12.4.2022, 17:57 Uhr

Die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund nimmt zu. Laut Statistik leben mittlerweile 22,3 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland. Die meisten kommen aus der Türkei, Polen und Russland. Gut jeder Vierte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes auf Basis des in Wiesbaden veröffentlichten Mikrozensus 2021. Demnach lebten im vergangenen Jahr 22,3 Millionen Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Bundesrepublik. Das entspreche 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung und sei der höchste Wert seit Beginn der Messungen im Jahr 2005, sagte eine Sprecherin. Gegenüber dem Vorjahr mit 21,9 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund entspricht dies einem Anstieg um 2 Prozent. 2020 lag der Anteil bei 26,7 Prozent, 2019 bei 26 Prozent. Nach der hier verwendeten Definition liegt eine Zuwanderungsgeschichte vor, wenn Sie nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden oder diese auf mindestens einen Elternteil zutrifft. Etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Zuwanderer haben laut Bundesamt einen deutschen Pass, 47 Prozent sind Ausländer. Den Angaben zufolge spricht fast die Hälfte (49 Prozent) zu Hause sowohl Deutsch als auch mindestens eine weitere Sprache. Fast jeder Dritte (32 Prozent) spricht ausschließlich Deutsch, weitere 14 Prozent überwiegend. Neben Deutsch sind die am häufigsten gesprochenen Sprachen Türkisch (8 Prozent), Russisch (7 Prozent) und Arabisch (5 Prozent).

Von der Ukraine wird eine Entwicklung erwartet

Laut Statistik ist die Türkei mit 12 % das Hauptherkunftsland von Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland, gefolgt von Polen (10 %) und der Russischen Föderation (6 %). 1 Prozent oder 308.000 Menschen mit Migrationshintergrund, die im vergangenen Jahr in Deutschland lebten, kamen aus der Ukraine. Die überwiegende Mehrheit (82 Prozent) ist laut Bundeskriminalamt selbst eingewandert und lebt seit durchschnittlich 19 Jahren in Deutschland. „Aufgrund der jüngsten Flüchtlingsmigration könnte die Zahl der Menschen mit ukrainischem Migrationshintergrund künftig deutlich zunehmen“, erklärten die Wiesbadener Statistiker.