Nach heftiger Kritik Familienministerin Anne Spiegel entschuldigt sich emotional für Urlaub nach Flutkatastrophe

Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
© Kay Nietfeld / DPA 10.04.2022, 21:09 Uhr 1 Min. Lesezeit Nach wachsender Kritik hat sich Familienministerin Anne Spiegel für Fehler im Umgang mit der Flutkatastrophe im Ahrtal entschuldigt. Anlass war ein vierwöchiger Urlaub der damaligen rheinland-pfälzischen Umweltministerin kurz nach der Flut.
In einem kurzfristigen Pressestatement hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) Fehler im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe im Ahrtal eingestanden und sich für ihren Urlaub entschuldigt. “Das war ein Fehler, dass wir so lange in Urlaub gefahren sind und ich bitte für diesen Fehler um Entschuldigung”, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend in Berlin. Sie begründete ihre damalige Entscheidung mit dem Gesundheitszustand ihres Mannes, der zuvor einen Schlaganfall erlitten habe. Ihre Familie habe den Urlaub gebraucht, “weil mein Mann nicht mehr konnte”, sagte die 41-Jährige, der während des Statements mehrfach die Stimme stockte. Spiegel hat vier Kinder.

Union fordert Rücktritt von Anne Spiegel 

Zuvor war bekannt geworden, dass die damalige Umweltministerin in Rheinland-Pfalz zehn Tage nach der Flut zu einem vierwöchigen Familienurlaub nach Frankreich aufgebrochen war und diesen nur einmal für einen Ortstermin im Ahrtal unterbrochen hatte. Einen entsprechenden Bericht der “Bild am Sonntag” bestätigte der stellvertretende Regierungssprecher, Sebastian Kusche, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz unter Verweis auf eine Stellungnahme des Umweltministeriums. Spiegel sei aber ständig erreichbar gewesen, habe auch per Video an Kabinettssitzungen teilgenommen und die täglichen Krisenlagen ihres Ministeriums geleitet, heißt es in dem Schreiben. Die Union fordert nun die Entlassung von Spiegel. “Es beweist sich erneut: Für Frau Spiegel waren Urlaub und das eigene Image wichtiger als das Schicksal der Menschen an der Ahr. Der Bundeskanzler muss sie entlassen”, sagte CDU-Chef Friedrich Merz am Sonntag der “Bild”-Zeitung. Zu den Rücktrittsforderungen aus der Opposition äußerte sich Spiegel nicht. les DPA
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