19.07.2022, 14:00 Uhr

Nicht viele Wahlberechtigte ändern in diesem Sommer ihre Meinung. Bei RTL und ntv Trendbarometer gibt es nur geringfügige Änderungen. Sie zeigt aber, wen eine relative Mehrheit gerne als Kanzler haben möchte. Laut dem neuen Trendbarometer von RTL und ntv wünscht sich die Mehrheit der Deutschen Robert Habeck als Kanzler. Laut der Forsa-Umfrage würden 31 Prozent den beliebten Grünen-Politiker und Wirtschaftsminister wählen, wenn sie den Regierungschef direkt wählen könnten. Damit liegt er vor Amtsinhaber Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz. Im Vergleich zu den beiden Kontrahenten hätte Scholz 26 Prozent, der Oppositionsführer 17. Habeck hätte nur eine relative Mehrheit. Im direkten Vergleich mit Merz schneidet Scholz jedoch deutlich besser ab. 40 Prozent würden den SPD-Politiker wählen, 18 Prozent blieben bei Mertz. Das sind für Scholz allerdings drei Prozentpunkte weniger als in der vergangenen Woche. Ansonsten sind die Party-Umfragen in diesem Sommer so still wie ein Strandurlauber, der sich in der Sonne aalt. Nur bei der FDP schmilzt die Zustimmung langsam dahin. Liberale machen in der Umfrage nur 6 Prozent aus – ein Prozentpunkt weniger als letzte Woche. Vor zwei Wochen hatte die Partei noch acht Prozent. Die SPD hingegen spürt eine leichte Brise und liegt jetzt wieder bei 20 %, von 19 in der Vorwoche. Allerdings sollten diese Veränderungen nicht überinterpretiert werden, da die statistische Fehlerquote bei 2,5 Prozentpunkten liegt. Die Union ist mit 26 Prozent nach wie vor stärkste Kraft, knapp hinter den Grünen mit 24 Prozent Zustimmung, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Linke kommt auf 5 Prozent, die AfD auf 9 Prozent. Die Ampelkoalition hat damit etwa den gleichen Wähleranteil wie im vergangenen Herbst. Allerdings haben die Grünen ihr stärkstes Umfrageergebnis seit Monaten. Bei der Bundestagswahl kamen sie nur auf 14,8 Prozent, die SPD hingegen auf 25,7.

Die Mehrheit für die Übergabe schwerer Waffen

Die Menschen im Land sorgen sich derzeit vor allem um die Energiepreise (69 Prozent) und den Krieg in der Ukraine (63 Prozent). Danach kommt lange nichts und dann die Corona-Krise (23 Prozent). Immerhin 4 Prozent halten die Hochzeit von Finanzminister Christian Lindner mit der Journalistin Franka Lehfeld für das Top-Thema der vergangenen Woche. In der Frage der Lieferung schwerer Waffen ist die Mehrheit noch dafür. Laut Umfrage ist die Zustimmung allerdings etwas rückläufig. Letzte Woche haben das noch 56 Prozent richtig gemacht, jetzt sind es nur noch 52 Prozent. Die meisten Zustimmungen haben die Grünen (73 Prozent) und die FDP (71 Prozent), gefolgt von der SPD (61 Prozent) und der Union (59 Prozent). Dagegen lehnen 78 Prozent der AfD-Anhänger sie ab. Das entspricht der Stimmung in Ostdeutschland, wo fast zwei Drittel gegen die Abgabe schwerer Waffen sind. Im Westen 56 Prozent dafür. Neben der Sorge um die Energieversorgung blicken die Wähler auch auf die Wirtschaft. 78 Prozent glauben, dass sich die Situation verschlechtern wird. Das ist nur ein Rückgang gegenüber letzter Woche, als 80 % pessimistisch waren. Das war der höchste Preis seit Kriegsbeginn Ende Februar. Insgesamt hat sich daran aber wenig geändert – zumal sich die Änderungen auch innerhalb der statistischen Fehlertoleranz bewegen. Für die Daten zur Parteipräferenz, zur Kanzlerfrage und zum Konjunkturausblick wurden zwischen dem 12. und 18. Juli 2.509 Personen von Forsa befragt. Die Fehlerquote beträgt 2,5 Prozentpunkte. Zum Thema Waffenlieferungen beantworteten zwischen dem 15. und 18. Juli 1.009 Wahlberechtigte eine zweite Umfrage. Die Fehlerspanne betrug 3 Prozentpunkte. Weitere Informationen zu Forsa finden Sie hier. Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL.