Der Parteivorsitzende wurde noch nicht angehört. Nun meldet sich Marco Chiesa (47) zu Wort. Und er sagt: «Die SVP verurteilt diesen Krieg. Wladimir Putin führt einen Angriff auf ein souveränes Land an. “Da gibt es nichts zu streiten.”

Böswillige Anspielung auf die Medien

Und doch kann sich Chiesa selbst mit Andeutungen nicht zurückhalten. In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» beschrieb er die «Analyse» damit, dass Glarner Verständnis für den russischen Präsidenten zeige. Die Medien hätten eine Nähe zu Putin entwickelt. Dies ist ein böswilliger Fall. Cassis über Bucha-Massaker: „Diplomatie reagiert immer gelassen“ (01:03) Chiesa kritisiert auch die EU-Sanktionen der Schweiz. Damit untergrub der Bundesrat die Glaubwürdigkeit der Schweiz als neutraler Staat. “Sanktionen sind Mittel der Wirtschaftskriegsführung, um Stellung zu beziehen”, sagt Chiesa. “Soweit ich weiß, haben Sanktionen noch keinen Krieg beendet.” Die Schweiz steht nun aufgrund der Verhängung von Sanktionen auf der russischen Liste der feindlichen Staaten.

Scharfe Kritik an Cassie

Chiesa hat Außenminister und Bundespräsident Ignazio Cassis (60) scharf kritisiert. Es sei ein “unmöglicher” und “riesiger Fehler” gewesen, bei der Bundesplatz-Demonstration aufzutreten. “Cassis hat mit dem Bundesplatz unsere Neutralität zerstört”, sagte der SVP-Chef. Es ist richtig und gut, als Mensch Emotionen zu zeigen. “Aber Politiker müssen auch im Kriegsfall Ruhe bewahren.” Die Schweiz muss deshalb dringend zu einer klar neutralen Haltung zurückkehren. Sie begrüsst deshalb die vom ehemaligen SVP-Bundesrat und Arzt Christoph Blocher (81) angekündigte Volksinitiative zur Wahrung der Neutralität. Wer für die Initiative verantwortlich sein wird, steht laut Chiesa noch nicht fest. Aber der Text ist da. (SDA / sf) Das könnte Sie auch interessieren