Der rasante Preisanstieg macht auch vor dem Lebensmittelhandel nicht halt. In Deutschland hat Mutter Hofer Aldi bereits die Preise für viele Produkte erhöht, teilweise massenhaft, und auch der Rewe-Konzern zögert, nachzuziehen. Dies gilt nun auch für Österreich. Auch Rewe, in Deutschland vertreten durch die Supermarktketten Billa, Billa Plus, Penny, Adeg und Bipa, wird die Preise anpassen. Laut ORF bestätigte Vorstandsmitglied Marcel Haraszti dies am Mittwoch.

“Massenforderungen”

Als Grund nennt er Preissteigerungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten. „Wir werden von unseren Lieferanten in allen Kategorien mit enormen Anforderungen konfrontiert. „Dieses Thema wird uns mindestens bis Ende des Jahres beschäftigen“, sagte er im Gespräch mit dem „Kurier“. Gleichzeitig erklärt er, dass die Preiserhöhung nur “abgemildert” und an die Kunden weitergegeben werde. „Auf alle Preiserhöhungen werden wir jedenfalls nicht verzichten. Schon gar nicht die der großen Konsumgütergruppen, die für ihre hohen Gewinnmargen bekannt sind. Wir sind Partner der Landwirtschaft, aber keine Diener der Industrie“, so Haraszti weiter .

“Ich kann nicht so weitermachen.”

Im Interview schätzt der Rewe-Chef, dass allein die explodierenden Energiekosten das Team Millionen kosten würden. „Bisher haben Preiserhöhungen für Energie und Märkte zu Lasten unserer Margen geführt. Aber so kann es auf Dauer nicht weitergehen.“ In Anbetracht möglicher Lohnerhöhungen fordern die Gewerkschaften in den laufenden Verhandlungen im Stromsektor eine sechsprozentige Erhöhung. Rewe will nicht mitspielen, alle hundert weiteren Gehälter wären zweistellige Millionenbeträge.

„Ich kann die ganzen Steigerungen nicht schlucken“

„Bisher haben wir in der Verwaltung gespart, zum Beispiel durch die Zusammenlegung der Hauptverwaltungen von Billa und Billa Plus“, erklärt der Vorstand. „Wir haben bei der Kasse nicht gespart. Klar ist aber auch, dass wir die ganzen Erhöhungen nicht schlucken können.“ Sein bitteres Fazit: „Irgendwann müssen wir die Preise in den Regalen erhöhen.“

Rewe macht Kunden Versprechen

Welche Produkte nun zulegen werden, lässt Haraszti allerdings offen. Auf Nachfrage von Heute sagte Rewe: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir derzeit noch keine Aussagen darüber treffen, wann und in welchem ​​Umfang wir etwaige Preiserhöhungen in unseren Märkten umsetzen werden.“ Das Versprechen: „Wir werden aber dafür sorgen, dass Preisanpassungen nur bei wirklich hohem Kostendruck an die Kunden weitergegeben werden. Nav-Account rcp, bart Uhrzeit06.04.2022, 21:36 | Akt: 06.04.2022, 21:40