Für dieses Wochenende wurden mehrere pro-russische Kundgebungen angekündigt, etwa in Hannover und Frankfurt. Innenpolitiker nennen es “schwierig”. Innenminister Faeser fordert die Polizei auf, bei Rechtsverstößen einzugreifen.

Angesichts der geplanten prorussischen Demonstrationen in Deutschland forderte Innenministerin Nancy Pfizer die Polizei auf, die prorussischen Demonstrationen genau zu beobachten und Verstöße gegen die Vorschriften zu ahnden. „Das Auftreten von Z verherrlicht Kriegsverbrechen und ist daher unserer Meinung nach strafbar. Hier brauchen wir ein konsequentes Eingreifen der Polizei“, sagte Pfizer der Welt am Sonntag. Ähnliche Äußerungen wurden von einheimischen Politikern anderer Parteien gemacht.

Die Demonstrationsfreiheit ist ein großer Vorteil

„Wenn Hass gefordert und Straftaten begangen werden, muss die Versammlung aufgelöst werden“, sagte Sebastian Hartmann, Sprecher des Verlagsnetzwerks RND der SPD-Bundestagsfraktion. Demonstrations- und Meinungsfreiheit ist ein hohes, grundsätzlich geschütztes Gut, Menschen müssen und dürfen protestieren. „Was aber nicht funktioniert, ist, dass der russische Einmarsch in die Ukraine, wo so entsetzliche Kriegsverbrechen begangen wurden wie in Bucha, auf unseren Straßen gefeiert und verherrlicht wird“, sagte Hartmann. Die Behörden der Versammlung sollten jede Anmeldung sorgfältig prüfen und den Demonstrationen Auflagen auferlegen.

Heimatschutzsprecherin Irene Mihalic sagte dem RND: „Es ist fast unerträglich, wenn die Angreifer im Vorfeld der russischen Offensive und nach den Massentötungen in Orten wie Butscha öffentlich feiern.“ Daher sollte die Polizei genau darauf achten, wann eine kriminelle Schwelle überschritten wird, etwa wenn Kriegsverbrechen öffentlich gebilligt werden. Dies könnte beispielsweise mit dem „Z“-Symbol in einem bestimmten Kästchen geschehen.

Verbot „G“ kann rechtlich schwer durchzusetzen sein

Michalic nannte es jedoch schwierig, das Verbot des „G“-Symbols zu verhängen, da es schwierig sei zu beweisen, dass er das Symbol und nicht den Buchstaben meinte.

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine Ende Februar ist auf russischen Panzern und Uniformen oft ein weißes „Z“ zu sehen. Es wird oft als “Za Pobedu” – “Für den Sieg” interpretiert. Auch außerhalb des Kriegsgebiets zeigen viele Menschen es in Autos und Kleidung sowie in sozialen Medien, um die aggressive Kriegsführung zu unterstützen.

Am vergangenen Sonntag sorgte eine Autokolonne in Berlin für Empörung. In vielen Autos waren Fahnen in den russischen Farben Weiß, Blau und Rot zu sehen. Nach Angaben von Berlins Innenminister Torsten Akmann erschien auch das Symbol Z. An diesem Wochenende sind in mehreren Städten wieder prorussische Demonstrationen geplant – etwa in Hannover, Frankfurt und Stuttgart. In einigen Fällen ist die Verwendung bestimmter Symbole im Voraus untersagt.