Der Täter war am Mittwoch zunächst noch auf der Flucht, wurde aber am Nachmittag schließlich in Manhattan festgenommen. Die Polizei hatte zuvor einige Beweise für seine Identität gesammelt. Laut Behörden handelt es sich um einen 62-jährigen Mann namens Frank J. Er lebt in den Bundesstaaten Pennsylvania und Wisconsin. Frank J. wurde zunächst als “Person of Interest” bezeichnet, aber Bürgermeister Eric Adams sagte am Mittwoch, dass J. nun offiziell als Verdächtiger gilt. Der gebürtige New Yorker Frank J. ist Behördenangaben zufolge polizeibekannt – er sei bereits neunmal in verschiedenen US-Bundesstaaten festgenommen worden, sagte er. Nach ersten Ermittlungsergebnissen handelte er allein. Die Hintergründe der Motivation waren zunächst unklar. Am Tatort fand die Polizei die Kreditkarte des Verdächtigen und die Schlüssel zu einem Lieferwagen. Diese hatte J. vor ein paar Tagen in Philadelphia gemietet. Er fuhr das Auto offenbar zu einer U-Bahnstation, wo er in den N-Zug stieg, der später das Feuer eröffnete. In der New Yorker Folklore wird der N-Train “N for Never” genannt, weil er angeblich nie kommt (ein anderer Zug auf derselben Linie, der R-Train, trägt den Spitznamen “R for Rarely”, weil er angeblich so kommt selten). Aber am Dienstag kam der N-Train und mit ihm Frank J.
Seine Waffen: eine Pistole, eine Dose Benzin, viele Cracker
Neben seiner Kreditkarte und den Fahrzeugschlüsseln fand die Polizei am Tatort eine 9-mm-Glock-Pistole, Munition, einen Benzinkanister und einige Feuerwerkskörper. Was die Feuerwerkskörper betrifft, sagten die Behörden, sie seien von einem Mann namens Frank J. in Wisconsin gekauft worden. Es wird spekuliert, dass es sich um den Verdächtigen handelt. Frank J. setzte am Dienstag um 8.24 Uhr in einem N-Train eine Gasmaske auf und öffnete einen mit Rauch gefüllten Container. Zunächst gab es keine Informationen über die Substanz, aber einige der Verletzten litten offenbar an einer leichten Atemwegsvergiftung. Dann feuerte er 33 Schüsse auf die Menge ab. Medienberichten zufolge hörte er nur auf zu schießen, weil seine Pistole nicht mehr funktionierte. Es mutet seltsam an, wie J. nur zehn Mal 33 Schüsse auf einen vollbesetzten U-Bahn-Wagen abgab und niemanden tötete. Die Polizei veröffentlichte ein Foto des Verdächtigen auf seinem YouTube-Kanal. Dort postete J. einige Videos mit dem Benutzernamen „prophetoftruth88“, in denen er unter anderem den Bürgermeister von New York, Eric Adams, kritisierte. Die Videos sind teilweise detailreiche Klammern, die Themen sind umfangreich. Es geht um Rassenhass und Gewalt, aber auch um den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Die Zahl 88, die Frank J. in seinem Benutzernamen verwendet, ist bei den Nazis beliebt, weil der achte Buchstabe des Alphabets H ist. 88 bedeutet „Heil Hitler“. Im Fall von Frank J. wäre der Nazi-Hintergrund etwas überraschend, da er Afroamerikaner ist. Überwachungskameras befinden sich an allen New Yorker U-Bahn-Stationen, aber einige funktionierten nach Angaben der Behörden nicht an der Station, an der der Angriff stattfand. Deshalb hatte die Polizei die Bürger gebeten, Videos von Handys zu haben. Jedes Zitat kann wichtig sein. Für Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, wurde eine Belohnung von 50.000 Dollar ausgesetzt. Der Mann wird nun wegen Verstoßes gegen ein Gesetz angeklagt, das “terroristische und andere gewalttätige Angriffe” auf öffentliche Verkehrsmittel verbietet. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.