18.07.2022, 20:06 Uhr
Schwedt, Uckermark und die PCK-Raffinerie müssten kämpfen, wenn sie aufhören würden, russisches Öl zu verwenden. Daher wird seit langem diskutiert, dass die Raffinerie mehr Öl über den Rostocker Hafen bezieht. Einen weiteren Lösungsvorschlag hat die Firma Rosneft. Für die vom Ölembargo gegen Russland betroffene PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt hat die Firma Rosneft laut Wirtschaftsverbänden eine Lösung vorgeschlagen. Demnach könne Pipelineöl aus Kasachstan zusammen mit Tankeröl aus Rostock ab 2023 möglicherweise den Weiterbetrieb der Anlage zu 100 Prozent sicherstellen, hieß es in einer Mitteilung. Wenn alle Stricke reißen, müsse russisches Öl weiter durch die Druschba-Pipeline fließen, forderten die Verbände. In der Stellungnahme äußerten sich die Interessengemeinschaft der Wirtschaftsverbände in Ostdeutschland und Berlin, der Wirtschaftsverband Uckermark und der Wirtschaftsverband Brandenburg-Berlin nach einem Gespräch mit Wirtschaftsminister Michael Kellner. Kasachstan-Öl ist für Schwedt schon länger im Gespräch. Es käme ebenfalls über die Druschba-Pipeline, wäre aber im Gegensatz zu russischem Öl nicht vom EU-Embargo betroffen.Momentan sehen sich Schwedt, Uckermark und die PCK-Raffinerie als Opfer des Regierungsbeschlusses, die Verwendung von russischem Öl zu stoppen 2023, so Wirtschaftsverbände.
Die aggressive russische Politik beunruhigt Kasachstan
„Entscheidend ist, dass die PCK GmbH ab Januar 2023 mit voller Kapazität weiter produzieren kann.“ Dies ist auch für die Versorgungssicherheit im Nordosten Deutschlands notwendig. Die Bundesregierung sucht nach anderen Versorgungswegen für PCK. Nach einigen Verbesserungen könnte eine bestehende Pipeline vom Rostocker Hafen nach Schwedt bis Ende des Jahres bis zu 65 Prozent des Bedarfs der Raffinerie decken. Kasachstan gilt neben Weißrussland seit langem als engster Partner Russlands. Doch seit Anfang Juli kommt es zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken zu einem Entfremdungseffekt: Zunächst wies der russische Präsident Wladimir Putin beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg russische Ansprüche auf alle Ex-Sowjetrepubliken mehr oder weniger zurück – was in der EU für Besorgnis sorgte Hauptstadt von Kasachstan Nur-Sultan. Der kasachische Präsident Kassym-Jomart Toyakev hat daraufhin öffentlich betont, dass Kasachstan die Unabhängigkeit der abtrünnigen ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk, die von prorussischen Separatisten kontrolliert werden, niemals anerkennen werde.