „technische Umgehungen“ ausgeglichen. Das Innenministerium sieht den Zeitplan der Volkszählung nicht gefährdet.