Aktuelle Daten zeigen, wie hoch die Waldbrandgefahr in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen ist – und wie sich die Lage voraussichtlich entwickeln wird.
Am höchsten ist die Waldbrandgefahr in Norddeutschland derzeit in Schwerin, Trollenhagen, Boizenburg, Grambow-Schwennenz, Marnitz, Wendisch Evern, Lüchow, Faßberg, Bergen, Nienburg, Wittingen-Vorhop und Celle (sehr hohes Risiko). An 48 der 105 Stationen im Norden stuft der Deutsche Wetterdienst (DWD) das Risiko als hoch ein, an 38 als mittel und an 7 Stationen als gering oder sehr gering. 30 weitere Stationen könnten laut DWD-Prognose in den kommenden Tagen eine der beiden höchsten Warnstufen erreichen.
Der DWD misst Wetterdaten an 105 Stationen
Der DWD veröffentlicht täglich einen Index, der zeigt, wie hoch das regionale Waldbrandrisiko ist. Für die nördlichen Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen wird sie auf Basis von Wetterdaten von 105 Messstationen ermittelt.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) misst an den 105 auf der Karte eingezeichneten Stationen stündlich Lufttemperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Niederschlagsmenge und atmosphärische kurz- und langwellige Strahlung. Aus dem höchsten Stundenwert dieser Daten im Tagesverlauf wird in einem mathematischen Modell der Waldbrandrisikoindex berechnet. Die Daten werden einmal täglich gegen 7 Uhr aktualisiert. Mitteleuropäische Sommerzeit. Nähere Informationen zur Berechnung des Index stellt der DWD auf seiner Website zur Verfügung. Die Lageeinschätzung vor Ort kann von der des DWD abweichen. Weitere Informationen finden Sie auf den Websites der für die Wälder der Region zuständigen Behörden. Insgesamt sind in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren sowohl die Zahl der Waldbrände als auch die Größe der betroffenen Flächen zurückgegangen. Das geht aus aktuellen Waldbrandstatistiken hervor, die jährlich vom Informationszentrum Landwirtschaft des Bundes veröffentlicht werden. Laut einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist diese Entwicklung den Bemühungen der zuständigen Landesbehörden zu verdanken: Waldbrände konnten früher entdeckt, schneller bekämpft und Schäden auf ein Minimum reduziert werden. Unter den norddeutschen Bundesländern war die Zahl der Waldbrände im vergangenen Jahr in Niedersachsen mit 98 am höchsten, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 28. Die Zahl der Brände hängt auch von den regionalen klimatischen und hydrologischen Bedingungen sowie der Waldbeschaffenheit ab. Laut Umweltbundesamt (UBA) sind große Teile Nordostdeutschlands, Ostnordwestdeutschlands und die Oberrheinebene häufiger von Waldbränden betroffen als andere Teile Deutschlands. Laut Umweltbundesamt prognostizieren Risikostudien für die kommenden Jahrzehnte insgesamt eine Zunahme der Waldbrandgefahr in Deutschland. Und das, weil die Temperaturen in den Monaten Frühling, Sommer und Herbst voraussichtlich steigen werden, während die Niederschläge voraussichtlich zurückgehen werden. Weitere Informationen Allerdings steigt derzeit die Gefahr von Waldbränden wieder an. Bei Trockenheit sind meist brennende Gegenstände die Brandursache. mehr Lange Dürreperioden erhöhen die Waldbrandgefahr. Wie können Waldbrände verhindert werden? Was tun, wenn es brennt? Und was bedeuten Buschfeuer-Gefahrenstufen? mehr Beispielsweise sollte die CO2-Speicherung im Wald finanziell unterstützt werden. Ab Mittwoch berät die Forstwirtschaft in Braunschweig. mehr 23min In Brandenburg brachen mehrere Brände aus, die viele Einsatzkräfte unter Kontrolle brachten. Wie ist die Situation im Norden? 23 Minuten Dieses Thema im Programm:
NDR-Informationen | NDR 2 Spezial – Das Thema | 23.06.2022 | 20:05 Uhr