Der Fall betrifft zwei Cobra-Beamte, die in ihrem Dienstwagen einen Unfall mit Körperverletzung verursacht haben sollen, nachdem sie sich mit der Frau der Kanzlerin betrunken hatten. Viele Fragen zu dem Vorfall sind bisher unbeantwortet geblieben. Es gab Vorwürfe – aus anonymen Quellen – dass Nehammer interveniert haben könnte, um das Verfahren zu vertuschen, was Nehammer selbst wütend als unwahr zurückwies.
Cobras Chef soll die Arbeitszeiten geändert haben
In dem anonymen Schreiben behauptete ein angebliches Cobra-Geheimnis auch, Bernhard Treibenreif, Leiter der Spezialeinheit, habe versucht, den Vorfall zu vertuschen, indem er daraufhin die Arbeitszeiten der Mitarbeiter geändert habe. „Also haben wir vereinbart, an diesem Tag mit dem Ende des Gottesdienstes fortzufahren. „Damit soll gezeigt werden, dass sich der Unfall in der angeblichen Privatzeit der Beamten ereignet hat“, so der unbekannte Autor. ORF.at/Christian Öser Die Oberstaatsanwaltschaft hat den Fall nun der Ermittlungsbehörde in Korneuburg übertragen Wegen dieses anonymen Vorwurfs leitete die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt laut Ö1-Untersuchung förmliche Ermittlungen ein. Peter Bußjäger, Verwaltungsjurist von der Universität Innsbruck, sagte gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal zum normalen Prozedere: „Das Thema Anonymität ist nicht wichtig. Es kommt darauf an, ob der Brief eine gewisse Aufrichtigkeit haben kann.“ Wenn in einem anonymen Schreiben etwa bestimmte Personen und bestimmte rechtswidrige Handlungen erwähnt würden, entspreche das dem üblichen Verfahren zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens, sagt Bußjäger.
Auch das Innenministerium prüft es
Cobra-Chef Treibenreif selbst ist nach eigenen Angaben noch nicht über die Ermittlungen informiert. Bisher hat die Justiz nur gesagt, dass die Ermittlungen am Anfang stehen. Behauptungen in dem anonymen Schreiben würden zu diesem Zeitpunkt überprüft. Auch im Innenministerium wurde mit der internen Revision begonnen. Mehr könne dazu aufgrund der Ermittlungen der Justizbehörden nicht gesagt werden, sagte er auf Anfrage. Die Weiterleitung des Falls an die Staatsanwaltschaft Korneuburg sei für Juristen ohnehin keine Seltenheit, so Bußjäger: „Eine solche Vorgehensweise wird dann angewandt, wenn die zuständige Staatsanwaltschaft aus irgendwelchen Gründen befangen sein könnte.“ Es obliegt dann der Staatsanwaltschaft zu beurteilen, ob sich diese Vorwürfe erhärtet haben.“