Die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos berichteten von diesem Freitagabend. Zuvor war bekannt, dass der Süßwarenriese die Produktion im Werk im belgischen Arlon vorerst einstellen musste. Die Aufsichtsbehörde Afsca kündigte am Freitag an, die Produktionslizenz als Ergebnis der Ermittlungen zu entziehen. Ferrero machte dazu laut Mitteilung keine ausreichenden Angaben. Mitten im Ostergeschäft müssen alle Produkte unabhängig vom Produktionsdatum im Werk zurückgerufen werden. Auch in Österreich werden vorsorglich ausgewählte Chargen von Babyprodukten zurückgerufen oder aus den Supermarktregalen genommen. Laut Afsca-Mitteilung sind alle in Arlon hergestellten Kinder Surprise, Kinder Mini Eggs, Kinder Surprise Maxi und Schoko-Bons betroffen. Afsca forderte auch alle Händler auf, die entsprechenden Produkte aus den Einzelhandelsgeschäften zurückzuziehen. Das Werk Arlon kann nur wiedereröffnet werden, wenn alle Vorschriften und Auflagen zur Lebensmittelsicherheit erfüllt sind. Laut Ferrero macht das Werk in Arlon jedes Jahr etwa 7 % des Gesamtvolumens der weltweit produzierten Babyprodukte aus. Lokale Lösungen werden implementiert, um Verbraucher beim Rückruf zu unterstützen. Als Ursache für die Kontamination der Kinder-Schokolade mit Salmonellen wird ein Filter am Auslass von zwei Rohstofftanks in einer belgischen Fabrik vermutet. Ferrero gab am Freitag in einer Sendung bekannt, dass am 15. Dezember 2021 das Vorhandensein von Salmonellen in Arlon festgestellt wurde. Anschließend begannen Untersuchungen, um den Ursprungsort zu lokalisieren. Am Freitag stellten die Behörden die Produktion in Arlon ein. In Zusammenarbeit mit mehreren Lebensmittelsicherheits- und Gesundheitsbehörden in Europa sagte Ferrero, dies zeige einen Genotypvergleich zwischen gemeldeten Salmonellenfällen in Europa und der Anlage in Arlon. Als klar war, dass der Filter die Ursache war, wurden die Materialien und Fertigprodukte blockiert und nicht freigegeben und der Filter umgehend ausgetauscht. Zudem sei „das ohnehin schon hohe Maß an Kontrollen von Halbfertig- und Fertigprodukten deutlich verbessert worden“. “Die Angelegenheit wird derzeit in Zusammenarbeit mit Lebensmittelsicherheitsbehörden untersucht”, sagte Ferrero. „Der vorsorglich begonnene Rückruf betrifft in Belgien hergestellte Produkte und wird mit den Handelspartnern in allen Zielländern für die betroffenen Chargen von Kinder Surprise, Kinder Mini Eggs, Kinder Surprise Maxi 100g und Kinder Schokobons Eiern durchgeführt. Alle anderen Kinder- und Ferrero-Produkte sind von diesem Rückruf nicht betroffen. „Wir bedauern dieses Problem zutiefst und möchten den Behörden für ihre kontinuierliche Zusammenarbeit und Empfehlungen danken.“ Es ist nicht ersichtlich, warum Ferrero die damals bereits auf dem Markt befindlichen Produkte nicht zurückgerufen hat. Viele europäische Länder haben Produkte für Kinder zurückgerufen. Laut EU-Behörden wurden bisher 105 bestätigte Fälle von Salmonellen und 29 Verdachtsfälle gemeldet. Laut der Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGES) ist in Österreich bisher noch kein Fall aufgetreten. Auch Weihnachtsartikel fallen unter die betroffenen Produkte. Anfang dieser Woche wurden zum ersten Mal Fälle von Salmonellen in Großbritannien und Frankreich gemeldet. Im Vereinigten Königreich seien es vor allem kleine Kinder gewesen, die sich mit Salmonellen angesteckt hätten, berichtete die Nachrichtenagentur PA am Montag. Wenig später erinnerte sich Ferrero an ein paar Chargen Kinder Surprise Eggs. Auch in Frankreich rief Ferrero Anfang dieser Woche nach 21 Infektionsfällen Produkte zurück, wie Gesundheitsbehörden in Paris mitteilten. Demnach sind es genetisch dieselben Salmonellen, die für den Ausbruch von Salmonellenkrankheiten in Großbritannien und Irland verantwortlich sind. Nach Australien haben auch die USA die Produkte der Kinder-Süßwarenserie zurückgerufen. Weil „Happy Moments Chocolate Assortment“ und „Mix Chocolate Treats Basket“ mit Salmonellen infiziert sein könnten und daher ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen, nimmt Ferrero die Produkte freiwillig vom Markt, heißt es in einer Unternehmensmitteilung der US-amerikanischen Food and Drug Administration Das teilte die FDA am Donnerstag (Ortszeit) mit. ) wurde publiziert. In den Vereinigten Staaten wurden bisher keine Fälle der Krankheit gemeldet. „Eine Salmonellenerkrankung äußert sich innerhalb weniger Tage nach der Ansteckung mit Durchfall und Bauchschmerzen, teilweise mit Erbrechen und leichtem Fieber“, sagt die Deutsche Verbraucherzentrale. Bei gesunden Menschen klingen die Symptome meist nach einigen Tagen ab. In einigen Fällen kann sich jedoch eine schwere Erkrankung entwickeln, insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.