Der neue Leiter des Bundesnetzdienstes fordert Unternehmen und Bürger auf, den Gasverbrauch zu senken. Ansonsten seien Einschränkungen möglich, sagte Klaus Müller der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut Vorbericht am Dienstag. Auf die Frage, ob Saunen und große Einzimmerwohnungen künftig durchgehend beheizt werden könnten, sagte er: „Nein, ich denke, bei einem Gasnotfall wäre das nicht mehr zu rechtfertigen.“ Der private Konsum ist weiterhin sehr hoch, die Krise spiegelt sich hier noch nicht wider. Gemäß den europäischen Vorschriften sind private Haushalte sowie Krankenhäuser und Gaskraftwerke, die für die Bereitstellung von Fernwärme verantwortlich sind, stark geschützt. „Aber es stimmt, dass ein unbegrenzter Schutz für private Verbraucher nur sehr schwer übertragbar ist“, sagt Müller. Im Ernstfall sollten die wichtigsten Branchen und Unternehmen identifiziert werden. Dies sind zum Beispiel Unternehmen aus der Lebensmittel- und Medizinbranche.

Bei der nächsten Alarmstufe sollen die Verbraucher zurückhaltend sein

Wenn der Krieg in der Ukraine weiter eskaliert und die Bundesregierung den Alarmzustand ausruft, dann wäre es an der Zeit, den Konsum von Privatpersonen einzuschränken. „Es gibt drei Parameter, die einen Gasnotstand verhindern können: Wenn es uns gelingt, den Verbrauch zu senken. Wenn wir es schaffen, mehr Gas zu bekommen. Und wenn wir es schaffen, zwischendurch die Speicher zu füllen.“ Im Notfall läuft das Gas derzeit bis in den Spätsommer oder Frühherbst. Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland ist derzeit zum Ende der Heizperiode deutlich geringer als sonst üblich. In jüngster Zeit haben sich bereits viele Experten für Einsparungen beim Gasverbrauch ausgesprochen. So sagte etwa Wirtschaftswissenschaftler Jens Südekum im Gespräch mit t-online: „Der Füllstand von Gasspeichern wird die neue Corona-Frequenz. Dann zählt jeder Kubikmeter, dann braucht es groß angelegte Energiesparaktionen wird teilnehmen “.