Unternehmen in Deutschland, die unter den finanziellen Folgen des Ukraine-Krieges leiden, erhalten staatliche Hilfen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Finanzminister Robert Habeck (Grüne) stellten am Freitagnachmittag ihre Pläne für vereinfachte Kredite und Zuschüsse vor. „Nichtstun ist in dieser Situation keine Option“, sagte Lindner. Das Hilfspaket sei ein “Stoßdämpfer der Wirtschaftspolitik”, sagte Lindner. Diese Maßnahmen zielen laut den beiden Ministern darauf ab, Strukturbrüche zu verhindern und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern sicherzustellen. Hubeck machte auch deutlich, dass nicht alle Schwierigkeiten beseitigt werden. Auch die Unternehmen müssten durch den Krieg belastet werden. Sie werden diese Zeit nicht ohne Verluste verbringen, sagte er.
So sieht das Hilfspaket aus
Konkret bietet das Paket verschiedene Formen der Unterstützung:
- Von hohen Gas- und Strompreisen besonders betroffene Unternehmen können eine „befristete und eng begrenzte“ Subvention bekommen. Lindner kündigte dafür einen Finanzrahmen von 5 Milliarden Euro an. Als betroffen gelten in diesem Fall Unternehmen, deren Energiekosten um mehr als 100 Prozent gestiegen sind. 2. Belastete Unternehmen müssen vereinfacht werden Kredite der Förderbank KfW aufnehmen zu können. Dafür steht ein Volumen von 7 Milliarden Euro zur Verfügung. Hubeck hatte bereits im März angekündigt, sich für eine solche Lösung einzusetzen. 3. A ist auch geplant Förderprogramm für Unternehmen, die von hohen Sicherheitszahlungen bedroht sind, insbesondere Energieversorger. Die Bundesregierung will einheitliche Kriterien für die Gewährung kurzfristiger bundesgedeckter KfW-Kreditlinien an Unternehmen entwickeln. Dafür ist ein Gesamtfördervolumen von bis zu 100 Milliarden Euro vorgesehen.
Corona-Hilfe als Vorbild
Im März ebnete die EU-Kommission den Weg für Unternehmen, leichter staatliche Unterstützung zu erhalten, um sie vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine zu schützen. Ähnlich wie in der Corona-Krise wurde der Übergangsrechtsrahmen angepasst, inwieweit EU-Staaten Unternehmen unterstützen können. Insbesondere die Energiebranche ist durch den Krieg in der Ukraine aufgrund steigender Preise und einer Verlagerung weg von russischen Lieferungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine Habeck-Sprecherin sagte Ende März, die Bundesregierung arbeite “auf Hochtouren” an einem Hilfspaket für Unternehmen. Die Wirtschaftsverbände hatten die Bundesregierung um gezielte Hilfestellungen gebeten.
Der Nachtragshaushalt steigt auf 24 Milliarden
Die Zuschüsse des Unternehmens in Höhe von 5 Milliarden Euro werden in den Nachtragshaushalt aufgenommen. Diese wird ein Volumen von mindestens 24 Milliarden Euro haben, wie Lindner in der Pressekonferenz zu den Finanzhilfen bestätigte. Davon sind wegen der hohen Energiepreise 17 Milliarden Euro für das zweite Hilfspaket eingeplant. Zusätzlich zu den Firmenzuschüssen kommen dann zwei Milliarden an die Länder, die Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen. Hinzu kommt humanitäre Hilfe im Ausland, die noch nicht beziffert werden kann. Möglicherweise Hilfe für die ukrainische Armee. Lindner will den Nachtragshaushalt Ende April ins Kabinett bringen. Mit dem bereits gemeldeten Volumen steuert der Bund in diesem Jahr auf eine Rekordverschuldung zu.