Nach aktuellen Informationen hat die Senke „Nasim“ in Niedersachsen überschaubare Schäden angerichtet. Lokal fielen Bäume um und einzelne Straßen wurden gesperrt. Menschen wurden nicht verletzt. Der Sturm kam in drei Etappen. An der Küste, wo in der Nacht das Maximum des Sturms mit Böen von bis zu 100 Stundenkilometern erwartet wurde, haben die Windböen mit Orkanstärke zwei Schiffe gefährdet. Bei Bremerhaven mussten Einsatzkräfte ein Containerschiff auspumpen, nachdem das Wasser eingedrungen war. In Wilhelmshaven wurde ein 400 Meter langes Schiff von der Anlegestelle Jade geschoben, nachdem aufgrund des Sturms Festmacherleinen gerissen waren. Laut Wasserschutzpolizei schleppten mehrere Schlepper das Schiff zurück zur Pier. Auf den Nordseeinseln gab es keine Sturmflut.
Umgestürzte Bäume und gesperrte Straßen
Vielerorts musste die Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume evakuiert werden, etwa in den Landkreisen Aurich und Leer. Auf der Bahnlinie bei Ahlhorn in der Gemeinde Großenkneten (Kreis Oldenburg) ist ein Baum umgestürzt. Der Verkehr auf der Nordwestbahn in Richtung Osnabrück wurde vorübergehend eingestellt, bestätigte ein Bahnsprecher. Auch mehrere Straßen waren wegen Sturmschäden gesperrt. Der Sturm richtete in Metjdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Wiefelstede bei Oldenburg, schwere Schäden an. Dort sei ein großes Wellblechdach eines Baufirmenmodells vom Wind zerstört worden, teilte die Polizei mit.
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Heftige Windböen in Hameln
Die ersten Böen hatten am Donnerstagmorgen bereits die Küste, das Flachland und das Hinterland erreicht, eine Linie zwischen Osnabrück und der Heide. Am Nachmittag registrierte der DWD in Hameln eine starke Windböe mit einer Windgeschwindigkeit von 98 Stundenkilometern. Rate 147 wurde in Brocken gemessen. Auch an vielen anderen Orten in Niedersachsen wurden Gewitter registriert, während starker Regen auch lokal zu Behinderungen bei Autofahrern führte.
Wangerooge: Neusand wird verschoben
Aus Vorsicht und Angst vor Sturmkatastrophen wurden am Donnerstag bei Wangerooge 20 Meter Neusand in Richtung Küstenstraße geschoben. Die Strände der Nordseeinsel waren zuletzt nach den heftigen Orkanen mit Sand gefüllt. Für die Nacht seien dreiviertel Meter über dem normalen Hochwasserpegel zu rechnen, sagte er. Bei weniger als einem Meter besteht keine Gefahr, erklärt Oberbürgermeister Marcel Fangohr (parteilos) NDR Niedersachsen.
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Sieben Millionen Euro Soforthilfe
Die Nordseeinseln Wangerooge, Norderney, Langeoog und Baltrum wurden von den schweren Februarstürmen besonders hart getroffen. Teilweise sind innerhalb kürzester Zeit bis zu 90 Prozent der Strände im Meer verschwunden. Bei einem Krisentreffen zwischen Inselbürgermeistern und dem niedersächsischen Umweltminister Olaf Les (SPD) sagte das Land sieben Millionen Euro Soforthilfe zu. Inzwischen warten auf der Wangerooge bereits Sonnenliegen auf die Osterfeiertage. Auch die Strandbereiche in Langeoog und Borkum wurden saniert, Sonnenliegen aufgestellt und Bohlenwege für Strandbesucher angelegt.
Staatsforsten: Gehen Sie nicht im Wald spazieren
Die niedersächsischen Staatsforsten warnten am Donnerstag vor dem Betreten der Wälder. Viele Bäume sind seit den letzten Jahren der Dürre, aber auch der Februarstürme geschwächt oder in ihrer Standfestigkeit gesunken. Obwohl der zu erwartende Wind deutlich geringer ausfällt als bei den drei Stürmen „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ im Februar, ist Vorsicht geboten. Weitere Informationen Wetter in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen: Vorhersage, Regenradar, Postleitzahlensuche und Unwetterwarnungen. mehr Weitere Informationen Umweltminister Lies diskutierte mit den Bürgermeistern der Insel in Aurich über den Küstenschutz und die Eindeichung der Strände. (01.04.2022) mehr Die Bundesstraße zwischen Bad Harzburg und Torfhaus ist nach Angaben der Landesforste inzwischen frei von Sturmschäden. (24.03.2022) mehr Wie bereiten sich die Menschen auf den Inseln auf Stürme vor? Forscher erforschen ihn jetzt auf den ostfriesischen Inseln. (28.02.2022) mehr Winterstürme treffen auf die Inseln Ostfrieslands. Jetzt muss zusätzliches Geld her, um die Küste zu schützen. (24.02.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen Aktuell | 08.04.2022 | 08:00 Uhr