Wer hat die beiden zusammengebracht? Schweizer Tourismus. Aber fangen wir von vorne an: Vor einem Jahr ging ein Werbefilm für die nationale Tourismusorganisation viral. Tennislegende Roger Federer ruft Schauspiellegende Robert De Niro, 78, an, um ihn für einen Film über die Schweiz zu gewinnen. Die Schweiz ist da allerdings sehr langweilig. Wir haben “Kein Drama”. Die Botschaft: Wer nicht zu viel Aufregung will, kommt in die Schweiz. Der Spot wurde weltweit mehr als 100 Millionen Mal angesehen. Und es ist weltweit wichtig. Denn sie wollen nach der Pandemie wieder ausländische Gäste in die Schweiz locken. Dafür wird nun die Grand Tour of Switzerland ausgeschrieben. Ein von Schweiz Tourismus entwickelter Roadtrip, der Besucher auf Panoramastrassen zu den Top-Spots der Schweiz führt. VW Urlaub mit dem Auto oder Mietbus wird immer beliebter. Die Pandemie habe dies noch verstärkt, sagt Andre Hefti, Marketingleiter von Tourismus Schweiz.
Federer ist die Schweiz
Es wurde beschlossen, auf der Grundlage des Federer-Markenbotschafters wieder fortzufahren. Es ist einfach, die Schweiz bei ihm zu platzieren. Hefti: «Federer ist die Schweiz, so bodenständig, so authentisch.» Die Schweiz hatte noch nie einen solchen Vertreter. Jeder kennt ihn. Jeder mag es. Nach dem ersten Film lag die Messlatte hoch, aber sie wollten mehr machen. Auch der Ausgangspunkt ist ein anderer. Der Film war bekannt. Federer sowieso. Mit Hollywood war es einfacher. Zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit dem legendären Regisseur Bryan Buckley, bekannt für seine Super-Bowl-Werbespots, oder mit Anne Hathaway, die übrigens ein großer Fan von Federer ist. Livio Dainese, CEO der Werbeagentur Wirz, die den Film aufgenommen hat, erklärt, wie es war, mit Hathaway in ihrem Hotelzimmer in Zürich das Drehbuch durchzugehen: „Ich musste mir sagen, dass sie ein normaler Mensch ist und dass „der Name schon vergewissere mich nicht, dass ich gehen musste.” Aber egal, wie groß Hollywood man anheuert, Roger Federer ist am Ende immer der größte Star, sagt Dainese. Und was passiert jetzt mit dem Film? Die beiden sitzen im Kontrollraum und schauen sich den Schweizer Werbespot an, den sie gemeinsam gedreht haben. Du bist dumm. Der Regisseur schnitt die Stars fast vollständig aus dem Film heraus. Federer tut leid, dass er den Oscar-Preisträger zur Teilnahme überredet hat. Fazit: Federer hat immer noch keinen Film wie Robert De Niro. Die Botschaft: Der eigentliche Star des Films ist die Schweiz. Niemand hat in diesem Szenario eine Chance. „Wir haben bereits mit dem ersten Film bewiesen, dass die Schweizer über Selbstsarkasmus verfügen. „Wir hoffen, dass auch dieser Punkt erfolgreich sein wird“, sagten Hefti und Dainese. Wie viel so ein Shooting mit Hollywoodstars und Roger Federer kostet, verrät Schweiz Tourismus nicht, aber die Rechnung geht auf.