Darsteller: Patrick Mayer, Bedrettin Bölükbasi, Fabian Müller Einteilung Die Ukraine fordert “Offensivwaffen” – auch von Deutschland. Der Flughafen Khan kapert einen russischen Jumbo-Jet. Das Nachrichtenbulletin zu Deutschlands Reaktionen auf den Ukrainekrieg.
Konflikt in der Ukraine*: Botschafter Andriy Melnyn widerspricht Aussage von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht zu Waffenlieferungen (aktualisiert am 7. April, 7.58 Uhr). Ein russischer Jumbo-Jet wurde am Flughafen Khan festgenommen (aktualisiert am 7. April, 7.40 Uhr). Die Ukraine fordert bei einem Nato-Treffen auch Kriegswaffen von Deutschland (Aktualisierung 7. April, 12.50 Uhr). Diese Nachrichtensendung zu den Reaktionen Deutschlands auf den Krieg in der Ukraine wird ständig aktualisiert. Mehr Informationen zur Ukraine-Krise* hier.
Update vom 7. April, 23.30 Uhr: Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen ab dem 1. Juni eine staatliche Grundsicherung erhalten, also dieselben Leistungen wie Hartz-IV-Empfänger. Darauf einigten sich Bund und Länder an diesem späten Donnerstagnachmittag nach zähen Verhandlungen. Sie würden dann den anerkannten Flüchtlingen gleichgestellt, „was auch Sinn macht“, sagte Bundeskanzler Olaf Solz (SPD). Für Kriegsflüchtlinge hat das Vorteile: Sie erhalten höhere Leistungen und eine bessere Gesundheitsversorgung. Zudem erhalten sie vorab Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration und haben in den Jobcentern eine zentrale Anlaufstelle für ihre Anliegen. Kommunen haben unter anderem für diese Lösung gekämpft, weil der Bund für die Grundsicherung aufkommt. Auch der Bund leistet einen erheblichen Beitrag zu den Lebenshaltungskosten. Der Grundsicherungsbeschluss kompensiere nicht alle finanziellen Belastungen für Länder und Kommunen, sagte Scholz. „Deshalb stellen wir den Ländern in diesem Jahr pauschal zwei Milliarden Euro zur Verfügung, davon gehen 500 Millionen Dollar an die Kommunen, um die Mehrkosten für die Finanzierung von Wohnraum zu decken, der für diese nicht ohnehin von der Grundversicherung übernommen wird Arbeit suchen. Der Bund fühlt sich auch für die bereits getätigten Ausgaben der Länder und Kommunen verantwortlich. Die Europäische Union hat zuvor beschlossen, erstmals die sogenannte Masseneinwanderungsrichtlinie zu aktivieren, um Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Diese sieht vor, dass Schutzsuchende keinen Asylantrag stellen müssen, sondern zunächst eine einjährige Aufenthaltserlaubnis erhalten und arbeiten dürfen. Eine Verlängerung auf bis zu drei Jahre ist möglich.
Deutschlands Reaktionen auf Russland-Ukraine-Krieg: KfW überweist 150-Millionen-Euro-Kredit nach Kiew
Update vom 7. April, 17.35 Uhr: Die Ukraine erhält von der staatlichen Förderbank KfW einen Kredit über 150 Millionen Euro. Damit werden dem ukrainischen Haushalt die dringend benötigten Mittel zur Verfügung gestellt, da sich das Land derzeit nicht an den internationalen Kapitalmärkten refinanzieren kann, teilte die KfW am Donnerstag in Frankfurt mit. Mit dem Darlehen sollen kleine und mittlere Unternehmen unterstützt werden. „Die Mittel stellen eine unmittelbare Unterstützung der ukrainischen Regierung dar, die Auswirkungen des anhaltenden Krieges Russlands gegen die Ukraine abzumildern“, sagte Christiane Laibach, Mitglied des International Finance Board der KfW Bankengruppe. Das 150-Millionen-Euro-Darlehen soll die letzte Rate eines 500-Millionen-Euro-Darlehens der Bundesregierung an die Ukraine seit 2015 sein.
Deutschlands Reaktionen auf den Russland-Ukraine-Krieg: Kiew will 100 Marder-Rüstungen aus Berlin
Update vom 7. April, 16.55 Uhr: Werden die Panzer der deutschen Bundeswehr bald von der Ukraine im Krieg gegen Russland eingesetzt? Die ukrainische Regierung warte auf die Freigabe einer Lieferung von 100 gebrauchten Schützenpanzern der Bundeswehr Marder* durch die Ampel-Bundesregierung, berichtet Die Welt. Dem Bericht zufolge hatte der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall diese Lieferung bereits am 28. Februar der Bundesregierung angeboten. Die Fahrzeuge seien derzeit bei Rheinmetall, weil die Bundeswehr sie zurückgezogen habe, sagte er. Der Schützenpanzer „Marder“ kann bis zu sieben Infanteristen in Kampfzonen transportieren und bietet gleichzeitig Feuerschutz mit einer 20-mm-Automatikkanone. Bereits am Donnerstag habe das transatlantische Verteidigungsbündnis der Nato seine Mitglieder aufgefordert, Kiew mit schweren Waffen zu beliefern, “damit sich die Ukraine durchsetzen kann”, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einem Treffen der Außenminister. Wie reagiert Deutschland? Update vom 7. April, 16.30 Uhr: Annalena Baerbock (Die Grünen) verlässt das Nato-Treffen vorzeitig. Das wären Waffenlieferungen an die Ukraine. Doch Bundeskanzler Olaf Solz (SPD)* braucht den Außenminister in Berlin. Die Hintergründe.
Deutschlands Reaktionen auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine: Kiew fordert Berlin auf, Panzer abzugeben
Update vom 7. April, 12.50 Uhr: Nach den Gräueltaten in Bucha hat die Ukraine Deutschland und andere Nato-Staaten aufgefordert, Panzer und andere Waffen zu liefern. Sein Land wolle “Waffen, Waffen, Waffen”, sagte der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba, der am Donnerstag aus dem Kriegsgebiet zum Nato-Außenrat nach Brüssel gereist war. Erhielt Unterstützung von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in Kiew weitere Unterstützung im Ukraine-Krieg zugesagt. Annalena Baerbock (Bündnis 90 / Die Grünen), Bundesministerin des Auswärtigen, trifft zu einem Treffen der NATO-Außenminister im NATO-Hauptquartier in Brüssel ein. Die Außenminister der 30 Nato-Staaten beraten über eine weitere Unterstützung der Ukraine und die Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten in der Region der Östlichen Allianz. © Olivier Matthys / dpa „Es sollte keine anderen Boutsas geben“, sagte Kouleba. Kuleba argumentierte, je eher Nato-Staaten auch sogenannte “Offensivwaffen” in sein Land lieferten, desto weniger Menschen müssten sterben. Es sei “klar, dass Deutschland mehr kann”. „Wir werden die Ukraine weiterhin in ihrer Verteidigungsfähigkeit unterstützen“, sagte Außenminister Bayer Bock in Brüssel. Die Ukraine fordert von der Bundesregierung unter anderem Marder-Panzer und andere Schützenpanzer. Bisher bleibt die Anfrage jedoch unbeantwortet. Baerbock schloss eine Tradition nicht von vornherein aus, sondern machte sie von Vereinbarungen mit Partnerländern abhängig.
Krieg in der Ukraine: Mehr als 300.000 Flüchtlinge in Deutschland registriert
Update: 7. April, 12.30 Uhr: Mehr als 310.000 ukrainische Flüchtlinge wurden seit Beginn des Krieges in der Ukraine in Deutschland registriert. Ihre genaue Zahl nannte das Bundesinnenministerium am Donnerstag mit 316.453. Da es keine systematischen Grenzkontrollen gebe, sei von einer deutlich höheren Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine auszugehen, erklärte ein Ministeriumssprecher. Am Nachmittag beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) über den Umgang mit der großen Zahl von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Dazu gehören Anmeldung, Unterkunft und Finanzierung. Zur Vorbereitung der Telefonkonferenz wurde eine Landesarbeitsgemeinschaft eingerichtet, die ihre Ergebnisse auf der Sitzung vorstellt.
Deutschland bringt Holocaust-Überlebende in den Ukraine-Krieg – Pfizer betont „besondere Verantwortung“
Update 7. April, 10.50 Uhr: Deutschland hat 47 Holocaust-Überlebende aus der Ukraine nach Deutschland gebracht und aufgenommen. Dies geschah “auf eigene Gefahr als Deutsche”, sagte Bundesinnenministerin Nancy Pfizer der Funke Mediengruppe. „Wir geben ihnen ein Zuhause auf Zeit. “Wir haben uns in diesen ersten Kriegswochen in ganz Europa sehr gut geschlagen.” Der Bundesinnenminister hat die Berichte über Gräueltaten an Hunderten von Einwohnern ukrainischer Städte scharf kommentiert. “Ich bin Anwalt. Natürlich sollte man niemanden verurteilen. Aber alles zeigt, dass Wladimir Putin und seine Armee in der Ukraine entsetzliche Kriegsverbrechen begehen.”
Krieg in der Ukraine: Reaktionen aus Deutschland – Pfizer will gegen russische Fehlinformationen vorgehen
Update vom 7. April, 10.10 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Pfizer will die Übertragung des Krieges in der Ukraine auf die deutsche Gesellschaft verhindern. „Deshalb wehren wir uns so deutlich gegen russische Lügen und Propaganda. „Und wir müssen genau beobachten, wie gefährlich russische und ukrainische Staatsbürger in Deutschland sind“, sagte der SPD-Politiker von Funke am Donnerstag. Seit Beginn der russischen Invasion vor sechs Wochen haben die Behörden hierzulande bisher 383 antirussische Verbrechen und 181 Verbrechen gegen die Ukraine registriert – hauptsächlich Beleidigungen, Sachbeschädigungen, aber auch einige Gewalttaten. “Uns ist klar: Wir schützen alle in unserem Land.” Man sehe auch, dass Rechtsextremisten den Krieg gegen sich nutzen wollen – „so wie sie versuchen, jede Krise über ihre Hassreden zu missbrauchen“, sagte Faeser. “Die Sicherheitskräfte achten sehr darauf, wer Putins Angriffskrieg verherrlicht.” Ukrainische Flüchtlinge sind sehr verletzt, wenn hier das Z-Symbol erscheint. „Das Z ist ein Zeichen der Zustimmung und Unterstützung für den verbrecherischen russischen Angriffskrieg – und kann daher in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden. “Ich bin für ein konsequentes Vorgehen, wenn die Schwelle zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit überschritten wird.”