Das Interesse der Öffentlichkeit ist groß. Hunderte Urnerinnen und Urner kommen am Mittwochnachmittag in die Rollhockeyhalle Seedorf UR und lauschen den konkreten Entwürfen. „Seit 14 Jahren träume ich von diesem Projekt“, sagt Sawiris. Konkret plant Sawiris den Bau eines 3- oder 4-Sterne-Hotels mit 50 Zimmern, Restaurants und Geschäften. Außerdem entstehen 100 Zimmer, deren Gäste die Dienstleistungen des Hotels nutzen können. Der aktuelle Hafen wird ins Landesinnere transportiert. 50 neue Arbeitsplätze werden geschaffen. Investor erklärt Standortwahl: Darum entscheidet sich Sawiris für Seedorf (02:12)

Die Website bleibt für die Öffentlichkeit zugänglich

Der geplante Yachthafen hat in den letzten Monaten die Emotionen hochkochen lassen. Immer wieder wurde der Vorwurf erhoben, Isleten sei künftig nur noch für wohlhabende Besucher zugänglich. Heute ist die Gegend bei Surfern und Schwimmern beliebt. Außerdem haben Bootsbesitzer Angst um ihre Etagenbetten. Einige Vermarkter müssen sich auch nach einer neuen Bleibe umsehen. Viele dieser Bedenken können Führungskräfte in der Informationsnacht ausräumen. Das Naherholungsgebiet soll erhalten bleiben, das Areal soll öffentlich zugänglich sein. Das Projekt sieht auch die Integration von baufälligen und schützenswerten Gebäuden auf der Insel vor. Dies wäre auch im Interesse der Gemeinde und des Kantons, für die das Areal ein Sorgenkind ist.

Die erste Idee für einen Yachthafen wurde fallen gelassen

Ein Grossteil von Isleten ist laut Urner Regierungsrat Daniel Furrer Industriebrache. Das Gebiet ist seit dem 16. Jahrhundert von der Industrie geprägt. In jüngerer Zeit wurden dort Sprengstoffe hergestellt. Mit Sawiris Arbeit werden infizierte Seiten eliminiert. „Vom Wasser aus sieht der Boden gar nicht so schlecht aus. „Aber zuerst war ich sehr geschockt, als ich dort war“, sagte Investor Sawiris dem Publikum. Projektleiter Isidor Baumann (66) betont, dass das Marina-Projekt für sanften, umwelt- und sozialverträglichen Tourismus steht. Das kleine Feriendorf soll mit ganzjährigem Betrieb die Attraktivität der Gegend steigern. Allerdings wird mit Widerstand aus der Bevölkerung gerechnet. Es wird befürchtet, dass Wohnraum für Einheimische teurer wird. Und die Natur leidet. Ein erstes Marinaprojekt bei Flüelen UR scheiterte am massiven Widerstand der Bevölkerung. Auch gegen das aktuelle Projekt in Isleten wurde vor wenigen Tagen eine Anzeige mit 3700 Unterschriften eingereicht.