Jetzt, nach über 20 Jahren, kann die trauernde Mutter aus Lichtenberg (Bayern) ihr Kind endlich beerdigen – an einem geheimen Ort. Der Termin ist für Susanne Knobloch ein besonderer: Peggy würde am 30. April schließen. Im Juli 2016 wurden Peggys Überreste in einem Wald bei Rodacherbrunn gefundenFoto: Jörg Voelkerling Der Vermisstenfall, der eine ganze Generation in Atem hielt: Am 7. Mai 2001 verschwand die kleine Peggy spurlos. Nur 15 Jahre und viele Spuren im Nirgendwo später entdeckte ein Pilzsammler die Überreste des Mädchens im Thüringer Wald. Peggy wurde getötet, aber die genaue Todesursache konnte nicht festgestellt werden. Ein Täter wurde nie verurteilt. Ziel war zunächst ein geistig behinderter Wirt (45) aus Lichtenberg, später ein Bekannter (45) des Mannes. Beweisen konnten die Forscher nichts. Am 22. Oktober 2020 schloss die Staatsanwaltschaft Bayreuth die Akten. Deshalb wurde Peggys Leichnam gerade zur Beerdigung freigegeben. „Ich liebe dich, Mama“ waren die letzten Worte, die Susanne Knobloch von ihrer geliebten Tochter hörte. Dann verschwand das Mädchen Foto: picture-alliance / dpa 2001 hofften noch alle: Pfarrer Markus Broska postete ein Foto in seiner Kirche und betete für die Familie Foto: Jörg Voelkerling Auch Peggys Mutter hatte vier Bayreuther Krüppelinspektoren zur Beerdigung im engsten Kreis eingeladen. Vor dem Sarg stehend, sagte Susanne Knobloch in ihre Richtung: “Danke, dass Sie Ihr Wort gehalten und Peggy zu mir zurückgebracht haben.” Wenn Peggy heute noch leben würde, wäre sie Tierärztin, sagte ihre Mutter einmal zu BILD. Verzweifelte Suche: Bei einer Pressekonferenz enthüllte der Polizeisprecher Hof/Saale Modelle einer Tasche und einer Jacke, die Peggy am Tag ihres Verschwindens getragen haben sollFoto: Image Alliance / Associated Press Eine blaue Plastiktüte liegt im Juli 2016 in einem Waldstück Saale-Orla-Kreis bei Rodacherbrunn (Thüringen), wo auch Teile von Peggys Skelett gefunden wurden Foto: dpa Peggy wurde zuletzt im oberfränkischen Lichtenberg lebend gesehen, danach verschwand das Kind Foto: Jörg Voelkerling “Wir fragen uns alle, ob sie ihre Mutter zur Großmutter gemacht hätte”, sagt Ramona Hoyer, die Anwältin der Familie. “Susanne hofft, dass sie jetzt in Ruhe trauern kann.”